Tour de France 2024 - Rolf Aldag reagiert nach Aus von Primoz Roglic: "Ziele neu definieren, das wird nicht leicht"
VonLukas Fegers
Publiziert 12/07/2024 um 15:56 GMT+2 Uhr
Nach dem bitteren Ausstieg von Podiumsanwärter Primoz Roglic bei der Tour de France hat sich Rolf Aldag mit emotionalen Worten zum Gesundheitszustand des slowenischen Superstars geäußert. "Wir hatten zwei Stürze in Folge mit Einfluss auf jeden einzelnen Teil seines Körpers", sagte der Sportdirektor des Teams Red Bull-Bora-hansgrohe vor dem Start der 13. Etappe am Freitagvormittag in Agen.
"Die Tour ist vorbei": Aldag reagiert auf Aus von Roglic
Quelle: Eurosport
Zwar konnten die Ärzte beim 34 Jahre alten Kapitän eine Gehirnerschütterung und Frakturen ausschließen, betonte Aldag, während er vor dem Mannschaftsbus des deutschen Rennstalls stand. Doch die Auswirkungen seien "zu groß, um ihn wieder auf das Rad zu setzen".
Für den mit großen Ambitionen angereisten Roglic sei die Tour vorbei. "Die Realisierung benötigt sowohl bei ihm als auch bei uns noch etwas Zeit", sagte Aldag mit Blick auf die Aufgabe des Neuzugangs, der bei der Großen Schleife ganz vorne angreifen wollte und auch den Toursieg-Traum von Teamchef Ralph Denk erfüllen sollte.
Das fast schon traditionelle Sturzpech des einstigen Skispringers aber machte allen Visionen den Garaus. Nachdem Roglic bereits auf der finalen Abfahrt der elften Etappe - wenn auch glimpflich - auf der Straße gelandet war, stürzte er einen Tag später erneut. Diesmal unverschuldet, dafür umso heftiger.
"Nach der elften Etappe haben wir noch einen offensiven und positiven Roglic gesehen, der große Hoffnungen hatte", erklärte Aldag: "Jetzt müssen wir jedes einzelne unserer Ziele neu definieren. Das wird nicht leicht."
Für Roglic hingegen gehe es nun um die Erholung, so der Sportdirektor. Das gesamte Team stehe ihm in dieser Zeit bei und unterstütze ihn zu 100 Prozent.
Ab jetzt: Etappenjagd!
Das Gesamtklassement ist für Red Bull-Bora-hansgrohe damit beendet, nun soll der Fokus auf die Etappenjagd gerichtet werden.
Obwohl bereits zehn Mannschaften bei der diesjährigen Tour erfolgreich waren, gehören die Deutschen bislang nicht dazu. Das soll sich trotz des nächsten Rückschlags - zuvor war bereits Roglic-Helfer Aleksandr Vlasov verletzungsbedingt ausgeschieden - nun ändern.
"In unserem Bus sitzen noch sechs Weltklasse-Fahrer", betonte Aldag, räumte jedoch auch ein, dass es einen "mentalen Umschwung von der dauernden Arbeit für den Kapitän" hin zu neuen Ufern geben müsse: "Wir sollten fair zu ihnen sein und ihnen ein wenig Zeit einräumen."
Mit einem Meeting, lauter Musik im Bus und Worten von Roglic habe sich die Équipe allerdings eingestimmt: "Offensives und aggressives Fahren ist nun wichtig, Team-Präsenz zu zeigen ebenso."
Eisel sieht es wie Aldag
Dass die Umstellung trotz aller Chancen schwierig ist, schätzt neben Aldag auch Eurosport-Experte Bernhard Eisel.
"Es ist immer wieder das klassische Spiel. Du kommst in den Bus und sagst: 'Jungs, die Tour de France geht weiter'", erklärte der Österreicher während der Liveübertragung der 13. Etappe nach Pau. Trotz des herben Verlusts könne "man jetzt nur noch versuchen: Achtung, fertig, los!"
Ein Etappensieg, so Eisel, könne ein versöhnlicher Abschluss für das gebeutelte Team sein.
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Der Roglic-Sturz in der Analyse: "Das war einfach Pech"
Quelle: Eurosport
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