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Nightrace in Schladming - Linus Straßer kritisiert eigenen Coach für Kurssetzung im zweiten Lauf: "Das Schlimme ist..."
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Update 30/01/2025 um 15:54 GMT+1 Uhr
Die Kurssetzung im zweiten Lauf des Nachtslaloms in Schladming hat bei Linus Straßer für Unmut gesorgt. Nach dem ersten Durchgang in Führung liegend, verlor der 32-Jährige in Lauf zwei 1,08 Sekunden auf Sieger Timon Haugan und wurde undankbarer Vierter - und das, obwohl DSV-Coach Stefan Kogler den Kurs gesteckt hatte. Bitter für Straßer: Ähnliches widerfuhr ihm schon bei der WM 2023 in Courchevel.
Straßer bedient: "Das Schlimme ist, dass mein Coach den Kurs gesetzt hat"
Quelle: Eurosport
"Der zweite Lauf war sehr hart, sehr herausfordernd. Er hat nicht zu meinem Fahrstil gepasst. Das Schlimme daran ist, dass mein eigener Trainer den Kurs gesetzt hat", sagte Straßer nach dem Weltcup-Slalom von Schladming bei Eurosport.
Tatsächlich sorgte die Kurssetzung im zweiten Durchgang für Verwunderung. Straßer, der seine Dynamik nicht ausspielen konnte und dem ein direkterer Kurs entgegen gekommen wäre, brauchte satte 8,32 Sekunden länger als im ersten Durchgang, war 58,57 Sekunden unterwegs.
In Lauf eins setzte der Bayer noch in 50,25 Sekunden die Bestzeit in den Schnee. Es tat Deutschlands derzeit bestem Skifahrer nicht gut, dass das Tempo dermaßen rausgenommen wurde.
"Du fährst in den drehenden Teil und kommst in einen Teil, der noch mehr dreht. Das nimmt die Geschwindigkeit komplett raus. Normalerweise will ich mit den Kräften und der Piste spielen, aber das war heute gar nicht möglich", erklärte Straßer seine Probleme mit dem Kurs.
Wie bei der WM 2023: Bitteres Déjà-vu für Straßer
Der gebürtige Münchner erlebte ein Déjà-vu, auf das er lieber verzichtet hätte. Bei der WM 2023 lag Straßer nach dem ersten Lauf auf Position vier, in Schlagdistanz zu den Medaillen.
Den zweiten Durchgang steckte damals DSV-Trainer Bernd Brunner. Das niedrigere Tempo, Straßer war etwa sechs Sekunden länger unterwegs als in Lauf eins, bereitete ihm Probleme. Die Folge: Von Rang vier ging es zurück auf neun.
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Spannendes Finale: Straßer fällt zurück - Haugan triumphiert
Quelle: Eurosport
Nach dem Slalom-Klassiker in Schladming kam indes auch aus Österreich wenig Verständnis für Koglers Entwurf. Man müsse "diesen Lauf trainiert haben", echauffierte sich Thomas Sykora, zweimaliger Gewinner des Slalom-Weltcups, im "ORF" und schob mitleidig hinterher: "Ich verstehe es nicht für Linus Straßer."
Manuel Feller, der vom zweiten Durchgang profitiert hatte und von Platz vier auf Rang zwei vorgefahren war, fühlte mit Straßer: "Die Kurssetzung war extrem schwer. Ich habe besichtigt und habe mir gedacht, man sieht nicht, dass ein Deutscher in Führung liegt."
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Linus Straßer bei der Besichtigung in Schladming mit seinem Trainer Stefan Kogler
Fotocredit: Getty Images
Feller: "Das haben sie sich selbst zuzuschreiben"
Einen Seitenhieb in Richtung des deutschen Trainers konnte sich der Österreicher aber nicht verkneifen. "Das haben sie sich selbst zuzuschreiben. In der Situation mit diesen Bedingungen oben zu stehen und so einen Lauf vorzufinden, ist unglaublich schwierig. Linus hat es gut gemacht, aber Gott sei dank haben wir die Nase vorne gehabt."
Straßer unterstrich seine Ausführung im "BR" noch einmal. Es sei für ihn "eine ganz blöde Situation, jetzt ein Interview zu geben", sagte der 32-Jährige. Er bezweifle, seinem Trainer mit seinen Aussagen etwas Gutes zu tun.
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Quelle: Eurosport
Dennoch sei die Kurssetzung "einfach unverständlich." Man habe beim Deutschen Ski-Verband (DSV) "nicht so viele Gute", daher müsse man Ausgangslagen wie diese nutzen.
"Ich bin eigentlich der Meinung, wenn du der Schnellste sein willst, musst du alles fahren können und überall gut sein. Aber wenn du schon den Vorteil hast und ihn dann nicht nutzt, bzw. so herschenkst ... aber sei es drum", unterbrach Straßer sich selbst, bevor er zu sehr in Rage geriet.
NEureuther: "Blöde Situation"
Felix Neureuther schlug in die gleiche Kerbe wie Straßer: "Der Junge führt nach dem ersten Durchgang. Da war ein schöner, direkter Lauf gesetzt, wo Schwung auf Schwung kam. Ganz ehrlich: dann mache ich (im Finale, Anm. d. Red.) nichts anderes, wenn ich weiß, dass Linus den ersten Durchgang trotz Fehlern dominiert", führte der frühere Weltklasse-Fahrer aus: "Blöde Situation."
Straßer selbst war im "ORF" Kogler gegenüber etwas versöhnlicher gestimmt und meinte mit Blick auf seinen Trainer: "Ich glaube, der ist selber erschrocken, als er den Kurs durchgerutscht ist."
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