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Ski Alpin

In der Ruhe liegt die Kraft

Felix Neureuther

Publiziert 28/05/2015 um 16:05 GMT+2 Uhr

Januar ist Klassiker-Zeit: Adelboden, Wengen, Kitzbühel, Schladming und wenn es Schnee hätte zuhause, dann stünde vor den Olympischen Spielen noch das Heimrennen in Garmisch-Partenkirchen auf dem Programm. Will man im Januar vorne dabei sein, heißt es, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: aufs Rennfahren.

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Fotocredit: Eurosport

Das ist allerdings leichter gesagt als getan. Zumindest für die Top-Fahrer im Weltcup. Denn für die gibt es jenseits des Rennfahrens ordentlich was zu tun. Da ist es gar nicht so leicht, sich im entscheidenden Moment zu fokussieren, die Nebengeräusche, die einen die ganze Woche über auf Trab halten, auszublenden.
In den letzen Jahren gelingt mir das immer besser. Mein Leben verläuft strukturierter. Obwohl die Anforderungen immer größer und vor allem in einer Olympiasaison auch immer zeitintensiver werden. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, Prioritäten zu setzen. Die Reihenfolge ist dabei klar: Training, Rennfahren, Körperpflege (die Weltcupjahre sind an Rücken und Gelenken leider nicht spurlos vorbeigegangen), PR-Arbeit, Privatleben.
Eine Woche im Schnelldurchlauf schaut bei mir zwischen den Klassikern in etwa so aus:
Ausschlafen, aufräumen, abschalten, Fanpost beantworten, Physiotherapie, Olympiaeinkleidung holen, PR-Termine, Interviews, Shootings, Athletiktraining, Anreise, Abstimmung mit Servicemann, Videoanalyse, Skitraining, Pressekonferenz, Athletiktraining , Team-Sitzung ...
Und dann: wird kurzerhand das Rennen vorverlegt. Freitag statt Sonntag.
Also umplanen, Karten für Freunde organisieren und, und , und ... Da hilft nur eins: nicht aus der Ruhe bringen lassen. Denn das alte Sprichwort ist wirklich wahr! In der Ruhe liegt die Kraft.
Genau jetzt gilt es, sich zu konzentrieren, nicht an die vergangene und nicht an die kommende Woche zu denken. Carpe diem - nutze den Tag. Ich hoffe, das gelingt mir auch am Freitag in Kitzbühel wieder.
In diesem Sinne, lasst euch nicht verrückt machen, auch wenn alle an euch zerren, versucht euch auf das Wesentliche zu konzentrieren – am besten aufs Skifahren ;-)
Euer Felix
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