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Ruder-Weltmeister Oliver Zeidler von Bundestrainerin Brigitte Bielig scharf kritisiert: "Unterste Schublade"

Eurosport
VonEurosport

Update 29/09/2022 um 15:56 GMT+2 Uhr

Ruder-Bundestrainerin Brigitte Bielig hat Einer-Weltmeister Oliver Zeidler wegen dessen Rundumschlag gegen den Verband scharf kritisiert. Sie habe "tatsächlich auch individuelle Gespräche geführt", aber von strukturellen Problemen oder personellen Konsequenzen habe sie "aus seinem Mund nie etwas gehört", sagte Bielig der "Sächsischen Zeitung": "Ich muss schon sagen, das war unterste Schublade."

Ruder-Weltmeister Oliver Zeidler

Fotocredit: Getty Images

Zeidler hatte den DRV rund um die enttäuschende Heim-EM öffentlich massiv kritisiert und im "SID"-Interview vor der WM in der vergangenen Woche betont, man habe die Kritik auch "intern bereits mehrmals angesprochen".
Sein Vater und Trainer Heino zeigte am Donnerstag kein Verständnis. Es sei "einfach peinlich". Bielig habe "hin und wieder das Problem, die Wahrheit zu akzeptieren". Obwohl die WM vorbei sei und man am Boden liege, fange sie jetzt wieder an, "Pfeile gegen uns zu schießen", sagte er dem "SID": "Das macht man so sicher nicht."
Er habe "das Gefühl, sie musste jetzt unbedingt nachtreten. Ich frage mich aber: Warum? Wir haben geliefert und sind erfolgreich mit dem, was wir tun", sagte Heino Zeidler. Bei der für den DRV historisch schwachen WM in Racice/Tschechien holte Oliver Zeidler (26) mit Gold die einzige deutsche Medaille in den olympischen Bootsklassen.
"Wir haben einen neuen Vorstand, den Leistungssport in der Hauptverantwortung des Sportdirektors. Wir haben so viel neu angestoßen, dass das auch Zeit braucht, um wirksam zu werden, das sehen viele nicht", sagte Bielig, die das Hinzuziehen einer externen Beratungsagentur zur Problemlösung begrüßt: "Es ist doch gut, wenn jemand von außen draufschaut. Ich bin überzeugt, so viel machen wir nicht falsch."

Zeidler glaubt nicht an Veränderungen im DRV

Laut der Bundestrainerin, die seit Oktober 2021 im Amt ist, benötigt der Verband Zeit, um wieder den Anschluss an die Weltspitze herzustellen. Für die Sommerspiele in Paris 2024 sei das Ziel nicht, "dass wir das Ergebnis von Olympia groß verbessern können", sagte Bielig: "Wenn wir die zwei Medaillen von Tokio 2021 wieder erreichen, hätten wir unser Ziel erreicht. Unser langfristiger Aufbau geht bis 2028."
Heino Zeidler, der mit seinem Sohn eigenständig an der Regattastrecke in Oberschleißheim trainiert, glaubt allerdings nicht an Veränderungen. "Man macht sich da etwas vor", sagte der Polizeibeamte, der nach eigenen Angaben mit 500 Euro monatlich vom Verband unterstützt wird: "Dieser Betrag reicht nicht aus, um beim Arbeitgeber kürzer zu treten. Das ist beim DRV sehr wohl bekannt, aber es wird gefühlt nichts getan, um diesen Zustand zu ändern."
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(SID)
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