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Tour de France - Vorschau, 20. Etappe: Kampf gegen die Uhr in Marseille

Vonradsport-news.com

Update 22/07/2017 um 13:26 GMT+2 Uhr

Tag X bei der Tour de France: Auf der 20. und vorletzten Etappe fällt im Zeitfahren die Entscheidung im Gesamtklassement. Beim 22,5 km langen Einzelzeitfahren durch Marseille werden sich der britische Titelverteidiger Chris Froome und seine Verfolger ein Fernduell um das Gelbe Trikot liefern. Weltmeister Tony Martin will sich indes mit einem guten Ergebnis für seine Tour der Leiden entschädigen.

Romain Bardet im Einzelzeitfahren

Fotocredit: SID

Froome hat auf dem Weg zum vierten Gesamtsieg wohl die besten Karten, seine Qualitäten im Kampf gegen die Uhr hat der 32-Jährige bereits mehrfach nachgewiesen. Gefährlich werden kann Froome am ehesten der Kolumbianer Rigoberto Uran, der ebenfalls als passabler Zeitfahrer gilt und der zumindest im Kampf um Rang zwei bessere Karten als der Franzose Romain Bardet hat.
TagesTour:
Start und Ziel befinden sich am Stade Orange Vélodrôme, der Spielstätte des Fußballvereins Olympique Marseille. Von dort aus beginnt die Strecke mit einer technischen Abschnitt. Auf den ersten zwei Kilometern warten vier 90-Grad-Kurven und eine Wende am Kreisverkehr auf die Fahrer. Danach geht es über mehrere Kilometer am Mittelmeer entlang, bis beim Alten Hafen bei Kilometer 9,7 eine weitere Wende ansteht.
Tour de France 2017: Das Profil der 20. Etappe
Von dort aus wird es wieder etwas technischer und bei Kilometer 15,6 erreichen die Fahrer die Kirche Notre-Dame-de-la-Garde, nach einer Steigung über 1,2 Kilometer mit bis zu 15% (Schnitt 9%), die immerhin 110 Höhenmeter überwindet. Nach einer schnellen und technischen Abfahrt zur Avenue de Prado ist das Finale bis auf eine weitere 90-Grad-Kurve kurz vor dem Ziel technisch nicht mehr sehr anspruchsvoll.
Tour de France 2017: Die Strecke des Zeitfahrens in Marseille
KulTour:
Die Hafenstadt ist mit gut drei Millionen Einwohnern in der Metropolenregion die zweitgrößte Stadt Frankreichs. Die Kirche Notre-Dame-de-la-Garde, die von den Fahrern am heutigen Tag erklommen werden muss, gilt als Wahrzeichen der Stadt. Sie wurde im 19. Jahrhundert von Henri-Jacques Espérandieu im neobyzantinischen Stil entworfen und befindet sich auf einem Kalkfelsen auf 147 Metern über Meereshöhe. Im Volksmund wird sie "La Bonne Mère" genannt - Touristen schätzen sie jedoch vor allem wegen des atemberaubenden Blickes über die Stadt und das dahinterliegende Mittelmeer.
Das zweite Wahrzeichen der Stadt, das Château d’If, befindet sich am alten Hafen, den ebenfalls viele Touristen zum Ziel haben - und das nicht nur wegen des berühmten Fischmarktes.
HisTourie:
Bereits 34. Mal war Marseille Ziel einer Tour-de-France-Etappe, ein Einzelzeitfahren durfte die Hafenstadt jedoch noch nicht erleben. Meistens endeten die Etappen hier im Massensprint, wie zuletzt im Jahre 2013, als sich der Brite Mark Cavendish durchsetzte. Besonders den französischen Radsportfans wird jedoch die Ankunft im Jahre 2007 im Gedächtnis geblieben sein. Damals schlug eine fünfköpfige Ausreißergruppe den Sprintern ein Schnippchen und am Ende triumphierte der 36-jährige Franzose Cédric Vasseur, der damals für Quick-Step fuhr - und dass zehn Jahre nach seinem ersten Tour-de-France-Etappensieg.
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Tour de France 2007: Vasseur (li.) siegt in Marseille

Fotocredit: Eurosport

Damals war der Etappensieg hart erkämpft. Mehr als 230 Kilometer war die Etappe lang und das Thermometer zeigte 37 Grad an. Doch Vasseur blieb cool und holt seinen zweiten, großen Sieg - es sollte gleichzeitig sein Letzter sein. "Ich habe im Radsport alles erreicht, was ich konnte mit meinen körperlichen Fähigkeiten. Ich bin ein durchschnittlicher Fahrer. Ich höre ohne Bedauern auf," sagte der zurückhaltende Nordfranzose nach seinem Etappensieg.
Tour-Prognose:
Im Kampf um den Etappensieg wird es Tony Martin (Katusha-Alpecin) heute schwer haben, auch wenn er auf jeden Fall zum Kreis der Sieganwärter zählt. Ein Fahrer wie Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo) könnte ihm heute den Sieg streitig machen. Für alle Profis gilt, dass die körperliche Frische am Ende der drei Wochen entscheidender ist als die reine Zeitfahr-Klasse auf dem Papier.
Im der Gesamtwertung hat Froome alle Trümpfe in der Hand, auch wenn er nicht den umstrittenen Zeitfahr-Anzug des Sky-Teams tragen darf, weil er im Gelben Dress der Tour-Organisatoren startet. Um den Tour-Sieg noch zu verlieren, müsste ihn ein Defekt oder Sturz ausbremsen. Enger hingegen dürfte es um Platz zwei zwischen Uran und Bardet werden, auch wenn der Kolumbianer favorisiert ist.
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