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Olympia 2018 - Rodel-Team holt Staffel-Gold

Eurosport
VonEurosport

Update 15/02/2018 um 18:03 GMT+1 Uhr

Die deutsche Mannschaft hat zum Abschluss der Rodel-Wettbewerbe bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang die Goldmedaille in der Team-Staffel gewonnen. Olympiasiegerin Natalie Geisenberger, Bronze-Gewinner Johannes Ludwig und das Gold-Doppel Tobias Wendl/Tobias Arlt setzten sich sich Bahnrekordzeit von 2:24,517 Minuten vor Kanada (+0,355 Sekunden zurück) und Österreich (+0,471) durch.

Die deutsche Rodelstaffel bejubelt ihr Gold am 15. Februar 2018 in Pyeongchang vor den Staffeln aus Kanada und Österreich.

Fotocredit: Getty Images

Im Zielbereich bildete sich ein Berg aus deutschen Rodlern, johlend feierte die Teamstaffel gemeinsam diese historische Goldmedaille. Geisenberger, Ludwig, Wendl und Arlt sind die 1000. Olympiasieger in der Geschichte der Winterspiele - und sorgten zum Abschluss der Rodel-Wettbewerbe für den dritten deutschen Triumph im vierten Rennen.
Felix Lochs Niederlage zum Auftakt blieb der einzige Ausrutscher auf der tückischen Bahn in Südkorea. "Das macht mich einfach stolz", sagte Bundestrainer Norbert Loch, als er mit feuchten Augen über seine Mannschaft sprach:
Als Team so souverän aufzutreten, das so überragend runterzufahren, ohne einen Wackler, das war sensationell.
Geisenberger wirkte gelöst nach dem Rennen, mit viermal Gold ist sie nun die erfolgreichste Rodlerin der Olympia-Geschichte. Das interessierte sie allerdings nicht wirklich, "ich mache mir nichts aus Statistiken", sagte sie. Vielmehr war soeben die Last von vier Jahren Olympiavorbereitung von ihr abgefallen. "Wir haben etwas geschafft, wofür wir seit 2014 hart gearbeitet haben", sagte sie und blickte zu ihren Teamkollegen: "Wenn man solche Momente gemeinsam erlebt, dann schweißt das ganz besonders zusammen."

Bundestrainer Loch: "Haben uns akribisch vorbereitet"

Am lautesten hatte nach dem Sieg allerdings keiner der Sportler gebrüllt, sondern der sonst oft knorrige Bundestrainer. Norbert Loch schrie seine Freude über den goldenen Abschluss dieser Südkorea-Reise gleich mehrfach heraus. Es war wohl viel Erleichterung dabei. Denn spätestens nach dem fünften Platz seines Sohnes Felix im Männer-Rennen war klar gewesen, dass diese Olympischen Spiele mit ein wenig Pech auch zum Reinfall hätten werden können.
Zufall war der Erfolg mit insgesamt sechs Medaillen in vier Wettbewerben aber nicht. "Wir haben uns vier Jahre lang akribisch auf diese Bahn vorbereitet", sagte Norbert Loch: "Wir wussten, wie kalt es hier im Februar ist, haben genau darauf ausgerichtetes Material getestet und auch vieles wieder verworfen, haben uns auf die hiesigen Bedingungen am Start vorbereitet. Es hätte in jedem Rennen etwas schiefgehen können. Deshalb sind sechs Medaillen sensationell."
Und auch die persönlichen Geschichten der Rodler sind besondere. Lochs Unglück zum Auftakt war so etwas wie der ultimative Sturz des seit zwei Jahren ein wenig schwächelnden Ausnahmerodlers. Er wird nun wieder aufstehen müssen. Der Abschied Tatjana Hüfners als Vierte von der Olympia-Bühne war tränenreich. Geisenberger baute mit dem zweiten Doppel-Gold nach Sotschi 2014 weiter an ihrem Denkmal.

Ludwig erlebt ein Olympia-Märchen

Und genau das Gleiche gelang Wendl und Arlt. Auch in Sotschi hatten sie das Doppelsitzer-Rennen und die Teamstaffel gewonnen. Die ungewöhnlichste Reise war Olympia allerdings für Johannes Ludwig.
Der 32-Jährige hatte sich in dieser Saison erstmals für Olympia qualifiziert, im dritten Anlauf. Medaillenchancen waren ihm im Vorfeld kaum eingeräumt worden. Doch dann rodelte er - begünstigt durch Lochs Fehler - unverhofft zu Bronze bei den Männern, bekam als bester Deutscher die Chance in der Teamstaffel. Und darf sich nun für den Rest seines Lebens Olympiasieger nennen.
"Für verrückt" hätte er jeden erklärt, der ihm das im vergangenen Jahr gesagt hätte, "das waren schon ganz nette Tage hier in Südkorea", sagte er grinsend. In den vergangenen Jahren hatte er schon über das Karriere-Ende nachgedacht. Nun besitzt Ludwig eine Medaille für die Ewigkeit.
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