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Tony Martin verpasst den Sieg beim Auftakt der Tour de France

VonSID

Update 04/07/2015 um 19:07 GMT+2 Uhr

Tony Martins Traum vom ersten Gelben Trikot bei der Tour de France ist beim Einzelzeitfahren im niederländischen Utrecht geplatzt. Der dreimalige Zeitfahr-Weltmeister vom Team Etixx-Quick-Step musste sich auf der 13,8 km langen Strecke mit fünf Sekunden Rückstand dem Australier Rohan Dennis (BMC Racing) geschlagen geben. Dritter wurde Fabian Cancellara (+6 s / Trek Factory Racing) aus der Schweiz.

Tony Martin beim Zeitfahren der Tour de France 2015 in Utrecht

Fotocredit: Imago

"Ich bin super enttäuscht, zweite Plätze zählen für mich nicht mehr", sagte Martin: "Ich bin hierhin gekommen, um Gelb zu holen. Das habe ich nicht geschafft, das ist sehr bitter."
Schon im Winter hatte er den Triumph in Utrecht als großes Saisonziel ausgegeben, nach vier Tour-Etappensiegen sollte es in seiner Spezialdisziplin endlich mit dem Sprung ins Gelbe Trikot klappen - der Kurs war wie auf Martin zugeschnitten.
"In der zweiten Hälfte ist mir aber auf der langen Geraden die Kraft ausgegangen", sagte Martin nach der Hitzeschlacht bei deutlich über 30 Grad, der zudem von einem Plastikbecher auf der Strecke kurzzeitig behindert wurde: "Ich hätte nicht gedacht, dass mir die Temperaturen so zu schaffen machen. Die Form ist aber generell da. Jetzt muss ich mich eben auf die 20 Etappen konzentrieren, die da noch kommen."
Dennis schafft Historisches
Sieger Dennis, der zwei Stunden vor Martin auf die Strecke gegangen war, raste mit 55,446 km/h durch den Kurs und trug sich mit dem schnellsten Zeitfahren der Tour-Historie in Geschichtsbücher ein: 1994 hatte der Brite Chris Boardman den Prolog in Lille (7,2 km) mit einem Schnitt von 55,152 km/h abgespult, den bisherigen Bestwert bei einem längeren Zeitfahren David Zabriskie (USA) mit 54,676 km/h 2005 in Noirmoutier-en-l'Ile über 19 km erzielt.
Die vier Topfavoriten auf den Gesamtsieg hatten mit dem Tageserfolg nichts zu tun: Titelverteidiger Vincenzo Nibali (Italien/Astana), dessen Teamkollege Lars Boom trotz auffälliger Blutwerte startete und damit für viel Wirbel sorgte, kam mit 43 Sekunden Rückstand auf Dennis auf Platz 22. Chris Froome (Großbritannien/Sky), Sieger von 2013, kam auf Platz 39 (+0:50), der zweimalige Tour-Sieger Alberto Contador (Spanien/Tinkoff-Saxo) wurde 46. (+0:58), Bergfloh Nairo Quintana (Kolumbien/Movistar) verkaufte sich auf Platz 57 (+1:01) teuer.
Vorbereitung von Martin vergebens
Der 25 Jahre alte Dennis könnte derweil Gelb durchaus einige Tage erfolgreich verteidigen - so hatte es zumindest der geschlagene Martin für einen eigenen Zeitfahr-Erfolg kalkuliert. "Vielleicht könnte ich es sogar eine ganze Woche behalten, bis es in die Berge geht", hatte Martin gesagt: "Aber die erste Tour-Woche ist schwer zu kalkulieren, weil es extrem hektisch zugeht und man ständig sturzgefährdet ist." Schon die zweite Etappe zwischen Utrecht und Zelande (166 km) könnte vor allem auf den letzten 30 km bei Wind und Hitze an der Nordseeküste turbulent werden.
Martin hatte sich generalstabsmäßig auf den Angriff auf Gelb vorbereitet. "Alles andere, als Gelb zu holen, wäre eine Enttäuschung", hatte er gesagt. Schon weit im Vorfeld hatte er den Kurs akribisch studiert, war bereits Tage zuvor angereist und hatte bis zum Start einige Runden auf dem abgesperrten Kurs gedreht. Letztlich war alle Mühe vergebens.
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