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Wout Van Aert lässt Konkurrenz bei Klassiker-Auftakt keine Chance - belgier triumphiert als Solist

Vonradsport-news.com

Update 26/02/2022 um 22:27 GMT+1 Uhr

Wout Van Aert (Jumbo - Visma) ist mit einem souveränen Sieg in die Klassikersaison gestartet. Der 27-jährige Belgier entschied die 77. Ausgabe des Omloop Het Nieuwsblad nach einer Attacke 13 Kilometer vor dem Ziel am Fuße des Bosberg als Solist für sich. Van Aert kam nach 204 Kilometern von Gent nach Ninove als Solist mit 22 Sekunden Vorsprung auf die erste Verfolgergruppe ins Ziel.

Highlights: Solist Van Aert dominiert Klassiker-Auftakt

33 Jahre nach Etienne de Wilde war Van Aert der erste Belgier, der im Meistertrikot den Omloop für sich entscheiden konnte. "Ich hätte nicht gedacht, dass es so gut laufen würde. Aber was man hat, das hat man. Der Sieg ist sowieso ein schöner Bonus", befand Van Aert nach seinem ersten Saisoneinsatz auf der Straße im ersten Interview.
Der italienische Europameister Sonny Colbrelli (Bahrain Victorious) sicherte sich Rang zwei vor den Belgiern Greg Van Avermaet, Oliver Naesen (beide AG2R Citroën) und Victor Campenaerts (Lotto Soudal) sicherte.
Der Schweizer Stefan Küng (Groupama – FDJ) erreichte das Ziel als Zwölfter mit der ersten Verfolgergruppe, 25 Sekunden hinter dem Sieger.
Bester Deutscher war Nils Politt vom Team Bora-hansgrohe als 27. mit 1:30 Minuten Rückstand, zeitgleich erreichte auch John Degenkolb (Team DSN) als 43. das Ziel.

Van Aert nutzt Bosberg als Sprungbrett

31 Kilometer vor dem Ziel wurde der spätere Sieger erstmals aktiv. "Am Berendries haben wir das Rennen zum Explodieren gebracht, danach haben wir es bis zum Schluss kontrolliert", blickte Van Aert zurück. Mit vier Kontrahenten hatten sich die Jumbo-Fahrer abgesetzt, doch an der Muur van Geraardsbergen kam eine große Gruppe zusammen.
Am Bosberg, dem letzten der 133 Hellingen, lancierte Van Aert seine entscheidende Attacke. "Ich dachte, wenn ich ein paar Meter Vorsprung vor dem Kopfsteinpflaster bekomme, ist das gut. Man weiß nie, was passiert, wenn man angreift. Ich habe erst oben gemerkt, dass ich allein war. Dann musste ich natürlich weiterfahren", analysierte er. Die verbleibenden Kilometer bis zum Ziel spulte er im Zeitfahrmodus herunter und konnte dabei seinen Vorsprung weiter ausbauen.
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Gegner einfach abgestellt: Van Aerts Attacke vor dem Bosberg

Doch von einer überragenden Frühform wollte Van Aert nichts wissen. "Durch die Rennhärte werden noch ein paar Prozente dazukommen. Die brauche ich noch für die Ronde und Roubaix", so der Sieger, der noch eine wichtige Botschaft loswerden wollte:
"Radrennen ist momentan nur die wichtigste Nebensache der Welt. Es ist Wahnsinn, was zurzeit passiert. Ich denke auch in solchen Momenten an den Krieg in der Ukraine. Es ist schwer vorstellbar, dass dieser Wahnsinn heutzutage noch passieren kann."
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Solo zum Sieg: Van Aert mit Triumphfahrt im Finale des Omloop

Campenaerts war der tragische Held

Sehr zufrieden war der drittplatzierte Van Avermaet. "Ich gehörte zu den Besseren, aber nicht zu den Besten. Darum musste ich schlau fahren", erklärte der Olympiasieger von Rio im "Sporza"-Studio. Der 36-jährige Belgier hat eine schwere Zeit hinter sich. "Ich habe nach meiner zweiten (Corona-)Impfung acht Wochen nicht trainieren können. Es tat in letzter Zeit weh, den Kontakt zum Feld in Momenten zu verlieren, in denen ich eigentlich noch dabei hätte sein müssen. Darum tut mir der dritte Platz sehr gut", freute sich Van Avermaet.
Tragischer Held im Rennen war Campenaerts. Der Belgier hatte mehrmals Pech und wurde trotzdem Fünfter. "Es war nicht der tollste Tag, Wellens ist krank aufgestanden. Ich selbst hatte zwei Mal einen Platten - und bin durch den Platten auch noch gestürzt", fasste der Neuzugang von Lotto Soudal die Rückschläge des Tages zusammen. Eine Attacke seines Teamkollegen Florian Vermeersch wendete das Blatt für den Zeitfahrspezialisten, der vor dem Rennen bereits als aussichtsreicher Außenseiter genannt worden war. "Da Florian vorn war, konnte ich mich hinten ein bisschen schonen. Vorher wäre mit Platz 5 sehr zufrieden gewesen."
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Crash auf Kopfsteinpflaster: Massensturz stoppt auch Campenaerts

Bester Deutscher in Ninove war Politt, Juri Hollmann (Movistar) wiederum gehörte zur Gruppe des Tages, fuhr ein sehr starkes Rennen und konnte sich bis kurz vor der Muur vor dem Feld behaupten. Der 22-Jährige wurde zusammen mit Küng, der später im Rennen zur Gruppe vorstieß, gestellt. Der Schweizer konnte sich im Gegensatz zum Deutschen auch nach der Muur noch in Szene setzen und das Rennen auf Position 12 beenden. Neben Politt kamen auch sein Teamkollege Jonas Koch, der nach dem Berendries kurz in einer Gruppe fuhr, und John Degenkolb, der am Wolvenberg angegriffen hatte, im Hauptfeld ins Ziel.
Politt fasste sein Rennen wie folgt zusammen: "Nach meinem krankheitsbedingten Ausstieg bei der Volta ao Algarve bin ich nur zwei Mal auf dem Rad gesessen, daher war es für mich heute schwierig einzuschätzen wo ich stehe. Die Basis scheint aber solide zu sein. Das Rennen heute war ein bisschen ein Schock für meinen Körper, ich bin aber zuversichtlich, dass ich in naher Zukunft wieder zu alter Stärke zurück finden werde. Für die entscheidenden Attacken fehlte mir noch die Power. Insgesamt hätten wir uns für heute natürlich mehr erhofft."
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Aus für Gaviria: Bruch beim Sprintstar nach Sturz im Omloop

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