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Abfahrt in Kitzbühel: Preisgeld des Streif-Siegers, meiste Siege, schnellster Lauf und der Tempo-Rekord
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Publiziert 18/01/2024 um 16:40 GMT+1 Uhr
Das Abfahrtsrennen vom Hahnenkamm in Kitzbühel setzt im Ski-Weltcup in jeder Hinsicht Maßstäbe. Die Streif ist ein Mythos, ihre Sieger werden zu Ikonen. Dabei ist wohl keiner größer als der Schweizer Rekord-Gewinner Didier Cuche, der den legendären Hang insgesamt sechs Mal als schnellster absolvierte. Angesichts der Preisgelder dürfte sich das auch finanziell gelohnt haben.
Kamerafahrt - So bissig ist die Streif 2024: Mausefalle, Gschöss, Hausbergkante
Quelle: Eurosport
Die Streif vom Hahnenkamm in Kitzbühel gilt als ultimative Herausforderung im Skirennsport. Die Abfahrer sind vom Anfang bis zum Ende gefordert - lässt die Konzentration nur eine Sekunde nach kann das fatale Folgen haben.
Dabei sind die Athleten heutzutage wesentlich schneller unterwegs, als das etwa in den 1960er Jahren der Fall war. Trotzdem stammt der Streckenrekord noch aus dem vergangenen Jahrhundert.
Frauen sind allerdings schon seit über 60 Jahren nicht mehr auf der Streif unterwegs, was damit noch länger Vergangenheit ist, als der erste Sieg eines Deutschen in Kitzbühel.
Zahlen, Fakten und Anekdoten zu einem außergewöhnlichen Rennen:
Alm: Benannt ist die Streif nach jenem Bauern, der dort einst eine Alm bewirtschaftete. Allerdings hieß der gute Mann Straiff.
Duell: 1987 siegte in der mittlerweile abgeschafften Kombination aus Abfahrt und Slalom Pirmin Zurbriggen (Schweiz) vor Andreas Wenzel (Liechtenstein). Sie waren die einzigen Starter.
Familie: Josef "Sepp" Ferstl gewann die Abfahrt 1978 und 1979. Sein Sohn Josef "Pepi" Ferstl holte 2019 den Sieg im Super-G. Christian Neureuther gewann 1979 den Slalom, Sohn Felix 2010 und 2014.
Frauen: Auch Damen durften früher auf die Streif und den benachbarten Slalom-Hang (Ganslern). Zum letzten Mal allerdings 1961. Es gewann Traudl Hecher (Österreich).
Mehr Gästebetten als Einwohner
Deutsche: Luggi Leitner holte 1963 (Slalom) und 1965 (Abfahrt) die ersten deutschen Siege, der bislang letzte gelang Thomas Dreßen 2018 (Abfahrt). Insgesamt gab es acht deutsche Kitzbühel-Sieger, die insgesamt elf Rennen gewannen (vier Abfahrt, sieben Slalom).
Gondel: Jeder Sieger in Kitzbühel - nicht nur in der Abfahrt - wird in weißer Schrift auf einer der roten Gondeln der Hahnenkammbahn verewigt.
Kitzbühel: Die "Gamsstadt" hat 8300 Einwohner (inklusive der Zweitwohnungsbesitzer) sowie 9400 Gästebetten (inklusive Nachbargemeinden). Der Skiclub Kitzbühel hat mehr als 9400 Mitglieder.
Länge: Die Streif ist 3312 m lang. In den Anfangsjahren (ab 1937) war sie gut ein Drittel länger (4500 m).
Rekordverdächtiges Preisgeld
Party: Die Abfahrtssieger feiern traditionell im Pub "Londoner" und verspritzen mit nacktem Oberkörper Bier und Schampus.
Preisgeld: Insgesamt wird für die drei Rennen die Rekordsumme von 1,005 Millionen ausgeschüttet (jeweils 333.500). Die Sieger der beiden Abfahrten und des Slaloms erhalten je 100.000 Euro.
Premiere: Das erste Abfahrtsrennen vom Hahnenkamm gewann der Tapezierer und Skilehrer Ferdl Friedensbacher - mit 16 Sekunden Vorsprung. Der erste Sieger auf der Streif, wo ab 1937 gefahren wurde, war der Kitzbüheler Thaddäus Schwabl: Er benötigte auf Holzskiern 3:35,1 Minuten.
Rekordzeit: Schnellster ist seit 1997 der Österreicher Fritz Strobl. Der Olympiasieger von 2002 benötigte 1:51,57 Minuten (Schnitt: 106,5 km/h).
Ghedina schreibt Geschichte
Schnitt: Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag in den 1960er-Jahren bei etwa 88 km/h. Heutzutage sind es bis zu 106,5 km/h.
Sicherheit: Um die Läufer bei Stürzen abzufangen, sind entlang der Strecke fast 10 km Netze auf 5500 Stangen montiert.
Siege: Die meisten Siege auf der Streif (Abfahrt und Super-G) hat - kein Österreicher. Rekordgewinner ist der Schweizer Didier Cuche mit sechs Siegen (5/1).
Spagat: Bei seiner letzten Fahrt auf der Streif sprang Kristian Ghedina (Italien) 1997 im Spagat über den Zielsprung. Bei Tempo 138.
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Ghedina da paura! La spaccata sulla Streif a 137 km/h
Quelle: Eurosport
Österreicher hält Speed-Rekord
Tempo: Michael Walchhofer (Österreich) erreichte 2006 im Zielhang 153 km/h. Kein Welt(cup)-Rekord, aber Streif-Spitzenwert.
Umsatz: In und um Kitzbühel werden am Hahnenkamm-Wochenende rund 47 Millionen Euro umgesetzt. Die Kosten für die Organisation betragen 8,5 Millionen Euro. 20 Prozent der Ausgaben gehen in die Strecke (Präparierung, Sicherheit), der Großteil der Einnahmen kommt vom Fernsehen und Sponsoren (jeweils 35 bis 40 Prozent). Den Gewinn reinvestiert der Skiclub.
Zuschauer: Im Rekordjahr 1999 kamen insgesamt 100.000 Fans zu Abfahrt (53.000), Super-G und Slalom. Bei der Abfahrt kommen mittlerweile im Schnitt 42.000 Zuschauer, zum Slalom 22.000. Für "normale" Besucher, die sich am Streckenrand postieren, kostet der Eintritt 15 (Jugendliche) sowie 30 Euro (Erwachsene).
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(SID)
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"Wie im ersten Rennen": Kilde analysiert seinen Kitzbühel-Coup
Quelle: Eurosport
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