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Giro d'Italia - Simon Geschke traut Lennard Kämna in der dritten Woche viel zu: "Podium ist in Reichweite"

Jonas Klinke

Update 21/05/2023 um 09:36 GMT+2 Uhr

Lennard Kämna liegt kurz vor Ende der zweiten Giro-Woche in der Gesamtwertung aussichtsreich auf Rang sieben und geht es nach Simon Geschke, dann ist für den Bora-hansgrohe-Profi bei dieser Italien-Rundfahrt sogar noch mehr drin. "Das Podium ist vielleicht in Reichweite", sagte der 37-jährige Berliner am Samstag nach der 14. Etappe bei Eurosport im "Velo Club" zu Kämnas Chancen beim Giro d'Italia.

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"Wenn er zum Beispiel denselben Trainingsplan hat wie Jai Hindley letztes Jahr beim Giro, wird er eine sehr gute dritte Woche fahren", zeigte sich Simon Geschke für die letzten Etappen optimistisch.
Im vergangenen Jahr hatte Hindley dem Team Bora-hansgrohe den ersten Grand-Tour-Gesamtsieg beschert. Lennard Kämna war damals einer der wichtigsten Helfer. Ein Jahr später möchte Kämna nun selbst um die Gesamtwertung fahren. Und nach dem coronabedingten Ausfall von Aleksandr Vlasov ist der Deutsche nun sogar Boras einzige Trumpfkarte fürs Gesamtklassement.
Geschke sieht die Neuausrichtung Kämnas positiv. "Das finde ich ganz gut. Wir sind ja ehemalige Teamkollegen, sind auch immer sehr gut miteinander ausgekommen. Von daher habe ich mich erst mal gefreut. Es freut mich zudem, wie gut er jetzt fährt. Ich denke, es ist auch der nächste logische Schritt und es tut ihm sicherlich auch gut, das mal auszuprobieren", sagte der Berliner bei Eurosport.
"Ob er es jetzt bis zum Ende seiner Karriere so machen will, jede Grand Tour auf Gesamtwertung zu fahren, wird er dann sicherlich selbst entscheiden können. Ich denke, die Freiheiten hat er da bei Bora", erklärte Geschke.

Geschke über Kämna: "Definitiv ein Versuch wert"

"Er hat schon überall gewonnen, beim Giro, in Katalonien, bei der Tour", ergänzte Geschke. Das Potenzial habe er also schon immer gehabt.
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Auch Kämnas Ansatz, auch mal über drei Wochen alles aus seinem Körper herausholen zu wollen, findet Geschke lobenswert: "Das ist definitiv ein Versuch wert." Wie langfristig dies ist, bleibt aus seiner Sicht aber abzuwarten. "Ob er dann nach dem Giro sagt: 'Das mache ich nochmal', oder ob er sich beim nächsten Rennen wieder mehr auf Etappensiege fokussiert, das werden wir dann sehen", ergänzte der Cofidis-Profi.
Der Kampf um Rosa ist für Geschke zudem noch sehr offen. "Für mich zeichnet sich noch kein klarer Favorit ab. Remco ist halt leider schon zuhause. Ich denke aber definitiv, dass Primoz Roglic und Geraint Thomas und noch ein paar andere in den Top Ten das Rennen sehr spannend machen werden", so der Tour-Etappensieger von 2015.

Lennard Kämna fehlen 1:50 Minuten aufs Giro-Podest

Thomas und Roglic liegen nach der 14. Etappe in der Gesamtwertung auf den Rängen zwei und drei, nachdem Thomas' Team Ineos auf dem Teilstück am Samstag die Ausreißer an der langen Leine ließ und so Bruno Armirail den Sprung ins Rosa Trikot ermöglichte.
Der Franzose vom Team Groupama-FDJ hat nun 1:41 Minuten Vorsprung auf Thomas. Roglic liegt nur zwei Sekunden dahinter. Kämnas Rückstand auf Roglic beträgt 1:50 Minuten. Bereits am Sonntag könnte es in der Gesamtwertung zu weiteren Verschiebungen kommen. Auf der 15. Etappe von Seregno nach Bergamo geht es über einen Berg der ersten und drei Anstiege der zweiten Kategorie (ab 11:30 Uhr live im TV bei Eurosport und auf discovery+).
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Geschke selbst befindet sich momentan im Höhentrainingslager, um sich auf die Tour de France (vom 1. bis 23. Juli live im TV bei Eurosport und bei discovery+) vorzubereiten. Vor einem Jahr trug der Berliner in Frankreich neun Tage das Bergtrikot und musste es erst auf der 18. Etappe an den späteren Tour-Sieger Jonas Vingegaard abgeben. Am Ende fehlten ihm in der Bergwertung nur sieben Punkte zum ganz großen Coup.
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Geschkes großer Kampf begeisterte nicht nur die deutschen Radsport-Fans - und brachte ihm zahlreiche Sympathien ein. Umso bitterer und größer der Frust am Ende. Folgt in diesem Jahr nun der zweite Versuch? "Das ist noch nicht im Hinterkopf. Ich bin nie so der Typ, der jetzt schon an Juli denkt", so der 37-Jährige. Aber: "Wenn sich wieder alles so ergeben sollte, dann gerne nochmal. Dafür müssen halt auch die Beine wieder genauso stimmen. Jede Tour ist anders."
Alleine die beiden Tour-Starts in Dänemark 2022 und im Baskenland in diesem Jahr könne man schwer miteinander vergleichen. Zudem werden die ersten Tage aus Geschkes Sicht fürs Bergtrikot nicht ganz so entscheidend sein. "Aber klar am Ende haben mir in Paris nur sieben Punkte gefehlt, die hätte man natürlich früher sammeln können", erklärte er.
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Allerdings kann sich daraus auch ein Problem ergeben: "Früher sammeln, heißt aber auch mehr Kraft investieren. Über drei Wochen jede Woche zwei bis dreimal in die Spitzengruppe gehen. Das kostet einen halt auch irgendwann in der dritten Woche."
"Das ist dann alles nicht so einfach. Radsport hat halt nur entfernt mit Mathematik zu tun", meinte er abschließend.
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