Tour de France - Simon Geschke im Bergtrikot: Die große Challenge nach der "All-Out-Aktion"

Mit einem mitreißenden Auftritt ist Simon Geschke auf der ersten Alpen-Etappe der Tour de France ins Bergtrikot gefahren. Es zu verteidigen dürfte für den 36-Jährigen allerdings schwierig werden. "Im Hochgebirge werden die meisten Punkte vergeben. Und bei Allem über 2000 Metern erreiche ich dann doch meine Limits", sagte er. Auf der ersten Alpenetappe hatte er noch einen großen Kampf geliefert.

Simon Geschke

Fotocredit: Getty Images

Die ausgestopften Tierköpfe an der Wand des rustikalen Teamhotels schienen dem Veganer Simon Geschke nicht zu schmecken. Ansonsten war die Stimmung aber bestens am Tag nach seinem Husarenritt ins Bergtrikot der Tour de France. "Das war wirklich eine All-Out-Aktion. Ich bin einfach super froh, dass es geklappt hat", sagte der 36-Jährige dem "SID" am ersten Ruhetag der Tour im Schatten der mächtigen Alpengipfel.
Die Eroberung der Führung in der Bergwertung war neben dem Tour-Etappensieg im Jahr 2015 einer der größten Erfolge in seiner Karriere. Ob sich Geschke allerdings an den Anblick des legendären rot gepunkteten Trikots im Spiegel gewöhnen darf, wird die kommende Woche zeigen: "Ich kann es natürlich auch schnell wieder verlieren."
Auf den Berliner warten große Herausforderungen. "Im Hochgebirge werden die meisten Punkte vergeben. Und bei Allem über 2000 Metern erreiche ich dann doch meine Limits", sagte Geschke. Pech für ihn: In der zweiten Tour-Woche geht es für die Fahrer bei der 109. Ausgabe der "Großen Schleife" gleich viermal in diese Gefilde.
Mit dem über 2600 Metern hohen Col du Galibier und der Ankunft auf der legendären Alpe D'Huez stehen gleich zwei der vier "heiligen" Berganstiege der Tour auf dem Programm. "Ich werde einfach Vollgas fahren. Es wäre natürlich super schön, wenn ich's mehrere Tage hätte", meinte Geschke.

Geschke erkämpft entscheidende Zähler

Auf der ersten Alpenetappe der Tour hatte er am Sonntag einen unfassbaren Kampf geliefert. Am Col de la Croix sicherte sich Geschke als Führender einer Fluchtgruppe zunächst zehn Bergpunkte. Am Pas de Morgins dann, als die Spitzengruppe längst gesprengt worden war und das große Feld ihm wie ein Raubtier im Nacken saß, kämpfte er sich als Fünfter über die Bergkuppe - und holte sich die entscheidenden zwei Zähler.
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Großer Kampf in den Alpen: So fuhr Geschke ins Bergtrikot

Quelle: Eurosport

"Die Bergwertung war meine persönliche Ziellinie. Die anschließenden Abfahrt bin ich dann wie auf Eiern runtergefahren", berichtete Geschke. Wie auf Eiern rollte er auch am Ende als 32. ins Ziel, wo Ex-Profi Fabian Wegmann als erster Gratulant auf ihn wartete. "Er hat sich sehr für mich gefreut", sagte Geschke über seinen Kumpel aus alten Freiburger Zeiten.
Wegmann kann sich gut in Geschke hineinversetzen. 2005 und 2006 trug der Münsteraner als einer von seit Sonntag insgesamt acht deutschen Rennfahrern ebenfalls das Bergtrikot - jeweils für einen Tag. Simon Geschke will diese Marke trotz der drohenden Alpenpässe überbieten.
(SID)
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Action in den Alpen: Geschke lässt aufhorchen - Jungels erlöst Luxemburg

Quelle: Eurosport

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