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Tour de France Femmes 2023: Demi Vollering kassiert harte Zeitstrafe - Niederländerin reagiert wütend
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Publiziert 27/07/2023 um 20:31 GMT+2 Uhr
Demi Vollering (Team SD Worx) wurde im Anschluss an die 5. Etappe der Tour de France Femmes 2023 mit einer Zeitstrafe von 20 Sekunden belegt. Die Niederländerin hatte sich nach einem Platten am Hinterreifen den Windschatten ihres Teamautos zu Nutze gemacht, um erneut zum Peloton aufzuschließen. Die UCI griff nun hart durch - zum Unverständnis der Fahrerin und ihres Teams.
Kontroverse Aufholjagd: Vollering im Windschatten des Teamautos
Quelle: Eurosport
Der Sieg von Ricarda Bauernfeind (Canyon//Sram) auf der Etappe von Onet-le-Château nach Albi rückte schnell in den Hintergrund. Vielmehr stand die kontroverse Aufholjagd von Demi Vollering (Team SD Worx) im Fokus, die kurz zuvor stattgefunden hatte. Doch was war passiert?
Von einem Platten am Hinterreifen außer Gefecht gesetzt, fiel Vollering rund 65 Kilometer vor dem Ziel aus dem Peloton. Der niederländische Sprintstar verlor dadurch ordentlich an Zeit und hing sich nach der Hilfeleistung ihres Mechanikers für knapp eine Minute in den Windschatten ihres Teamautos.
Die Aktion blieb nicht unentdeckt, vielmehr griff ein Rennkommissar ein und forderte Vollering und ihr Team wild gestikulierend und mithilfe einer Pfeife dazu auf, dies möglichst zu unterlassen.
Vollering setzte sich in der Folge ab - das Peloton hatte sie aber dank der Hilfestellung ihres Teamautos längst erreicht.
Vollering: "Es ist wirklich ätzend..."
Im Anschluss an das Rennen wurde Vollering für das Vorgehen schließlich bestraft. 20 Sekunden brummte die UCI der Niederländerin auf, die neben Annemiek van Vleuten als Top-Favoritin auf den Gesamtsieg gilt. Der ganz große Wurf scheint dadurch aber in weiter Ferne gerückt zu sein. Immerhin fiel die 26-Jährige auf den siebten Rang in der Gesamtwertung zurück, liegt nun zwölf Sekunden hinter van Vleuten.
Ein Umstand, der Vollering verdutzt zurückließ. "Es fühlt sich ein bisschen komisch an, aber wenn sie es so machen wollen...", erklärte sie im Interview mit "Sporza". "Ich wüsste nicht, was ich falsch gemacht habe. Ich glaube nicht, dass ich etwas Unerlaubtes getan habe. Ich denke, es ist sehr ungewöhnlich. Ich habe auch keine Motorräder gesehen", beteuerte sie.
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Demi Vollering im Windschatten ihres Teamautos
Fotocredit: Eurosport
"Ich kann es nicht mehr ändern", so Vollering weiter. "Es ist schade, aber ich weiß auch nicht so recht, was ich damit anfangen soll."
Der herbe Rückschlag im Kampf um das Gelbe Trikot nagt an der 26-Jährigen. "Es ist wirklich ätzend, ich arbeite wirklich hart, um meine Träume zu verwirklichen, und wenn dann so etwas passiert, ist es wirklich nicht lustig."
Teammanager Stam: "Natürlich ist das lächerlich!"
Auch Teammanager Danny Stam sparte nicht mit Kritik. "Natürlich ist das lächerlich", zeigte er sich gegenüber "Sporza" aufgebracht. "Ich habe sie bis zum zwölften Auto gebracht. Dann bin ich hinter ihr gefahren, so wie es das Reglement vorsieht. Das war deutlich zu sehen."
Die Kommunikation zwischen der Rennleitung und den Teams während des Rennens sei laut Stam unzureichend gewesen. "Der Wertungsrichter kam und sagte mir, ich solle hinter meiner Fahrerin fahren, womit er Recht hat und was ich auch tat. Davor wurde mir nichts mitgeteilt", erklärte Stam. "Im Ziel erfahre ich, dass wir 20 Sekunden bekommen. Das ist ein Kampf um Sekunden", gab er zu bedenken.
"Wenn man wegen eines solchen Vorfalls 20 Sekunden verliert und die UCI hinter dieser Entscheidung steht, frage ich mich, ob diese Leute in der Lage sind, ein Rennen wie dieses zu leiten", schob er weiter nach. "Schauen Sie sich die Männer an, dort ist es ganz normal, so zurückgeholt zu werden. Da gibt es auch keine klare Regelung."
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Zweiter deutscher Tagessieg! Bauernfeind fährt allen davon
Quelle: Eurosport
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