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Felix Neureuther stürzt erneut: Prellungen und Gehirnerschütterung

VonSID

Update 17/12/2018 um 20:02 GMT+1 Uhr

Seit Wochen brennt Felix Neureuther darauf, im Weltcup endlich wieder vorne mitfahren zu können. Doch in seinem bekannt unbändigen Ehrgeiz hat es der beste deutsche Skirennläufer ganz offensichtlich mal wieder übertrieben: Am vorvergangenen Samstag stürzte er heftig beim Training in Val d'Isere, überschlug sich mehrfach und erlitt dabei Prellungen und eine leichte Gehirnerschütterung.

Felix Neureuther

Fotocredit: Getty Images

Der Öffentlichkeit wurde dieser Sturz bislang nicht bekannt. Erst eine Meldung der österreichischen "Kronenzeitung" brachte das erneute Trainingspech des 34-Jährigen ans Licht.
Neureuther widersprach jedoch am Montag auf SID-Anfrage Behauptungen, er sei sogar für kurze Zeit bewusstlos gewesen.
"Ich war nicht bewusstlos", beteuerte er gewohnt lässig:
Ich habe ein bisschen mit dem linken Auge nach rechts und dem rechten Auge nach links geschaut. Ich war ein bisschen benommen.
Unabhängig davon wollte er in Val d'Isere dennoch tags darauf (9. Dezember) den Slalom fahren, ehe ihn Ärzte und Trainer davon überzeugten, besser eine Pause einzulegen. Der Slalom wurde dann ohnehin abgesagt.
"Felix hatte bei dichtem Schneetreiben beim letzten Tor eingefädelt", beschreibt DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier bei "Sport 1" den Trainingsunfall:
Er hat sich bei dem daraus resultierenden Sturz Prellungen und eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen. Gemeinsam mit Felix haben wir den ersten Renneinsatz nach seiner Daumenverletzung in Val d’Isère analysiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass es für Felix sinnvoller wäre, noch einmal eine Trainingsphase einzulegen. Grund dafür war, dass er sich einerseits weiter mit dem Tragen der Schiene vertraut machen sollte und andererseits sich nach einem Trainingssturz ein paar Tage Ruhe gönnen sollte.

Trainingsrückstand verhindert Start

Die beiden Rennen in Alta Badia am Sonntag und Montag ließ Neureuther aus, weil er wie angekündigt noch Trainingsrückstand aufweist. Zudem war er beim Riesenslalom in Val d'Isere (8. Dezember, Rang 20) offensichtlich nicht in Form und zudem verunsichert war: Am rechten Handgelenk trägt er eine Schiene, Folge eines Bruchs des Mittelhandgelenks am rechten Daumen. Den hatte sich Neureuther am 15. November beim Training vor dem Slalom im finnischen Levi zugezogen.
"So, wie das im Riesenslalom in Val d'Isere war, macht das keinen Sinn", sagte Cheftrainer Mathias Berthold angesichts der Probleme, die sich aufgrund der Schiene auftaten. "Wir fahren ja mit", ergänzte er, "um ganz vorne mitzufahren, und nicht, um irgendwo zwischen 15 und 20 zu sein. Das sind nicht seine Ansprüche und natürlich auch nicht unsere." Neureuther will nach seinem Comeback schließlich wie vor der Verletzung mindestens ums Podest mitfahren, vor allem im Slalom.

Nächster Versuch in Saalbach

Am Donnerstag wird er nun beim Slalom in Saalbach-Hinterglemm den vierten Versuch unternehmen, im Weltcup wieder Fuß zu fassen nach seinem Kreuzbandriss, den er Ende November 2017 erlitten hatte. Beim ersten Versuch wurde der Riesenslalom Ende Oktober in Sölden abgesagt, den Slalom in Levi konnte er wegen der Handverletzung nicht bestreiten, der dritte Versuch in Val d'Isere misslang. Es fehlten ihm die "Selbstverständlichkeit, Kaltschnäuzigkeit und Aggressivität", sagte er danach und betonte, "daran muss ich arbeiten".
Die Arbeit war durch den Sturz in Val d'Isere eingeschränkt, Neureuther lässt daher beim Neubeginn in Saalbach-Hinterglemm auch den Riesenslalom am Mittwoch aus. Er steht lediglich im Aufgebot für den Slalom am Donnerstag (10:00/13:00 Uhr live bei Eurosport). Auch ein Einsatz zwei Tage später beim Nachtslalom im italienischen Madonna di Campiglio ist geplant. Danach hätte Neureuther ein paar Tage Zeit, Versäumtes nachzuholen: Bis zum Slalom am 6. Januar in Zagreb.
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