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Radprofi Marcel Kittel startet optimistisch ins neue Jahr

VonSID

Publiziert 09/01/2016 um 14:56 GMT+1 Uhr

Marcel Kittel wirkt aufgeräumt. Als sein Blick ein bisschen verträumt vor dem malerischen Ifach-Felsen im spanischen Calp die Mittelmeerküste streift, hat er seinen Frieden gemacht, mit dem was war. "Ich habe meine innere Balance wiedergefunden", sagt der Top-Sprinter im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (SID).

Marcel Kittel of Germany smiles prior to the start of stage one of the 2015 Tour Down Under cycling competition in Adelaide on January 20, 2015

Fotocredit: AFP

Kittel strahlt neue Zuversicht aus, er entwickelt hier im Trainingscamp seines neuen Teams Etixx-Quick Step neues Vertrauen in sich und sein Können. Der Thüringer Radprofi erinnert schon wieder viel mehr an den unbeschwerten Sonnyboy, der 2013 und 2014 bei der Tour de France ins Gelbe Trikot sprintete. "Ich bin sehr glücklich und zufrieden", sagt er aus echter Überzeugung.
Letztes Jahr war er das ganz anders. Krankheit, das Aus für die Tour de France, schließlich die Trennung von Giant-Alpecin: Kittel erlebte die bislang schwierigste Phase seiner Karriere, haderte, zweifelte, rätselte. Jetzt ist der gebürtige Arnstädter erleichtert, dass ihm der Neuanfang so einfach gemacht wird. "Ich brauche diese stressfreie Umgebung. Das ist mir ganz, ganz wichtig, zumal ich weiß, ich bin auf einem guten Weg", sagt Kittel.

Seite an Seite mit Tony Martin

Leicht und unkompliziert wirkt der Start in den neuen Abschnitt auch deshalb, weil Kittel in Tony Martin ein engen Freund an seiner Seite hat, der das Umfeld bei Etixx seit Jahren kennt, der ihm hilft und ihn anspornt. "Manchmal denke ich, die beiden sind Zwillinge", sagt Etixx-Sportdirektor Jan Schaffrath: "Sie sind auf einer Wellenlänge. Daraus können beide ganz viel Energie ziehen."
Und Martin, der dreimalige Zeitfahrweltmeister, ist bereits voll des Lobes für seinen Teamkollegen, mit dem er einst schon in Erfurt im Nachwuchs zusammen fuhr und den er in der entscheidenden Phase der Sprintvorbereitung unterstützen wird. "Ich erlebe ihn höchst motiviert", sagt Martin über Kittel: "Ähnlich wie mich hat ihn das letzte Jahr wachgerüttelt, die Motivation nochmal geschürt."

Hohe Erwartungen an Kittel

Bei der Dubai-Tour soll sich Anfang Februar diese positive Stimmung dann in ersten Resultaten niederschlagen, und viel weiter will Kittel auch erst einmal nicht denken. "Ich habe meinen Fokus ganz, ganz klein auf die ersten Rennen gelegt, alles, was darum so passiert, ist erstmal gar nicht so relevant", sagt er. Die hohen Erwartungen an seine Comeback-Saison, die Chance, bei der Tour wieder ins Maillot jaune zu fahren, die sprinterfreundliche WM im Oktober in Katar, all das schiebt Kittel vorerst beiseite.
Gleichwohl soll für den 27-Jährigen natürlich die Frankreich-Rundfahrt (2. bis 24. Juli) das große Saisonhighlight werden, aber zunächst will Kittel sich langsam seiner alten Form nähern. "Es ist wichtig, alles Stück für Stück zu sehen, die Tour ist gefühlt noch weit weg."
Der erste richtige Prüfstein wird der Giro d'Italia (6. bis 29. Mai). Bis dahin soll der Feinschliff am Sprintzug auch abgeschlossen sein. Es spricht aktuell viel dafür, dass das wie geplant klappt. "Das, was ich hier bis jetzt erlebt habe, das hat mir von Anfang an soviel Rückenwind gegeben", sagt Kittel - und lächelt.
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