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Olympia in Rio 2016: Fabian Cancellara holt zweites Gold im Zeitfahren, Tony Martin weit zurück

VonSID

Update 10/08/2016 um 18:44 GMT+2 Uhr

Fabian Cancellara hat das Zeitfahren bei Olympia in Rio gewonnen. Der Schweizer distanzierte die Konkurrenz um Topfavorit Chris Froome aus Großbritannien und Tom Dumoulin (Niederlande) deutlich. Cancellara benötigte für die wellige Strecke über 54,5 Kilometer 1:12:15 Stunden. Tony Martin landete mit einem Rückstand von 3:18 Minuten nur auf Platz zwölf. Simon Geschke belgte Rang 13 (+3:34 Minuten).

Fabian Cancellara

Fotocredit: AFP

Der viermalige Weltmeister wiederholte mit dem Triumph seinen Erfolg von Peking 2008. Tour-Sieger Froome verpasste damit das erhoffte Double aus Tour-Sieg und Olympia-Gold.
Auf dem mit giftigen Anstiegen gespickten Kurs hatte Martin in einer Zeit von 1:15,33 Stunden stolze 3:18,33 Minuten Rückstand auf Cancellara, den der Cottbuser zu seinen besten Zeiten klar im Griff hatte. "Das ist nicht das gewohnte Zeitfahrbild, das ich von mir kenne. Ich bin überhaupt nicht in den Rhythmus gekommen", sagte Martin geknickt.
Der viermalige Weltmeister Cancellara fuhr bei schwierigen Bedingungen mit Wind und Regen in einer eigenen Liga.
Bei komplizierten Bedingungen mit teils nassen Straßen begann Martin gut, büßte dann aber schon im zweiten schweren Anstieg eine Menge Zeit ein. Der Lausitzer durchbrach den Bann damit auch beim wichtigsten Zeitfahren des Jahres nicht. Seit den Etappensiegen bei der Tour und der Vuelta 2014 hat Martin kein großes internationales Rennen in seiner Paradedisziplin gewonnen, Weltmeister war er zuletzt 2013. "Ich muss eben akzeptieren, dass ich zurzeit nicht absolute Weltspitze bin", hatte der Wahl-Schweizer vor dem Rennen gesagt.
Um 11:36 Ortszeit war Martin als vierletzter Starter auf die Rundstrecke mit vier schweren Anstiegen gegangen, direkt vor ihm der mitfavorisierte Cancellara. Der Lausitzer blieb zunächst einigermaßen in Schlagdistanz zum Schweizer, nach dem ersten schweren Anstieg fehlten 16 Sekunden. Fokussiert sah Martin unter seinem hellen Visier und dem grellorangen Helm aus, doch er verlor zunehmend an Boden. Die Spitze geriet bald außer Reichweite, irgendwann schien Martin zu resignieren. Im Ziel ließ er den Kopf hängen, während Cancellara Tränen der Freude vergoss.
Von seinem Traum von Olympia-Gold hatte sich Martin bereits nach der ersten Streckenbesichtigung im Vorjahr verabschiedet, nachdem 2012 in London ein Kahnbeinbruch bei der Tour dazwischengekommen war und es dort für ihn "nur" zu Silber gereicht hatte. Der 31-Jährige war regelrecht schockiert, als den bergigen Kurs von Rio nach der WM 2015 gesehen hatte, entschloss sich dann aber trotzdem, die Herausforderung anzunehmen. "Ich muss mich revidieren, der Kurs war schon für jeden. Das sieht man an Cancellara", sagte er nach dem Rennen der ARD.
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Fabian Cancellara (SUI) of Switzerland poses with the gold medal.

Fotocredit: Eurosport

Martin hatte in diesem Jahr an Gewicht verloren und sein Klettertraining intensiviert, um in Rio konkurrenzfähig zu sein. Dazu arbeitete der Profi vom Team Etixx-Quick Step in den letzten Monaten beharrlich an Position und Material, um seine alte Zeitfahr-Verfassung zurück zu erlangen. Doch seit der großen WM-Enttäuschung 2015 mit Rang sieben war endgültig irgendwie der Wurm drin, dazu kamen Knieprobleme bei der Tour.
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