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Quarantäne: Cofidis' Sportlicher Leiter droht mit Hungerstreik

Vonradsport-news.com

Update 03/03/2020 um 12:22 GMT+1 Uhr

Die meisten Teams sind von der UAE Tour inzwischen nach Hause zurückgekehrt. Doch Cofidis, Groupama - FDJ, Gazprom - RusVelo und das einheimische UAE Team Emirates verweilen noch immer im Hotel auf Yas Island - allerdings unter unterschiedlichen Vorzeichen. Während sich die Teamleitung von UAE Emirates freiwillig dazu entschied, befinden sich die anderen Teams noch immer in Zwangs-Quarantäne.

Roberto Damiani mit seinen Cofidis-Fahrern

Fotocredit: Imago

Cofidis' Sportlicher Leiter Roberto Damiani nämlich hat gegenüber der italienischen TuttoBicci erklärt:
Wenn sich die Situation in den nächsten Stunden nicht verbessert, werde ich einen Hungerstreik beginnen, um die Fahrer und Mitarbeiter zu verteidigen, für die ich bei diesem Rennen direkt verantwortlich bin."
Damiani betonte außerdem, dass "die Grenze des Anstands überschritten" sei, "wenn auch im Namen der öffentlichen Gesundheit".
Am vergangenen Donnerstag wurde gemeldet, dass zwei Mitarbeiter des UAE Team Emirates positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden seien. Daraufhin wurde die UAE Tour abgebrochen und sowohl das Team- als auch das Organisations- und Medien-Hotel abgeriegelt. Mehr als 600 Menschen befanden sich daraufhin bis Samstag in Quarantäne und wurden Tests auf die vom Coronavirus ausgelöste Krankheit CoViD-19 unterzogen. Alle Tests von Teilnehmern des Rennens oder Teamangehörigen waren negativ - auch die der beiden ursprünglich angeblich positiv getesteten Italiener.

Undurchsichtige und inkonsequente Quarantäne-Maßnahmen

Deshalb wurde am Samstagabend die Freigabe zur Heimreise erteilt - allerdings nicht jenen Teams, die im vierten Stock des Teamhotels wohnten. Dort gab es offenbar doch noch Verdachtsfälle der Coronavirus-Ansteckung, auch wenn nicht bekannt ist, ob diese Teammitglieder oder andere Hotelgäste betrafen. Während also Teams wie Jumbo - Visma oder Bora - hansgrohe den Heimweg antraten, mussten Cofidis, Groupama - FDJ und Gazprom - RusVelo im Hotel inmitten der Formel-1-Rennstrecke von Abu Dhabi bleiben.
"Wir wurden hier auf den vierten Stock beschränkt mit den anderen beiden Teams, ohne dass berücksichtigt wurde, dass wir für mindestens eine Woche in Kontakt mit mehr als 500 Leuten waren - und zwar mehrere Stunden pro Tag", brachte Damiani sein Unverständnis über die Inkonsequenz der Behörden der Vereinigten Arabischen Emirate zum Ausdruck. "Ich muss sagen, dass RCS als Organisator alles tut, um das Problem zu lösen, aber auch sie scheinen gegen eine Wand zu laufen."

UAE Team Emirates bleibt freiwillig

Das UAE Team Emirates hingegen blieb auf Geheiß der eigenen Teamleitung freiwillig in den Emiraten. "Obwohl wir grünes Licht bekommen haben, um nach Hause zu reisen und die Tests negativ waren, hat unser Team entschieden, den Aufenthalt in den Vereinigten Arabischen Emiraten fortzusetzen, den Gesundheitszustand von allen von uns weiter zu testen und erst heimzufliegen, wenn wir sicher sind, dass sich niemand angesteckt hat", hieß es in einem Team-Statement. Es gäbe im Team und auch in anderen Teams einige Grippefälle, weshalb alle Teammitglieder in einigen Tagen erneut auf CoViD-19 getestet würden.
"Wenn sich die Situation dann verbessert hat, werden Fahrer und Mitarbeiter zu ihren Familien zurückkehren", hieß es, und weiter: "Es ist uns sehr klar, dass die Verlängerung unseres Aufenthalts und unserer Isolation unsere sportlichen Ambitionen bei den kommenden Events beeinträchtigt, aber unserem Team ist die Gesundheit unserer Athleten und Mitarbeiter wichtiger, als Ergebnisse."
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