Willkommen zum 6. Tagesabschnitt der Tour de France 2013, der die Fahrer von Aix en Provence nach Montpellier führt. 176,5 Kilometer sind dabei zurückzulegen, und diese sind weitgehend flach. Die einzige Bergwertung des Tages, eine der 4. Kategorie, wird bereits bei Kilometer 68 abgenommen und ist auch nur 700 Meter lang bei 7% Steigung. Kurz davor, bei Rennkilometer 63, befindet sich der Zwischensprint des Tages.

Mittlerweile drei Cannondale-Helfer bei Sagan. Der war auf den Grünstreifen geraten, daher rührte wohl der Schaden am Vorderrad. Vielleicht hatte es auch einen Schlag bekommen.

Defekt bei Peter Sagan, das Vorderrad war platt. Der Mann in Grün sieht nicht schwarz, macht sich jetzt auf die Verfolgung, ohne in den roten Bereich gehen zu müssen. Jetzt hat er einen Teamkollegen als Helfer bei sich.

"Jaja, wir lieben Dich" steht dort auf einem Plakat der Fans am Rande der Strecke. Sie haben ihrem Idol von einst, Laurent Jalabert, schon verziehen, ehe der ganze Doping-Bericht in Frankreich veröffentlicht wurde.

Das Feld fächert sich breit auf, ein ganz anderes Bild als bei sonstigen Flachetappen, und dieses Bild sehen wir bereits seit etwa zwei Stunden, eigentlich seit der kurze Ausritt von Luis Angel Mate beendet war. Ob der als kämpferischster Fahrer des Tages ausgerufen wird? Schon ein putziges Rennen heute.

30 Km/h Seitenwind haben wir im Moment. Das ist schon nicht ohne. Die Fahrer passieren gerade das Gebiet Camargue - jetzt weiß ich endlich, nach welcher Gegend sich Fußballprofi Igor de Camargo benannt hat.

Felix geht grundsätzlich auch nicht davon aus, dass sich das Feld heute teilt, weil der Seitenwind immer wieder unterbrochen wird, es weht nie auf längeren Abschnitten dauerhaft von der Seite. Wäre ja schön, wenn das einträte, denn die Tour sollte nicht im Wind sondern im Zeitfahren und an den Anstiegen entschieden werden.

Unser Radsport-News-Berichterstatter aus Frankreich, Felix Mattis, hat uns mitgeteilt, dass die Wind-Gefahr gegen Ende der Etappe wieder abnimmt, ab Kilometer 15 vorm Ziel nimmt die Bebauung zu, sodass der Wind abgehalten wird. Das Stadtgebiet Montpelliers ist 10 Kilometer vor dem Ziel erreicht, dort sollte sich dann niemand mehr an der Windkante stoßen. Aber: Das Finale wird dann zeitweise winklig, speziell zwischen Kilometer 6 und 5.

Orica-Greenedge macht das Tempo, doch auch die Teams Movistar, RadioShack, Sky, Garmin, Saxo Bank und Omega Pharma sind weit vorn zu sehen.

Immer wieder unterhaltsam ist auch die Berichterstattung vom Stefan-Schumacher-Prozess: Jetzt ist dort sogar der Placebo-Effekt im Gespräch. Mehr dazu hier: www.radsport-news.com/sport/sportnews_82561.htm

Frederik Kessiakoff (Astana) hat die Tour aufgegeben. Damit ist Astana nur noch zu siebt, eingedenk Bouhannis Ausstieg haben wir noch 191 Fahrer im Rennen.

100 Kilometer sind abgespult, 76,5 folgen noch.

Wir haben noch Neuigkeiten zu Bjarne Riis: Es gibt tatsächlich auch Fahrer, die "Mr. 60 Prozent" in Schutz nehmen: http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_82555.htm

Ein Fahrer von RadioShack-Leopard gestikuliert an der Spitze der geschlossenen Gruppe. BMC und Saxo Bank zeigen sich auch vorn. Alle Favoriten wollen jetzt im ersten Drittel des Pelotons platziert werden, um bei Windkantensituationen oder Stürzen nicht abgehängt zu werden.

John Gadret (Ag2r) hat Defekt, der muss sich jetzt sputen, denn das Feld ist sehr schnell unterwegs. Zu Beginn war das Tempo noch gemächlich, etwa 36 Km/h im Mittel, nun sollten wir bereits bei einem Rennschnitt von 40 Stundenkilometern angelangt sein.

Belkin reiht sich vorn ein, das wird jetzt langsam hektischer, je näher sie dem Rhônetal kommen, wo der Mistral bläst. Und wenn es erst zu einem Sturz kommt, kann hier Chaos ausbrechen...

Defekt bei Lieuwe Westra (Vacansoleil), der 177. der Gesamtwertung (36 Minuten Rückstand) bekommt ein neues Laufrad und kann weiterfahren.

Die ersten Positionen des Pelotons: Omega Pharma, Sky, Orica und RadioShack.

Und nicht wieder zurück ins Feld kommt Bouhanni, er hat jetzt ein Einsehen gehabt und das Rad gegen den Begleitwagen getauscht. Alles Gute, Nacer!

Sturz, Joaquin Rodriguez (Katusha) war betroffen, konnte aber schnell den Anschluss ans Feld wieder herstellen.

Sollte Mark Cavendish heute die Etappe gewinnen, wäre dies sein Jubiläums-Sieg, Teilstück Nummer 25 bei der Tour. Und er zöge mit André Leducq gleich. Im Zuge dieser Austragung könnte Cav dann noch Bernhard Hinault (28 Etappensiege) einholen, doch für die Rekord-Marke von Eddy Merckx (34) muss der Brite wohl noch mindestens ein, eher zwei weitere Große Schleifen auf den bisherigen Niveau sprinten.

Zusätzlich zu seinen Sturz-Blessuren leidet Bouhanni noch unter Verauungsproblemen. Der Franzose hat es dieses Jahr nicht leicht, er stürzte ja bereits bei Paris-Nizza schwer, seinerzeit im Leader-Trikot, und musste aufgeben. Hoffentlich läuft es bald wieder rund für den FDJ-Mann.