"Meinen Palmarès in den Klassikern weiter auszubauen bleibt meine Priorität. Den Plan werde ich vorerst noch nicht ändern, um bei der Tour aufs Klassement zu fahren", sagte Van Aert, der neben der Primavera auch die Strade Bianche gewann und bei der Flandern-Rundfahrt den Sieg nur um wenige Zentimeter im Duell mit Mathieu van der Poel verpasste.
"Es stimmt, dass ich im Hochgebirge lange bei den Besten bleiben konnte, aber es ist ein großer Unterschied, ob ich bis fünf Kilometer vor dem Ziel für Tempo sorge, oder ob ich drei Wochen lang jeden Tag bis zum Ziel mitkämpfen muss", erklärte der 26-Jährige.
"Das - vor allem wenn wir über den Tour-Sieg reden - ist für mich momentan unrealistisch, und dem will ich vorläufig auch nicht nachjagen. Dann müsste ich auch ganz anders trainieren, als für die Klassiker. Irgendwann werde ich vielleicht den Schalter umlegen, aber dieser Zeitpunkt ist noch weit weg", dämpfte der Flame die hohen Erwartungen seiner Landsleute.
Van Aert setzt sich neue Ziele
"Dafür müsste ich auch erst bei Tirreno-Adriatico, der Dauphiné oder bei der Tour de Suisse glänzen. Das ist in nächster Zeit vielleicht sogar möglich, vor allem in Rundfahrten mit einem Zeitfahren, so wie Tirreno -Adriatico. Dort möchte ich 2021 aufs Klassement fahren. Und später auch in den schweren Klassikern wie Lüttich und der Lombardei", blickte er auf die anstehende Saison voraus.
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Den am Fuji Speedway endenden olympischen Straßenkurs jedoch erachtet er als zu schwer. "Ich rechne mir größere Chancen auf Gold im Zeitfahren aus, der Kurs ist mir auf den Leib geschneidert", so der Belgische Meister im Kampf gegen die Uhr.
Neue Duelle mit van der Poel
Bevor die nächste Straßensaison beginnt, wird der dreifache Querfeldeinweltmeister allerdings eine verkürzte Cross-Saison absolvieren. Am 28. November startet er zum ersten Mal diesen Winter im belgischen Kortrijk, und später in der Saison wird es wohl auch im Gelände wieder zum Duell mit van der Poel kommen. "Im Cross ist die Wahrnehmung des Publikums anders, als auf der Straße. Da geht es immer zwischen uns beiden", so der Vierte der letztjährigen WM in Dübendorf über seine Duelle mit dem Niederländer.
"Der Verlierer ist immer der Loser", fügte er an. Von seinen fünf Querfeldein-Duellen mit seinem Kontrahenten konnte Van Aert letztes Jahr keines gewinnen. "Im Winter denke ich unter der Woche öfter an Mathieu als im Sommer; darüber wie ich ihn schlagen kann und wie ich mein Training ändern kann, mit dem Blick auf seine Stärken", verriet Van Aert.
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