Vuelta a España: Red Bull-Bora-hansgrohe kontrolliert mit dem Gesamtführenden Primoz Roglic die Spanien-Rundfahrt

Nach einer enttäuschenden Tour de France meldet sich Red Bull-Bora-hansgrohe bei der Vuelta a España mit einer starken Vorstellung auf der 4. Etappe zurück. Der Lohn: Der Etappensieg und das Rote Trikot für Kapitän Primoz Roglic. In Frankreich waren Roglic und Edelhelfer Aleksander Vlasov noch verletzt ausgestiegen, nun vollendeten sie einen Toptag des gesamten Teams. Kleine Fragezeichen bleiben.

Highlights: Tagessieg auf dem Zielstrich und Rotes Trikot für Roglic

Quelle: Eurosport

"Eigentlich war der Etappensieg nicht unbedingt unser Hauptziel heute", sagte Roglic im Siegerinterview nach der Bergankunft am Pico Villuercas. "Aber wenn man die Jungs in dieser Hitze arbeiten sieht, bin ich froh, dass ich den Sieg einfahren konnte."
Tatsächlich zeigte der Raublinger Rennstall vom Start der Etappe in Plasencia bis zum Ziel ein dominantes Rennen. Das Team kontrollierte die fünfköpfige Spitzengruppe und sorgte dafür, dass die Entscheidung unter den Klassement-Favoriten fiel.
Roglic konnte in Top-Position in den extrem steilen Schlussanstieg auf der Betonstraße zum Ziel hineingehen. Dort übernahm der Kapitän selbst das Tempo und gewann die Etappe trotz Attacken von Felix Gall und kurz vor dem Ziel von Mikel Landa und Lennert van Eetvelt.
Der Auftritt erinnerte an UAE Team Emirates bei der Tour de France. Nils Politt und Co. kontrollierten auch da die ersten Bergetappen mit erdrückender Überlegenheit, die Ausreißergruppen waren chancenlos - ebenso wie die direkten Konkurrenten am Schlussanstieg gegen Tadej Pogacar.
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Vuelta a España 2024: Red Bull-Bora-hansgrohe kontrollierte die 4. Etappe von Start bis Ziel

Fotocredit: Getty Images

Wiedergutmachung für das deutsche Team

Der Vergleich hinkt natürlich etwas. Die Tour war um einiges stärker besetzt, das Tempo des UAE-Teams um einiges mörderischer und der Abstand von Pogacar zur Konkurrenz um einiges größer als der von Roglic zu den anderen Favoriten.
Für das deutsche Team ist es dennoch eine Art Wiedergutmachung. Die Equipe unterstrich zu Saisonbeginn mit der Verpflichtung von Roglic seine Ambitionen, bei den "ganz Großen" mitzuspielen, dazu passte auch der Einstieg des österreichischen Getränkeherstellers vor der Tour de France.
In Frankreich zeigten sich aber trotzdem Qualitätsunterschiede - nicht nur zu UAE, sondern auch zu Visma-Lease a Bike. Roglic war vor seinem verletzungsbedingten Ausscheiden häufig in der entscheidenden Phase isoliert, Pogacar und Jonas Vingegaard und mit Abstrichen Remco Evenepoel eine Kragenweite über dem Slowenen und seiner Mannschaft angesiedelt. Ohne Kapitän und Aussichten bei der Tour drohte die Saison zur Enttäuschung zu werden.
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Vuelta a España : Stage 05 Profile - Fuente del Maestre - Sevilla

Quelle: Eurosport

Bei der Spanien-Rundfahrt steht es im direkten Duell mit Visma und UAE jetzt 1:0 für die Raublinger. Das ist auch insofern ein gutes Zeichen, da vor allem das Team aus den Emiraten hochkarätig besetzt nach Spanien gereist ist. Kapitän Joao Almeida konnte sich aber erst im Finale wieder in der Spitzengruppe festsetzen, am Pico Villuercas sahen Roglic und Red Bull stärker aus als die Konkurrenz.

Roglic Rücken bleibt ein Risiko-Faktor

Ein Fragezeichen bleibt hinter Roglic' Gesundheitszustand. Seine Rückenverletzung aus der Tour schien ihn heute wenig zu beeinflussen, gänzlich verflogen sind die Beschwerden aber noch nicht.
"Ich habe den Rücken nach einigen Stunden auf jeden Fall gemerkt", sagte der Gesamtführende. "Wir werden sehen, ich hoffe, dass es nicht schlechter wird."
Roglic hat diesmal das Glück, sich auf eine extrem starke und motivierte Mannschaft verlassen zu können, bei der es auch darum geht, die bisher maximal mittelmäßige Saison zu retten. Über so große Themen macht sich der Kapitän aber keine Gedanken: "Man muss einfach Tag für Tag sehen, nicht wahr?", sagte er mit einem leichten Grinsen. "Man muss es einfach genießen, denn man weiß nie, wann es das letzte Mal war."
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"Leiser, stiller Killer": Roglic nutzt Van Eetvelts Jubel-Fehler

Quelle: Eurosport


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