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Tour de France 2021: Jens Voigt erklärt die Dominanz von Tour-Leader Tadej Pogacar

Felix Mattis

Update 05/07/2021 um 13:37 GMT+2 Uhr

Die erste Woche der Tour de France ist vorbei und es scheint, als sei die Frage nach dem Gesamtsieger bereits geklärt: Titelverteidiger Tadej Pogacar dominierte die ersten beiden Alpenetappen und auch Eurosport-Experte Jens Voigt hält den Slowenen schon jetzt für den Tour-Sieger. Doch Voigt erklärt auch, warum Pogacars Vorsprung größer ist, als seine Überlegenheit und warum es noch spannend wird.

Tadej Pogacar

Fotocredit: Getty Images

"Realistisch betrachtet ist Pogacar auf Platz 1 sicher", so Voigt am ersten Tour-Ruhetag.
"Er ist der dominante Fahrer dieser Tour. Aber natürlich ist die Dominanz auch deshalb deutlicher, als erwartet, weil seine beiden Hauptkontrahenten gestürzt sind: Primoz Roglic ist gar nicht mehr im Rennen und Geraint Thomas hatte sich die Schulter ausgekugelt. Dadurch sieht Pogacar jetzt noch stärker aus."
Große Spannung erwartet Voigt aber für den Kampf um die Podestplätze neben dem Slowenen – und er glaubt dabei sogar an eine Überraschung durch den Australier Ben O'Connor, der in Tignes siegte und nun 2:01 Minuten hinter Pogacar, aber 3:17 Minuten vor Rigoberto Uran Gesamtzweiter ist.
Hinter Uran folgen Jonas Vingegaard, Richard Carapaz, Enric Mas und Wilco Kelderman innerhalb von 40 Sekunden.
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Tour-Highlights: Erste Bergankunft bringt neuen Pogacar-Jäger

"Sie alle haben einen Fehler gemacht, indem sie O'Connor zu viel Zeit gegeben haben. Das ist ein starker, junger, motivierter Fahrer, und er war auch beim Critérium du Dauphiné schon Achter. Jetzt hat er drei Minuten Vorsprung auf sie. Das ist eine Menge!", urteilt Voigt.
Denn auch wenn Fahrer wie Carapaz, Uran und Co. im direkten Vergleich stärker sein könnten als der Australier, so spielt die aktuelle Situation O'Connor in die Karten. Der Australier hat nun vor der nächsten schweren Bergetappe am Mittwoch rund um den Mont Ventoux zwei Tage, um sich vom Sonntag zu erholen - und seine Kontrahenten stecken in einem taktischen Schlamassel.

O'Connors Chance: Die Konkurrenzsituation der Anderen

"Wenn einer von ihnen in den nächsten Tagen angreift, neutralisieren ihn die anderen. Deshalb wird es schwer werden, O'Connor wieder einzuholen. Wenn er sich jetzt gut erholt, kann er auf dem Podium in Paris ankommen", sagt Voigt.
Und dieser Kampf gegeneinander, der O'Connor helfen könnte, der dürfte in den kommenden zwei Wochen auch Pogacar noch mehr in die Karten spielen. "Die Fahrer in den Top Ten müssen ehrlich mit sich sein: Die wissen, dass sie Pogacar eigentlich nicht angreifen können und dass es eigentlich sogar irrelevant für sie ist, wenn er selbst attackiert", erklärt der Berliner.
"Sie können ihn nicht schlagen, aber sie müssen sich gegenseitig schlagen. Deshalb denke ich, dass es jetzt eine Fokussierung auf das Rennen um Platz 2 und 3 geben wird."
Und in diesem Rennen ums Podium sieht Voigt vor allem auch Bora – hansgrohe-Kapitän Wilco Kelderman in der Position, attackieren zu müssen. "Uran kann etwas passiver agieren, weil er von denen da vorne das beste Zeitfahren fährt. Kelderman hingegen muss – gerade wenn wir uns das erste Zeitfahren anschauen - offensiver fahren, um jetzt in den Bergen vor dem zweiten Zeitfahren Zeit herauszuholen", so der Eurosport-Experte.
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Das Finale der Bergankunft in Tignes: Solo-Sieg für O'Connor

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