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Ski-WM 2023: Shiffrin im Super-G knapp von Bassino geschlagen - zweimal Bronze für Hütter und Lie

Florian Bogner

Update 08/02/2023 um 14:28 GMT+1 Uhr

Marta Bassino heißt die überraschende neue Weltmeisterin im Super-G. Die Italienerin setzte sich bei der Ski-WM 2023 in Méribel bei perfekten Bedingungen knapp vor Weltcup-Dominatorin Mikaela Shiffrin aus den USA durch (+0,11 Sekunden). Die Österreicherin Cornelia Hütter und die Norwegerin Kajsa Vickhoff Lie kamen zeitgleich auf den Bronze-Rang (+0,33). Kira Weidle enttäuschte.

Highlights: Enger Super-G - Bassino schnappt Shiffrin Gold weg

Marta Bassino hatte im Weltcup-Winter zuletzt in St. Anton und Cortina d'Ampezzo jeweils Rang drei belegt, jedoch noch nie ein Rennen gewonnen.
"Es ist wirklich der perfekte Tag", sagte Bassino: "Ich bin sehr, sehr glücklich."
Für die 26-Jährige ist es nach dem Sieg 2021 im Parallel-Wettbewerb im heimischen Cortina d'Ampezzo bereits das zweite WM-Gold. In der Kombination war die Italienerin noch im Super-G ausgeschieden, am Mittwoch gelang ihr jedoch ein fast perfekter Lauf.
Nach nur der 29.-besten ersten Zwischenzeit brillierte die technisch starke Italienerin vor allem im unteren Teil der Piste Roc le Fer.

Bassino holt unten den Sieg

"Ich habe mich nur auf mich selbst konzentriert und bin so gefahren, wie ich es für richtig hielt. Im letzten Teil habe ich versucht, wie in einem Riesenslalom zu fahren", erklärte sie bei Eurosport.
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Fantastischer Lauf: Bassino fliegt zu WM-Gold im Super-G

Bei Mikaela Shiffrin herrschte nach dem Aus in der Kombi trotz des knappen Rückstands Erleichterung über Silber.
"Besser hätte ich hier nicht fahren können. Ich wäre einmal beinahe gestürzt, es war eine schwierige Strecke. Ich habe mein Bestes gegeben", sagte sie. Für die 27 Jahre alte US-Amerikanerin war es die zwölfte WM-Medaille - mehr gewann allein die deutsche Ski-Legende Christl Cranz (15).

Shiffrin: Tränen vor Glück nach Silber

Bei der "ORF"-Frage nach ihren Gedanken standen der US-Amerikanerin Tränen in den Augen und es verschlug ihr kurz die Sprache. Dann sagte sie: "Ich bin so happy mit meinem Lauf. Und ich bin so emotional, weil ich finde, dass ich momentan eigentlich keine Medaille im Super-G gewinnen sollte. Es gibt so viele andere starke Damen."
Im "ZDF" reagierte sie auf die Frage: "Sie sehen gar nicht so glücklich über Silber aus" ebenfalls emotional. "Ich weiß nicht, ob ich überhaupt noch Interviews geben soll", sagte sie: "Natürlich bin ich glücklich!" Später sagte sie noch im "ORF": "Ich bin über die Maßen glücklich und deswegen habe ich geweint."
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Elf Hundertstel fehlen: WM-Silber für Shiffrin im Super-G

Bei Eurosport erklärt die 27-Jährige, dass sie "aus dem Super-G der Kombination gelernt" habe. "Man muss das Gelände schon lesen können und trotzdem immer angreifen. Ich habe versucht, stark, aggressiv, aber auch schlau zu fahren. Bei meinem Fehler dachte ich schon, ich hätte alles verloren."
Bassino habe sie am Start schon angesehen, dass sie heute gefährlich werden könnte. "Sie war richtig im Flow und ist den Kurs so konzentriert durchgegangen", sagte Shiffrin. "Ich habe wirklich großartig besichtigt", entgegnete Bassino bei Eurosport.

