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Olympia 2016 in Rio: Dramatisches Sturz-Rennen endet mit Gold für van Avermaet

VonSID

Update 07/08/2016 um 02:11 GMT+2 Uhr

Der belgische Radprofi Greg Van Avermaet ist Olympiasieger im Straßenrennen. Der 31-Jährige setzte sich bei den Spielen in Rio de Janeiro nach schweren 237,5 km an der Copacabana in 6:10:05 Stunden im Sprint gegen den Dänen Jakob Fuglsang durch. Bronze ging an den Polen Rafal Majka. Van Avermaet ist 64 Jahre nach André Noyelle der zweite Belgier, der Straßen-Gold holte.

Olympia in Rio 2016: Greg Van Avermaet jubelt über Gold

Fotocredit: AFP

Van Avermaet profitierte auch von einem Sturz 12 km vor dem Ziel: Auf der Abfahrt von der Vista Chinesa kamen Vincenzo Nibali (Italien), Tour-Sieger von 2014, und Sergio Henao (Kolumbien) zu Fall, die mit Majka vorn gelegen waren.
Auch Klassefahrer wie der Brite Geraint Thomas oder Richie Porte aus Australien landeten im Graben, Tour-Sieger Christopher Froome (Großbritannien) spielte keine große Rolle.

Urwald, Traumstrände und glitzerndes Meer

Der Berliner Simon Geschke verkaufte sich gut, fuhr sehr offensiv, hatte aber letztlich mit dem Ausgang nichts zu tun. Als letzter deutscher Trumpf blieb Youngster Emanuel Buchmann (Ravensburg), der den Favoriten um Froome aber am Ende nicht mehr folgen konnte. Tony Martin und Bahnsprinter Maximilian Levy stiegen wie erwartet vorzeitig vom Rad.
Das Streckenführung vor malerischer Kulisse vorbei an Urwald, Traumstränden und glitzerndem Meer, aber auch entlang einfacher Häuschen glich einer Bergetappe bei der Tour mit Passagen aus Frühjahrsklassikern. Dazu war sie auch technisch äußerst herausfordernd. Aus diesen Gründen waren Top-Sprinter wie Marcel Kittel oder André Greipel nicht dabei.
Schon beim ersten von zwei knüppelharten Aufstiegen zur Vista Chinesa (max. Steigung: 20 Prozent) weit vor dem Ziel flog das verbliebene Peloton regelrecht auseinander. Um die Ausreißergruppe mit Geschke, die sich bereits nach wenigen Kilometern gebildet hatte, war es da geschehen.

Martin zieht das Tempo an

Animiert hatte das Rennen zuerst die deutsche Mannschaft. Zeitfahr-Spezialist Martin zog früh das Tempo im Feld an und bereitete so für Geschke eine Attacke vor. Der Tour-Etappensieger trat bei Kilometer 15 kraftvoll an und initiierte eine starke Ausreißergruppe mit Geschke. Diese erarbeitete einen Maximalvorsprung von etwa sieben Minuten, 70 km vor dem Ziel war aber Schluss.
Im Feld hatte Großbritannien für Froome den Großteil der Nachführarbeit übernommen, doch wie erwartet wurde das Rennen schon weit vor dem Ziel unberechenbar. Hitze und Kurs forderten Tribut. Der kurze Kopfsteinpflasterabschnitt, den BDR-Coach Jan Schaffrath mit denen aus der Flandern-Rundfahrt verglich, führte immer wieder zu Rissen im Peloton.
Dazu kamen die ebenso zehrenden Anstiege auf den vier Runden über den Zeitfahrkurs vom kommenden Mittwoch und reihenweise technische Defekte, die auch Top-Leute wie Froome betrafen.

Abenteuer für Bahnradsprinter Levy

Martin stieg nach 120 km mit Rücksicht auf seine Paradedisziplin aus. Bahnradsprinter Levy beendete seinen ungewöhnlichen Auftritt nach 33 km. Der Berliner, den der BDR nominierte, um ihm einen Start in den Einzeldisziplinen auf der Bahn zu ermöglichen, genoss sein kleines, "aufregendes" Abenteuer, wie er im Gespräch mit dem SID nannte.
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