Spektakel von Red Bull sorgt für Showdown bei Tour de France - Pogacar bannt alle Dämonen: Drei Dinge, die auffielen
Die Königsetappe der Tour de France wurde ihrem Namen gerecht und begeisterte die Fans. Besonders Team Red Bull-Bora-hansgrohe sorgte mit den Attacken von Florian Lipowitz und Primoz Roglic für Spektakel und Spannung. Tadej Pogacar wiederum bannte zum dritten Mal bei dieser Tour die Dämonen der Vergangenheit und hielt Jonas Vingegaard und das Visma-Team in Schach. Drei Dinge, die auffielen.
Highlights: Spektakel auf Königsetappe – und Lipowitz mittendrin
Quelle: Eurosport
Drei Berge der höchsten Kategorie, Ankunft am höchsten Punkt dieser Tour de France am Ende des längsten Anstiegs der 112. Austragung: Das 19. Teilstück war ohne Frage die Königsetappe dieser drei Wochen und sie brachte nicht nur einen überraschenden Sieger.
Auf den 171,5 Kilometern zum Col de la Loze oberhalb von Courchevel kam nie Langeweile auf - was die Fans längst nicht von jeder großen Bergetappe gewohnt sind.
Am Ende blieb die Ausgangslage im Kampf um das Gelbe Trikot unverändert und auch auf den weiteren Plätzen der Gesamtwertung gab es keine Veränderung, wohl aber wichtige Verschiebungen nach dem Tagesergebnis. Die fünf Stunden voller Action hatten große Sieger, aber auch klare Verlierer.
Drei Dinge, die bei der 18. Etappe auffielen:
1. Spektakel sorgt für Showdown
"Es war eine Gratwanderung", so fasste Eurosport-TV-Kommentator Karsten Migels mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung den Auftritt der Mannschaft Red Bull-Bora-hansgrohe treffend zusammen. Schon am ersten der drei großen Berge, dem Col du Glandon, ergriff der Rennstall mit der Attacke von Primoz Roglic die Initiative: Im Finale wiederum war es Florian Lipowitz, der vor dem Schlussanstieg angriff und zeitweilig über zwei Minuten vor der Gruppe um Pogacar und Vingegaard lag.
Belohnt wurde der Mut von Fahrern und Teamleitung allerdings nicht, weder der Traum vom Tagessieg noch von der endgültigen Absicherung des Podiums gelang, weil Lipowitz letztlich hinauf zum Dach der Tour die Kräfte ausgingen. Die offensive Fahrweise aber sorgte für eine packende Etappe und beste Unterhaltung. Wer oft und gerne Risikobereitschaft und "all in" von den Protagonisten des Tour-Zirkus fordert, muss diese dann auch honorieren.
Eine konservativere Taktik hätte zwar durchaus das Weiße Trikot und den Podiumsplatz wohl endgültig absichern können - doch so können sich die Fans auf einen absoluten Showdown auf der letzten Alpenetappe nach La Plagne freuen. Ob der Preis dafür zu hoch für Lipowitz war, wird erst die 19. Etappe zeigen.
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"Es war eine Gratwanderung": Eurosport-Experten zur Lipowitz-Taktik
Quelle: Eurosport
2. Pogacar bannt die letzten Dämonen
Fast auf den Tag genau zwei Jahre ist es her, dass Tadej Pogacar am Col de la Loze spektakulär einbrach und alle Chancen auf den Gesamtsieg 2023 verlor. Die Bilder wurden in den letzten Wochen immer wieder gezeigt, nicht gerade zur Freude des Slowenen. "Ich höre meine eigene Stimme sowieso nicht gerne, weil sie im TV anders klingt als in meinem Kopf", so der Weltmeister auf Frage von Eurosport nach der Etappe, "Gott sei Dank" müsse er nun seinen Funkspruch von jenem Tag nicht mehr andauernd hören.
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Tour-Momente: Als Pogacar 2023 am Col de la Loze völlig einbrach
Quelle: Eurosport
Um das Echo der Vergangenheit endgültig zum Schweigen zu bringen, wollte der Weltmeister gerne auch die Etappe am Col de la Loze gewinnen, wie er im Nachgang verriet. Diese Genugtuung blieb Pogacar verwehrt, eben weil er sich für eine zurückhaltende Taktik entschied. Die Attacken von Vingegaard aber parierte er einmal mehr souverän und auf den letzten Metern machte er es zur Ehrensache, den Dänen noch um einige Meter abzuhängen. 
Der Visma-Kapitän musste anerkennen, dass er auch in diesem Juli wieder in Pogacar seinen Meister gefunden hatte, am Ende der "wohl härtesten Tour-Etappe die ich je gefahren bin". Derweil kann der souveräne Träger des Gelben Trikots nun darauf verweisen, dass er an jedem der drei Berge im Programm dieser Tour glänzte, an die er schlechte Erinnerungen hatte: Ob Hautacam, Mont Ventoux oder nun Col de la Loze - Pogacar war dort stets der stärkste Fahrer im Feld der Favoriten.
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Pogacar verrät: "Wollte die Etappe gewinnen, aber ..."
Quelle: Eurosport
3. O'Connor jubelt wieder am Col de la Loze
In den Duellen um die Spitzenplätze der Gesamtwertung ging fast unter, dass ein mutiger Solist am Ende diesen prestigeträchtigen Sieg holte. Ben O'Connor hatte sich direkt am Fuße des ersten Berges auf den Weg gemacht und wurde rund 5.000 Höhenmeter später mit dem größten Sieg seiner Karriere belohnt.
"Es ist das größte Rennen der Welt, aber sicher das grausamste. Ich war so oft nah dran - ich könnte nicht stolzer auf mich sein", so der Australier. Zwei Jahre zuvor hatte er an diesem Berg schon einmal geglänzt, damals aber noch als Helfer. "Ich hatte gute Erinnerungen an diesen Anstieg, weil ich hier das Tempo für meinen damaligen Teamkollegen Felix Gall gemacht habe", blickte der Jayco-Profi zurück - der Österreicher siegte damals auch als Solist, "Es war schön, dass ich diesmal selbst gewinnen konnte", grinste O'Connor, der nach durchwachsenem Tour-Start nun auch wieder in die Top Ten der Gesamtwertung kletterte.
Einer der Sieger des Tages war schließlich auch Jonathan Milan: Der Träger des Grünen Trikots machte seine Hausaufgaben erfolgreich, er gewann den Zwischensprint nach 20 Kilometern und nun gute Chancen, das maillot vert bei dieser Tour auch gegen Pogacar zu verteidigen: 75 Punkte hat er nun Vorsprung auf den vierfachen Etappensieger.
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