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Ski WM: Der Deutsche Skiverband kehrt mit schlechten Erinnerungen nach St. Moritz zurück

VonSID

Update 05/02/2017 um 17:08 GMT+1 Uhr

Felix Neureuther und Co. sollen bei der alpinen Ski-WM drei Medaillen gewinnen - ein "hoch gestecktes Ziel", sagt selbst DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier. Doch schlimmer als beim letzten Mal kann es gar nicht werden. 2003 erlebten die deutschen Ski-Helden mit Olympiasiegerin Hilde Gerg und Weltmeisterin Martia Ertl an der Spitze bei der WM in St. Moritz ein Debakel.

Hilde Gerg bei der Ski WM 2003 in St. Moritz

Fotocredit: Imago

"Das nächste Mal lege ich mich auf Mallorca an den Strand, bevor ich mir so einen Scheißdreck antue", schimpfte der damalige Frauen-Cheftrainer Wolfgang Maier zwischendurch frustriert. Nur die Youngster Maria Riesch und Felix Neureuther erfüllten die Erwartungen, Medaillen gab es allerdings keine.
Nun kommen Maier als Alpinchef des Deutschen Skiverbandes und Neureuther als 14 Jahre älterer und gereifter Hoffnungsträger zurück in den Schweizer Nobel-Ort - und sie sind guten Mutes, dass sich das Fiasko von damals nicht wiederholen wird. "Für mich schließt sich ein Kreis, ich fahre deshalb gerne hin. Das wird eine sehr schöne WM", sagt Neureuther, der in der zweiten Woche im Teamwettbewerb, im Riesenslalom und im Slalom auf Edelmetall hoffen darf. Maiers Vorgabe sind drei Medaillen - ein "hoch gestecktes Ziel", wie er zugibt.

Rebensburg erste deutsche Hoffnung

Für einen gelungenen Auftakt soll gleich im ersten Rennen, dem Super-G der Frauen am Dienstag (12.00 Uhr im TV und Ticker), Viktoria Rebensburg sorgen. Favoritin, noch vor US-Superstar Lindsey Vonn, ist die Schweizerin Lara Gut, aber auch Rebensburg ist guter Dinge.
"Meine Formkurve zeigt nach oben, entsprechend zuversichtlich bin ich, um die Medaillen mitkämpfen zu können", sagt die Olympiasiegerin, die ihre Probleme nach dem Schienbeinkopfbruch im Herbst überwunden glaubt. Der aggressive, also trocken-feine Schnee im Oberengadin liege ihr, meint sie.
Maria Höfl-Riesch, die als ARD-Expertin nach St. Moritz kommt, sieht ihre frühere Teamkollegin als Medaillenkandidatin in gleich drei Disziplinen. Bei Großereignissen, weiß sie, "konnte man sich auf die Vicky immer verlassen". Zuletzt, bei der WM 2015 in Vail/Beaver Creek (USA), holte Rebensburg Silber im Riesenslalom. Hinter der 27-Jährigen aus Kreuth am Tegernsee klafft bei den Frauen ein Loch, eine Medaille wird außer ihr keiner zugetraut.

Luitz und Straßer als Wundertüten

"Bei einer WM weiß man zwar nie, was passiert, da werden die Karten komplett neu gemischt", sagt Maier, "aber um die Medaillen fahren von den Ergebnissen her nur die Vicky und der Felix." Allerdings: Mit dem Allgäuer Stefan Luitz, zuletzt Riesenslalom-Dritter in Garmisch-Partenkirchen, oder Linus Straßer hat Maier in seinem 13-köpfigen Aufgebot zwei Asse im Ärmel, die für eine Überraschung gut sind. Fehlen wird der verletzte Fritz Dopfer, 2015 WM-Zweiter im Slalom.
Straßers Sensationssieg beim Parallel-Slalom in Stockholm, dem letzten Rennen vor der WM, sei für die Mannschaft "psychologisch sehr wichtig" gewesen, meint Maier. Straßer bezwang dort unter anderem Slalom-Dominator Henrik Kristoffersen, dessen Duell mit Österreichs Star Marcel Hirscher zu den WM-Höhepunkten zählen wird.
Für St. Moritz sage der bislang einzige deutsche Weltcup-Sieg in diesem Winter nichts aus, meint Maier, aber: "Wir brauchen uns nicht zu verstecken und gehen mit Grundoptimismus hin, auch wenn du da Vierter oder Fünfter werden kannst." Die besten Chancen hat der DSV wohl im Mannschafts-Wettbewerb (14. Februar).
2003 sorgten Höfl-Riesch als Fünfte in der Kombination und Neureuther, der sich mit bester Laufzeit im Finale auf Slalom-Rang 15 kämpfte, für die wenigen Lichtblicke. Und für den besten Spruch. Neureuther bei seiner Ankunft zu seinen ersten Eindrücken von St. Moritz: "Am Eingang zum Hotel habe ich gleich zwei super Hasen gesehen."
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