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FIS will Airbag-Pflicht einführen - Stars um Marco Odermatt und Dominik Paris diskutieren Neuerung kontrovers

Celine Jäntsch

Update 13/12/2023 um 15:53 GMT+1 Uhr

Die Sicherheit im alpinen Skisport, vor allem in den Speed-Disziplinen, ist ein heißes Thema. Zuletzt sorgte der schlimme Trainingssturz des Kanadiers Broderick Thompson für Aufruhr, zumal der 28-Jährige als Verweigerer des Airbags gilt. Die Sicherheitsvorkehrung soll vor schweren Verletzungen im Falle eines Sturzes schützen, ist unter den Aktiven aber umstritten, wie der "Blick" berichtet.

Broderick Thompson

Fotocredit: Getty Images

Ein gebrochenes Schulterblatt und mehrere gebrochene Wirbel, zwischenzeitlich schwebte er gar in Lebensgefahr. Das ist die schreckliche Bilanz des Trainingssturzes von Borderick Thompson vor zwei Wochen beim Abfahrtstraining Beaver Creek.
Die Schweizer Zeitung "Blick" zitierte daraufhin FIS-Renndirektor Markus Waldner, der sich überzeugt gab, dass ein Airbag die schlimmen Verletzungen verhindern hätte können.
Neben dem Kanadier verzichten zahlreiche namhafte Speedfahrer auf die Konstruktion der Marke "Dainese". Darunter Thompsons Teamkollege und ehemaliger Super-G-Weltmeister James Crawford, Norwegens Abfahrts-Dominator Aleksander Aamodt Kilde und der dreifache Kitzbühel-Sieger Dominik Paris.
Auch Beat Feuz trug bis zu seinem letzten Rennen in Kitzbühel Anfang 2023 nie einen Airbag und begründete diese Entscheidung mit dem schweren Sturz Matthias Mayers 2015 in Gröden, der sich trotz des Sicherheitssystems zwei Brustwirbel gebrochen hatte.

FIS will Airbag-Pflicht einführen

Der italienische Skistar Paris lehnt den Airbag ebenfalls ab: "Ich fühlte mich dadurch in meinen Bewegungen zu stark eingeschränkt."
Der Ski-Weltverband sieht das ganz anders und will daher in der nächsten Saison eine Pflicht zum Tragen des Rücken-Airbags einführen. Überflieger Marco Odermatt begrüßt dies, der Schweizer ist einer der Verfechter des Schutzes.
Eine spezielle Idee zur Einführung der Airbag-Pflicht formulierte nun Hans Knauß, TV-Experte im "ORF" und Kitzbühel-Sieger von 1999. "Der Abfahrtssport entwickelt sich seit Jahren in eine viel zu schnelle Richtung, deshalb müssen wir immer noch mehr schwere Verletzungen registrieren", erläuterte der Österreicher.

Knauß plädiert für Einheits-Airbag

Knauß schlug daher vor, den Profis im Abfahrtsbereich in Zukunft den gleichen Airbag vorzuschreiben. So könne man "mit den Herstellern der Rennanzüge ein Produkt abstimmen, das die Luft nicht abweist, sondern aufsaugt und damit das Tempo um fünf Kilometer pro Stunde reduziert".
Die geringere Geschwindigkeit würde zu einer größeren Sicherheit der Sportlerinnen und Sportler beitragen - ob diese dadurch einer Airbag-Pflicht offener gegenüberstünden, sei allerdings dahingestellt ...
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