Olympia 2021: Shitstorm gegen Nagoyas Bürgermeister nach Biss in Goldmedaille

VonEurosport

Publiziert 06/08/2021 um 10:06 GMT+2 Uhr

Seine Begeisterung über Japans Olympiasieg im Softball hat Nagoyas Bürgermeister Takashi Kawamura einen veritablen Shitstorm eingebracht. Nach seinem Biss in die Goldmedaille der aus der japanischen Großstadt stammenden Spielerin Miu Goto warfen viele Japaner in Sozialen Netzwerken und auch ein großer Olympia-Sponsor dem Oberhaupt der Zwei-Millionen-Metropole "Respektlosigkeit" vor.

Die Olympia-Medaillen von Tokio 2021

Fotocredit: Getty Images

Angesichts der Corona-Pandemie sei es zudem instinktloses Verhalten.

Goto hatte in einer Feierstunde im Rathaus die Medaille Kawamura zunächst um den Hals gelegt. Der Lokalpolitiker nahm die Plakette erst mit den Worten "die ist schwer" in die Hand, ehe sich Kawamura zu dem bei Siegern schon unzählige Male als "Echtheitstest" gesehenen Biss hinreißen ließ.

Judoka Naohisa Takato, der in Tokio Gold gewann, schrieb auf Twitter: "Ich selbst war vorsichtig meine Goldmedaille nicht zu verkratzen. Goto hat wirklich ein großes Herz. Ich hätte geweint."

Olympia Tokio 2020

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Auch der japanische Fechter Yuki Ota, Silbermedaillengewinner von London 2012, hatte wenig Verständnis für die Aktion des Bürgermeisters: "Erst fehlt ihm der Respekt für die Athleten, die sich ihre Medaillen selbst umhängen oder Teamkollegen fragen müssen. Alles um Infektionen zu vermeiden. Und dann beißt er auch noch in die Medaille? Das ist für mich unbegreiflich."

Auch Automobilhersteller Toyota übt Kritik

Wie bei zahlreichen Internet-Nutzern in Japan stieß Kawamuras Verhalten auch beim nahe Nagoya beheimateten Automobilhersteller und Olympia-Sponsor Toyota auf Kritik.

"Das war unwürdig und zeugt von einem Mangel an Respekt gegenüber der Athletin und ihren langen Anstrengungen", schrieb der Konzern in einer Mitteilung: "Wir hoffen wirklich, dass der Bürgermeister sich wieder einem Anführer angemessen benehmen wird."

Kawamura bedauerte sein Verhalten mittlerweile: "Es war als Ausdruck größter Anerkennung gedacht. Ich entschuldige mich, wenn ich für Verärgerung gesorgt haben sollte."

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(SID)