Wechsel von Remco Evenepoel zu Red Bull-Bora-hansgrohe: Soudal Quick-Step-Chef Jurgen Foré über Trennung
VonJan Zesewitz
Update 06/08/2025 um 10:31 GMT+2 Uhr
Nach Jahren des Tauziehens ist es fix: Remco Evenepoel wechselt von Soudal Quick-Step zum deutschen Rennstall Red Bull-Bora-hansgrohe. Ein Transfer, den vor allem die belgische Equipe nur widerwillig einging. Das Team muss sich für die Zukunft neu aufstellen - vieles war auf den Doppel-Olympiasieger ausgerichtet. Der Teamchef Jurgen Foré äußerte sich erstmals auf dem belgischen Portal "Sporza".
Highlights: Evenepoel lässt sich von Defekt nicht stoppen und holt Gold
Quelle: Eurosport
"Es ist eine Erleichterung, dass Klarheit herrscht", sagte Foré im Interview. "Ich denke, wir trennen uns im Guten." Evenepoel verlässt das Team vorzeitig - eigentlich lief sein Vertrag noch bis 2026. Dafür, so der Teamchef, wurde eine "faire Lösung" gefunden.
"Wir werden nicht über die Summen sprechen, aber es ist ein angemessener Betrag", sagte der Belgier über die fällige Ablösesumme. "Obwohl Sponsoren wie Soudal es vorgezogen hätten, wenn der Vertrag eingehalten würde, haben wir beschlossen, nicht vor Gericht zu gehen."
Seit mehreren Jahren gab es konkrete Gerüchte um das Werben von Ralph Denk und dem Bora-Team um Evenepoel zu verpflichten. Immer scheiterten die Bemühungen und der Fahrer bekannte sich zu seinem Arbeitgeber.
Diesmal wurde die Luft zu dünn für die belgische Equipe. "Unsere Absicht war, Gespräche über die Zukunft nach der Tour anzustoßen – ein großes Ziel für uns beide", sagte Foré. "Im Juni wurde klar, dass es kaum Möglichkeiten für einen längeren Verbleib gab. Aufgrund der vorherigen Ereignisse hatten wir das Gefühl, dass wir keinen Druck mehr ausüben konnten. Also taten wir es nicht."
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Remco Evenepoel verlässt Soudal Quick-Step
Fotocredit: Getty Images
"Back to the roots?" Die Zukunft von Soudal
Für Foré ist der Abgang eine große Herausforderung als Teamchef. Erst zu Beginn des Jahres übernahm er das operative Geschäft von Patrick Lefevere, der die Mannschaft vom Beginn 2003 an höchst erfolgreich leitete - Evenepoel selbst fuhr beim Zeitfahren der Dauphiné-Rundfahrt den 1000. Sieg für Quick-Step ein.
"Er war offensichtlich ein wichtiger Fahrer für unser Team. Aber wir haben noch andere", sagte der 55-Jährige. "Obwohl ein solcher Top-Fahrer im Team die Sichtbarkeit der anderen erhöht."
Der Teamchef gab sich kämpferisch und weiß auch, dass die Ausrichtung des Teams eine andere sein wird. "Tim Merlier ist für die Hälfte unserer Siege in diesem Jahr verantwortlich", sagte er über den Sprinter - ohne Evenepoel der Nachfolger als Star im Team. "Ich denke, wir müssen jetzt wieder anfangen, breit aufgestellt und als Team Rennen zu fahren."
In den vergangenen vier Jahren wurde die Equipe von der wohl besten Klassiker-Mannschaft der Welt zu einem Team für Grand Tours umgestellt. Nun könnte es den Weg zurückgeben: "Wir haben alles getan, um Remco glücklich zu machen", konstatierte Foré. "Ich möchte jetzt ein neues Kapitel aufschlagen und habe Vertrauen in das Team. Uns gibt es seit 23 Jahren und wir haben schon viele Kapitel geschrieben. Dies ist nur eines davon."
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Highlights: Evenepoel dominiert Zeitfahren - Pogacar zeigt Schwächen
Quelle: Eurosport
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