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Tour de France 2022: Hitzewelle spaltet Peloton - Bob Jungels, Jasper Philipsen und Co. kritisieren Bedingungen

Christoph Niederkofler

Update 18/07/2022 um 15:02 GMT+2 Uhr

Die Tour de France geht in die heiße Phase - nicht nur im Kampf um das Gelbe Trikot. Zum Abschluss der zweiten Woche erwartete das Peloton der bisher heißeste Tag der Frankreich-Rundfahrt. Bei rund 40 Grad Celsius mühten sich Jonas Vingegaard, Tadej Pogacar & Co. über 200 Kilometer zwischen Rodez und Carcassonne ab. "Andere Sportarten hätten abgesagt", erklärte ein geschaffter Bob Jungels im Ziel.

Die Hitzewelle spaltet das Lager der Tour de France

Fotocredit: Imago

"Es liegt nicht an mir, das zu entscheiden", führte der Sieger der 9. Etappe weiter aus. "Aber ich denke, dass wir im Radsport nur dann lernen, wenn etwas Schlimmes passiert. Das ist sehr bedauerlich", kritisierte der Fahrer von AG2R Citroën.
Zwar setzte die UCI ihr Extrem-Wetterprotokoll um, die Fahrer sahen sich dennoch großen Strapazen ausgesetzt.
Angesichts der Hitzewelle wurde der zu befahrene Asphalt mit über 10.000 Litern Wasser gekühlt, um den Untergrund vor dem Schmelzen zu bewahren. Dies erwies sich aber nur als ein Tropfen auf dem heißen Stein.
"Offensichtlich gibt es bei der Tour eine Menge Dinge, von denen wir keine Ahnung haben", fügte Jungels hinzu. "Wir könnten auch ein wenig früher am Morgen starten, was wahrscheinlich nicht zur besten TV-Zeit ist. Aber wie ich schon sagte, es liegt nicht an uns. Wir haben unsere Meinung, aber letztendlich sind wir nur die Figuren in einem Spiel."
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Hitzewelle bei der Tour: Wie geht das Peloton mit Temperaturen bis 40 Grad um?

Hitzewelle hält Tour de France in Atem

Alexander Kristoff (Intermarché Wanty Gobert) pflichtete Jungels in dessen Anliegen bei. "Für mich war es zu heiß. Ich war wirklich am Ende und hatte nichts mehr übrig", gab der Sprinter zu. "Wir haben es zwar geschafft, ein Radrennen zu absolvieren, aber es war nicht angenehm."
Auf die Frage nach möglichen Lösungen, hielt sich Kristoff kurz: "Sie könnten die Etappe verkürzen."
Tagessieger Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) widersprach seinen Konkurrenten jedoch und bedankte sich bei seinem Team für die Unterstützung in der Hitzehölle von Carcassonne. "Ich glaube, das Team hat uns heute kühl gehalten, es gab den ganzen Tag über Wasser und Eis, um uns so kühl wie möglich zu halten", lobte er seine Mannschaft.
"Es sind verrückte Bedingungen, um mit dem Fahrrad zu fahren, aber mit Wasser und Eis ist es machbar", erklärte der 24-Jährige.

"Bin in der Hitze aufgewachsen": Hamilton bleibt cool

Chris Hamilton (Team DSM) gab sich hingegen äußerst gelassen. Der Australier sei derartige Temperaturen gewöhnt, ließ seine Hitzeresistenz bereits vor dem Rennen aufblitzen. Der 27-Jährige war bei den Interviews seines Teams nämlich der einzige Fahrer, der ohne Eisweste aufgetreten ist.
"Die Hitze macht mir nichts aus, denke ich. Ich bin in ihr aufgewachsen, und sie erinnert mich ein wenig an zu Hause", gab Hamilton einen Einblick. "Ich war ein wenig überrascht, als alle sagten: 'Oh, die Tour findet unter diesen Bedingungen statt.' Ich meine, es ist heiß, aber es ist auch Hochsommer. Was erwartest du?", zeigte er sich verwundert.
"Man muss trotzdem rausfahren, also ist es wohl für alle dasselbe. Wir müssen es alle tun", unterstrich Hamilton.
Während die Hitzewelle Frankreich weiter im Griff hat, genießt das Peloton am Montag seinen letzten Ruhetag. Am Dienstag wird auf der 16. Etappe zwischen Carcassonne und Foix erneut zum Angriff geblasen (ab 12:30 Uhr live bei Eurosport und im Liveticker auf Eurosport.de).
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