Shiffrin zittert lange

Shiffrin meinte weiter: "Es war so eng, das Feld so nah beisammen. Ich war mir so sicher, dass ich Vierte werde - es war so stressig, im Ziel zu warten! Aber jetzt fühlt es sich gut an."
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Shiffrin bei Eurosport: "War mir sicher, ich werde Vierte!"

Auch Cornelia Hütter (Österreich) und Kajsa Vickhoff Lie (Norwegen) mussten lange zittern, bis ihre Bronze-Medaillen feststanden. Hütter hatte kurz vorher noch an einem grippalen Infekt laboriert.
"Mich freut es irrsinnig", sagte sie im "ZDF": Es ist jeden Tag besser geworden. Ich habe gewusst, dass ich mich für zehn Minuten zusammenreißen und das Herz in die Hand nehmen muss. Es zählt einfach nur an dem Tag." Für Österreich war es im dritten WM-Rennen die vierte Medaille (einmal Silber, dreimal Bronze).
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Bassino nach Gold überglücklich: "Wird einige Zeit brauchen"

Gut-Behrami und Brignone geschlagen

Insgesamt lieferten die Damen ein extrem enges Rennen ab - gleich 14 blieben innerhalb einer Sekunde. Peking-Olympiasiegerin und Titelverteidigerin Lara Gut-Behrami (Schweiz) verlor nach klarer Zwischenbestzeit im unteren Teil deutlich und verpasste die Medaillen als Sechste nur um vier Hundertstel (+0,37).
Zu den Geschlagenen gehörten auch die Norwegerin Ragnhild Mowinckel (+0,36/5.), die italienische Kombi-Weltmeisterin Federica Brignone (+0,55/8.) und Guts Teamkollegin Corinne Suter (+1,56/20.) - alle vier hatten diese Saison wie Shiffrin jeweils einen Super-G gewonnen.
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Weltmeisterin Bassino: "Ich kann's nicht richtig glauben"

"Ich hätte gerne mit Ragnhild auf dem Podest gestanden - es war so, so knapp", bedauerte Bronze-Gewinnerin Lie. Abfahrtsspezialistin Sofia Goggia (Italien) kam als Elfte ins Ziel (+0,76).
Die Slowenin Ilka Stuhec hatte mit der 23 zur Halbzeit die Bestzeit inne, wurde dann Zwölfte (+0,78). Mit der hohen Startnummer 30 fuhr die Neuseeländerin Alice Robinson noch auf Rang sieben vor (+0,54).

Weidle fährt über Stein

Kira Weidle (Starnberg) kam indes mit deutlichem Rückstand ins Ziel (1,81/23.). Die 26-Jährige aus Starnberg war im ersten Streckenabschnitt über einen Stein gefahren, die Kante ihres linken Skis war von der Bindung weg ramponiert.
"Das hintere Ende ist mir einfach immer weggegangen", das sei "wie Aquaplaning" gewesen, berichtete sie: "ein Scheiß-Gefühl." Aber: "Hilft ja nix", sagte Weidle, "das sind Dinge, die hat man selber nicht in der Hand. Es ist einfach unglücklich gelaufen."
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Verkorkste Fahrt: Weidle im Super-G der WM weit zurück

"Zu lange darf ich mich damit nicht beschäftigen", sagte sie. Bei der Abfahrt am Samstag (11:00 Uhr live bei Eurosport und discovery+) gehört sie zu den Anwärterinnen auf eine Medaille.

Aicher sammelt weltvolle Erfahrungen

Youngsterin Emma Aicher (Mahlstetten) platzierte sich mit 1,15 Sekunden Rückstand sogar deutlich vor der Vize-Weltmeisterin in der Abfahrt und wurde 18.
"Das war eine solide Fahrt", meinte Eurosport-Expertin Viktoria Rebensburg: "1,15 ist voll okay. Sie sammelt hier Erfahrungen, das ist entscheidend."
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Nur 1,15 Sekunden zurück: Aicher im Super-G in Top 20

Am Donnerstag geht es bei der WM in Courchevel mit dem Super-G der Männer (11:30 Uhr live bei Eurosport und discovery+) weiter.
(mit SID)
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