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Kurios: Rund 40 Ziegen und Schafe grasen vor Radsport-Klassiker Paris-Roubaix am Wald von Arenberg
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Publiziert 07/04/2023 um 10:37 GMT+2 Uhr
Paris-Roubaix ist berüchtigt für lange Abschnitte über Kopfsteinpflaster. Die Instandhaltung der alten Wege gestaltet sich aber schwierig. Denn das Gras zwischen den Steinen ist nur mühsam zu entfernen, besonders am Wald von Arenberg. Für die 120. Auflage des Radsportklassikers in diesem Jahr ließen sich die Veranstalter aber etwas einfallen: Rund 40 Ziegen und Schafe weideten über das Pflaster.
Ziegen grasen aktuell auf dem Kopfsteinpflaster am Arenberg - Fotocredit: @Paris-Roubaix
Fotocredit: Twitter
"Fahrräder können dort wegrutschen, und wir mussten dafür sorgen, dass die Schneise von Arenberg wirklich sauber ist. Und eine der besten und umweltfreundlichsten Lösungen ist es, Tiere grasen zu lassen", sagte Audrey Mouly, Direktorin der für die Ziegen verantwortlichen Umweltorganisation, der Nachrichtenagentur "AFP". Das Vorhaben sei ein Experiment.
Thierry Gouvenou, der Renndesigner des Organisators Amaury Sport Organisation (ASO), erläuterte "Cycling Weekly", wie die Idee entstand.
"Während Covid haben wir festgestellt, dass das Gras im Wald von Arenberg sehr schnell nachwächst, also haben wir gesagt, dass wir eine Lösung finden müssen. Warum nicht auf ökologische Weise?", sagte Gouvenou.
Paris-Roubaix-Präsident François Doulcier meinte zum rund 2,3 Kilometer langen berühmten Teilstück: "Das Problem mit dem Arenberg ist, dass dort keine Autos durchfahren. Es ist der einzige Sektor, in dem der Verkehr außerhalb des Renntages verboten ist."
Andere Methoden blieben erfolglos
Zudem sei es dort "sehr dunkel und feucht. All diese Bedingungen führen dazu, dass das Gras schnell nachwächst. Wir wollten den Wald von Arenberg einen Monat vor dem Rennen für den Einbahnverkehr freigeben, aber die Stadtverwaltung hat sich geweigert."
Daher habe man sich im vergangenen Jahr mit einer lokalen Wohltätigkeitsorganisation in Verbindung gesetzt, "die Menschen in Not hilft, einen Arbeitsplatz zu finden, und die eine große Herde Ziegen und Schafe besitzt", so Gouvenou. Das Projekt trägt den Namen "Les Biquettes de l'Espoir".
Seit Februar wurden die Tiere täglich auf den Arenberg gebracht, damit sie beim Weiden helfen. Andere Methoden hätten über die Jahre nicht den gewünschten Erfolg gebracht. "Wir haben es mit dem Fegen, dem Abbrennen des Grases und dem Schleppen einer riesigen Bürste hinter einem Traktor versucht", meinte der Renndesigner.
Dies sei aber auch keine Lösung gewesen: "Das Problem mit der Bürste ist, dass sie zu tief reinigt. Die Fahrer beschwerten sich, dass es gefährlich sei, weil ihre Reifen zwischen die Pflastersteine geraten."
Ziegen und Schafe bis kurz vor dem Rennen im Einsatz
Bei den tierischen Helfern handelt es sich um eine gefährdete Art von französischen Hausziegen und bedrohte regionale Boulonnais-Schafe. Je nach Bedarf sollen die Ziegen und Schafe mehrmals im Jahr für die Instandhaltung zurückkommen.
Unterdessen machten sich Studenten einer Gartenbau-Schule daran, auf einigen Passagen der Strecke das Kopfsteinpflaster neu zu verlegen. "Es ist wichtig, dass jeder Stein wieder an genau dieselbe Stelle gesetzt wird, ansonsten würde dies ein Puzzle werden", sagte Projektleiter Olivier Cauldron. "Wir tun dies für ein ikonisches Rennen", betonte er.
Bis kurz vor dem Klassiker werden die Tiere aber vorerst täglich ihre Arbeit am Wald von Arenberg verrichten. Am Samstag zum dritten Mal das Frauen-Rennen und einen Tag später das Rennen der Herren statt (live bei Eurosport und auf discovery+).
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(mit SID)
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Quelle: Eurosport
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