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Rad-WM 2022 - Nach Sieg bei der Vuelta: Remco Evenepoel krönt sich in Australien zum Weltmeister

Eurosport
VonEurosport

Update 25/09/2022 um 09:54 GMT+2 Uhr

Remco Evenepoel (Belgien) hat nach seinem Triumph bei der Spanien-Rundfahrt den nächsten Coup gelandet. Beim Straßenrennen in Australien krönte sich der 22-Jährige zum Weltmeister und fuhr als Solist souverän ins Regenbogentrikot. Hinter dem Mann vom Team Quick-Step Alpha Vinyl kam mit mehr als zwei Minuten Rückstand Christophe Laporte (Frankreich) vor Michael Matthews (Australien) ins Ziel.

Highlights: Dominanter Evenepoel stürmt ins Regenbogentrikot

Remco Evenepoel hielt sich die Hand ungläubig vor den Mund, dann richtete er sich auf und zeigte mit dem Finger stolz auf seine Brust. Der belgische Radsport-Shootingstar ist nach einer taktischen Meisterleistung und einem beeindruckenden 25-km-Solo ins Regenbogentrikot des Weltmeisters gerast. Zwei Wochen nach seinem Gesamtsieg bei der Vuelta in Spanien gewann der 22-Jährige am Sonntag das Straßenrennen der WM in Australien.
Nach 266,9 km rund um Wollongong südlich von Sydney hatte Evenepoel 2:21 Minuten Vorsprung auf den Franzosen Christophe Laporte und Michael Matthews aus Australien. Für die Radsport-Nation Belgien ist es der erste WM-Titel im Straßenrennen seit zehn Jahren. 2012 hatte Philippe Gilbert triumphiert.
"Ich bin super glücklich. Ein Traum ist wahr geworden, es ist unglaublich", sagte Evenepoel, der in Down Under bereits im WM-Einzelzeitfahren Bronze gewonnen hatte. Die deutschen Fahrer, die sich in der Verfolgung der Fluchtgruppen mehrfach aktiv zeigten, hatten mit der Entscheidung nichts zu tun. Georg Zimmermann als bester Kletterer im Aufgebot stürzte rund 75 km vor dem Ziel. Das Warten auf den ersten deutschen Titelträger seit Rudi Altig (1966) geht weiter.
Die entscheidende Gruppe des Tages hatte sich kurz nach Zimmermanns Sturz gebildet. Viele Favoriten wie der zweimalige Tour-Sieger Tadej Pogacar oder Titelverteidiger Julian Alaphilippe verpassten den Sprung an die Spitze. Evenepoels belgischer Teamkollege Wout van Aert, der Vierter wurde, hielt sich in der Verfolgung der Führenden zurück.
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Evenepoel emotional: "Wir haben es wirklich verdient"

Evenepoel zieht 30 Kilometer vor dem Ziel davon

An der Spitze setzte Evenepoel mit vereinzelten Attacken immer wieder Nadelstiche. Absetzen konnte oder wollte sich der Favorit zunächst nicht. Etwa 30 km vor dem Ziel zog Evenepoel dann aber mit dem Kasachen Alexei Luzenko davon.
Die Vorentscheidung fiel bei der vorletzten Überfahrt des kurzen, aber giftigen Anstiegs am Mount Pleasant (1,1 km/8,8 Prozent). Evenepoel attackierte mit einer explosiven Tempoverschärfung und fuhr seinem Begleiter davon - das 25 km lange Solo wurde zur Triumphfahrt. "Ich habe relativ schnell gemerkt, dass ich stärker als Alexei bin. Ich habe dann alles gegeben", sagte Evenepoel.
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Große Emotionen: Evenepoel fährt als Solist zum WM-Titel

Mitfavorit van der Poel vorübergehend festgenommen

Mitfavorit Mathieu van der Poel griff nach einer chaotischen und schlaflosen Nacht nicht ins Finale ein, der Niederländer stieg übermüdet bereits nach rund 30 Kilometern vom Rad. Nach einer Auseinandersetzung mit lauten Teenagern im Hotel war van der Poel am Samstagabend (Ortszeit) vorübergehend festgenommen worden.
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WM-Traum platzt: van der Poel steigt früh aus

"Es gab einen kleinen Streit. Ich war erst um vier Uhr wieder in meinem Zimmer, das ist natürlich nicht ideal. Es ist ein Desaster, aber ich kann es nicht mehr ändern", hatte van der Poel dem belgischen TV-Sender Sporza vor dem Start gesagt.
Nach Angaben der Polizei, die keinen Namen nannte, wurde Anklage wegen zweier Fälle geringer Körperverletzung erhoben. Der Beschuldigte muss am Dienstag vor einem Gericht in Sydney erscheinen.
Am Samstag hatte die deutsche Meisterin Liane Lippert bei den Frauen eine Medaille hauchdünn verpasst. Beim Sieg der Niederländerin Annemiek van Vleuten, die mit einem Ellbogenbruch gestartet war, wurde Lippert undankbare Vierte. Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) gewann in Australien insgesamt fünf Medaillen in verschiedenen Nachwuchsrennen.
(SID)
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Nach Festnahme von van der Poel: Sportdirektor nimmt Stellung

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