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Ruder-Streit zwischen Sportlern und Verband eskaliert: Marie-Sophie Zeidler meldet sich zu Wort

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 19/08/2022 um 16:01 GMT+2 Uhr

Der Konflikt zwischen dem Deutschen Ruderverband (DRV) und seinen Athleten kocht immer weiter hoch. Marie-Sophie Zeidler übte nun als weitere Sportlerin massive Kritik am Verband und erklärte zugleich ihren Verzicht auf die WM im tschechischen Racice. "Es gibt einen Vertrauensbruch. Ich sehe aktuell keine Basis für eine weitere Zusammenarbeit", sagte die 23-Jährige dem "Donaukurier".

Sarah Wibberenz, Frauke Hundeling, Marie-Sophie Zeidler und Pia Greiten (v. l. n. r.)

Fotocredit: Getty Images

Die Schwester von Weltmeister Oliver Zeidler war bei der EM mit dem Doppelvierer auf Rang sechs gepaddelt, bei einem Krisengespräch der Skullerinnen mit der sportlichen Führung um Chef-Bundestrainerin Brigitte Bielig sei die Lage eskaliert. "Es wurde teils beleidigend und persönlich", sagte Zeidler. Für das schlechte Abschneiden bei den Heim-Titelkämpfen sei "die Schuld nur bei uns gesucht" worden, klagte sie.
Sachlich vorgetragene Argumente der Athletinnen wie eine zu späte Besetzung der Boote oder mangelhafte Trainingssteuerung seien nicht gehört worden. "Ich konnte nicht ausreden, bin fast angebrüllt worden. Das ist respektlos und signalisiert mir, dass meine Meinung nicht zählt", sagte die Polizistin aus Ingolstadt. Offenbar wolle der DRV "keine mündigen Athleten".
Als sie die Chef-Bundestrainerin telefonisch über ihren WM-Verzicht informiert habe, sei ihr die Streichung aus dem Nationalkader sowie der damit verbundene Verlust der Sportförderung angedroht worden. Zeidler will nun den Verein "Athleten Deutschland" einschalten, um sich gegen den Verband zur Wehr zu setzen. Zuvor hatten bereits ihr Bruder Oliver sowie weitere Athleten rund um die historisch schwache Europameisterschaft massive Kritik am DRV geübt.
Am Freitagmittag kündigte der DRV ein Maßnahmenpaket an. Ein einberufener Expertenrat solle "die Ergebnisse des Leistungssports der vergangenen Jahre analysieren und bis zum außerordentlichen Rudertag Ende Oktober Lösungen erarbeiten", hieß es in einer Mitteilung.
Den aufbegehrenden Sportlern hielt der DRV-Vorstand entgegen: "Wir respektieren uns gegenseitig. Wir wünschen uns, dass bei Problemen zuerst mit uns gesprochen wird. Nur so können wir gemeinsam Lösungen erarbeiten."
(SID)
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