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Giro d'Italia 2024: Merlier bezwingt Milan um Zentimeter nach später Pogacar-Attacke

Felix Mattis

Update 06/05/2024 um 19:57 GMT+2 Uhr

Tim Merlier (Soudal Quick-Step) hat knapp vor Jonathan Milan (Lidl - Trek) die 3. Etappe des Giro d'Italia in Fossano gewonnen. Der Belgier setzte sich im Massensprint auf feuchter Straße nach 166 Kilometern nur um wenige Zentimeter durch, nachdem die Sprinter auf der Zielgeraden erst noch den spät angreifenden Tadej Pogacar (UAE Emirates) und Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) einfangen mussten.

Pogacar und Thomas sorgen bei Sprintankunft für Chaos

"Das war der härteste Sieg bisher", sagte Merlier im ersten Sieger-Interview. "Wir sind auf dem letzten Kilometer nochmal zurückgekommen. Ich hatte dann keinen guten Windschatten mehr und hoffte auf den richtigen Moment. Milan fing links an mit seinem Sprint. Ich habe gehofft, dass es noch reicht und hatte Glück, dass ich gewonnen habe."
Etappendritter wurde der Eritreer Biniam Girmay (Intermarché - Wanty) vor dem Belgier Jenthe Biermans (Arkéa - B&B Hotels) und dem Dänen Tobias Lund Andresen (dsm-firmenich - PostNL).
Pogacar, der sich unterwegs am letzten Zwischensprint noch zwei Sekunden Zeitgutschrift gesichert hatte, verteidigte sein Rosa Trikot und baute seine Gesamtführung vor Thomas auf 46 Sekunden aus. Bora-hansgrohe-Kapitän Daniel Felipe Martinez ist mit 47 Sekunden Rückstand weiter Gesamtdritter.
Merlier übernahm die Führung in der Punktewertung vor dem punktgleichen Milan. In der Bergwertung führt weiterhin Pogacar vor Martinez, der das Bergtrikot stellvertretend trägt. Das Weiße Jersey als bester Nachwuchsfahrer blieb auf den Schultern von Cian Uijtdebroeks (Visma - Lease a Bike).
In den ersten zwei Rennstunden sahen die Zuschauer ein ruhiges Rennen. Einzig um die einzige Bergwertung des Tages (4. Kategorie) nach 58 Kilometern in Lu gab es etwas Rennaction und Lilian Calmejane (Intermarché – Wanty) sicherte sich die drei Punkte.
Zu Etappenmitte hin aber kam Hektik hinein und nach dem ersten Zwischensprint, den sich Milan sicherte, teilte sich das Feld. Es entstand eine rund 30-köpfige Spitzengruppe mit den meisten Top-Sprintern, aber ohne Klassementfahrer. Die Spitzenreiter fuhren rund anderthalb Minuten Vorsprung heraus, verloren nach dem zweiten Zwischensprint, der ebenfalls an Milan ging, aber wieder an Boden.
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Zentimeter-Entscheidung! Merlier bezwingt Milan im Massensprint

Knapp 60 Kilometer vor Schluss teilte sich das Peloton, das inzwischen wieder bis auf eine halbe Minute an die Spitze herangerückt war, erneut – und diesmal fand sich unter anderem der Träger des Weißen Trikots als bester Nachwuchsfahrer, Cian Uijtdebroeks (Visma – Lease a Bike), im hinteren Teil wieder.
Für fast 15 Kilometer fuhren alle drei Felder dann eine High-Speed-Jagd, wie an Perlenketten aufgereiht, doch dann schaffte Visma – Lease a Bike den Zusammenschluss der hinteren beiden Gruppen und auch die Spitzengruppe wurde kurz darauf wieder eingeholt.

Pogacar holt sich Bonussekunden und attackiert im Finale

Die letzten 40 Kilometer ging das Peloton daher wieder geschlossen an und kurz vor der 20-Kilometer-Marke schnappte Ben Swift (Ineos Grenadiers) Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) drei Bonussekunden am dritten und letzten Zwischensprint des Tages weg. Der Slowene im Rosa Trikot sicherte sich zwei Sekunden für Rang zwei und Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) nahm als Dritter noch eine Sekunde mit.
Von da an liefen die Vorbereitungen auf den erwarteten Massensprint im technisch wie topografisch tückischen Finale auf feuchten Straßen in Fossano mit einer knapp 1,5 Kilometer langen 5-Prozent-Rampe hin zur 3.000-Meter-Marke. Von der aus ging es dann flach aber mit noch einer 180-Grad-Kehre 1,4 Kilometer vor dem Strich dem Ziel entgegen.
In der kurzen Steigung attackierte Mikkel Honoré (EF Education – EasyPost) und Pogacar sowie Thomas sprangen mit. Die beiden Top-Favoriten hängten den Dänen anschließend ab und erreichten den Schlusskilometer allein, wurden dann aber von den Sprinterteams 300 Meter vor Schluss noch gestellt. Unter den Sprintern wurde es dann extrem eng – alle auf einer Linie – und am Ende hatte Merlier sein Vorderrad um wenige Zentimeter vor Milan.
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