Wallonischer Pfeil: Tadej Pogacar sorgt an der Mauer von Huy für großes Staunen im Feld: "Nicht einer ansatzweise auf seinem Niveau"

Die Hoffnung der Konkurrenz auf ein Zeichen der Schwäche währte bis zur 500-Meter-Marke des Wallonischen Pfeils. Dann trat Tadej Pogacar an und ließ die Konkurrenz um Tom Pidcock und Remco Evenepoel einfach stehen. Nach seiner missglückten Soloflucht beim Amstel Gold Race rückte der Dominator die Verhältnisse wieder gerade. Und ist damit natürlich der Topfavorit bei Lüttich-Bastogne-Lüttich.

Healy über Pogacar-Attacke: "Ziemlich spät für Tadej"

Quelle: Eurosport

"Es fühlt großartig an", sagte Pogacar nach seinem Sieg beim verregneten zweiten Teil der Ardennen-Trilogie mit seinem berühmt-berüchtigten Bergauf-Finale: "Ich habe als Erster angegriffen - und keiner konnte folgen."
Großartig fühlte sich das freilich nur für den 26-Jährigen an, der drei Tage nach der für seine Verhältnisse "krachenden" Niederlage beim Amstel Gold Race - Platz zwei im Sprint hauchdünn hinter dem Dänen Mattias Skjelmose - in furchteinflößender Dominanz auftrat. "Da war nicht einer ansatzweise auf seinem Niveau", sagte fünftplatzierte Ire Ben Healy kopfschüttelnd und stellvertretend für die düpierte Konkurrenz.
Das Finale am Mittwoch war Pogacar-Komprimat, seine ganze brutale Stärke auf wenige Minuten zusammengepresst: Kurz vor dem schwersten Abschnitt der nur 1,3 Kilometer langen, aber bis zu 20 Prozent steilen "Mur", blickte sich Pogacar seelenruhig in Richtung Konkurrenz um. Dann fuhr er weg, ging nicht einmal aus dem Sattel, ließ die "Verfolger" zurück, als seien diese auf Hollandrädern unterwegs.
"Arrivederci e grazie", kommentierte der italienische TV-Kommentator, "danke und tschüss". Nach nur wenigen Hundert Metern Druck auf der Pedale war Pogacar fernab von allen, fuhr kontrolliert ins Ziel. Zehn Sekunden betrug sein Vorsprung - der größte in Huy seit Igor Astarloa 2003, damals allerdings Ausreißer-Sieger.
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Pogacar zündet Turbo an der Mauer und siegt beim Wallonischen Pfeil

Quelle: Eurosport

Konkurrenz an der Mauer von Huy chancenlos

"Ich habe ein wenig beschleunigt. Dann war dann niemand mehr am Hinterrad", sagte Pogacar, als hätte er ein paar lästige Fliegen abgeschüttelt - und keine Olympiasieger wie Evenepoel und Tom Pidcock.
Dabei hatte die Gegnerschaft gehofft, dass der Abstand zum Dominator geschrumpft sei. "Die wirkliche Nachricht ist, dass Pogacar heute nicht gewonnen hat", sagte der Belgier Wout van Aert am Sonntag, nachdem Pogacar beim Amstel wie bei Paris-Roubaix Zweiter geworden war. Jedoch: Das ist nicht der neue Standard, das zeigte der Flèche.
Im Gesamtpaket steht Pogacar, der in diesem Frühjahr bei sechs Klassikern dreimal siegte und stets unter den Top 3 landete, derzeit vielmehr eine Stufe über allen anderen. Am Sonntag bei Lüttich-Bastogne-Lüttich will er dies noch einmal beweisen. "Ich glaube, dass wir wieder Großes erreichen können", sagt Pogacar, Vorjahressieger der "Doyenne".
Und danach war es das erstmal wieder mit dem "Nebengeschäft" - die ganze Konzentration gilt dann dem großen Tour-Duell mit Jonas Vingegaard.
(SID)
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Highlights: Pogacar nimmt Revanche fürs Amstel Gold Race

Quelle: Eurosport


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