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Tour de Ski: Victoria Carl und Katharina Hennig vor Saisonhöhepunkt - Dynamisches Duo im Zweikampf um die Eins

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 28/12/2023 um 17:15 GMT+1 Uhr

Als Teamsprint-Duo holten Victoria Carl und Katharina Hennig Olympia-Gold und sorgten so für deutsche Wintersport-Geschichte und den legendären Ausbruch eines Fernseh-Kommentators. Bei der Tour de Ski kämpfen die beiden Thüringerinnen um den Status als beste deutsche Langläuferin. Dabei gönnen sie sich untereinander ihre Erfolge und vermeiden es trotz eines starken Winters großspurig aufzutreten.

Katharina Hennig und Victoria Carl

Fotocredit: Getty Images

Zwischen Katharina Hennig und Victoria Carl passt normalerweise kein Blatt Papier. Sie sind Kumpelinen, stolze Thüringer Landsfrauen und haben den deutschen Skilanglauf mit ihrem Sensations-Olympiasieg wachgeküsst.
Doch bei der Tour de Ski sind die beiden Kontrahentinnen im Kampf um den Status als deutsche Nummer eins - Carl läuft in der Form ihres Lebens Hennig immer mehr den Rang ab.
"Ich bin verletzungsfrei geblieben und konnte mein Training fokussiert angehen, bin im Wettkampf viel ruhiger geworden und kann dementsprechend meine Konzentration auf andere Dinge richten", sagte Carl vor dem Auftakt am Samstag in Toblach.
Dort steht diesmal sie und nicht Hennig besonders im Blickpunkt: "Vici" ist die Frau der Stunde, lief Mitte Dezember in Trondheim über 10 km zum ersten Weltcupsieg - während Hennig wegen der Nachwirkungen einer Corona-Infektion fehlte und erst zur Tour wieder einsteigt.

Carl zu Unrecht im Schatten von Hennig

"Nach ihrer Corona-Erkrankung dürfen wir von Katharina nicht zu viel erwarten", bremste daher auch Teamchef Peter Schlickenrieder. "Mit einer Top-15- oder Top-10-Platzierung wird sie sicherlich schon zufrieden sein." Hennig selbst beteuert, sie habe sich zwar über die Weihnachtstage "wieder auf ein ordentliches Level gebracht", gehe aber mit "gedämpften Erwartungen" in die Tour.
Carl ist zweifelsohne aus Hennigs Schatten gelaufen. Jene hatte zwar im Januar 2023 auch ein Weltcup-Rennen gewonnen, allerdings "nur" eine Etappe im Rahmen der Tour de Ski. Carls Trondheim-Triumph war hingegen der erste "echte" Weltcup-Erfolg einer deutschen Läuferin seit 20 Jahren: "So richtig habe ich das noch nicht realisiert. Das passiert vielleicht erst nach der Saison."
Im Schatten stand Carl zu Unrecht: Beim Olympiasieg 2022 in Peking hatte sie im Teamsprint-Duo der so unterschiedlichen Athletinnen - die 1,60 m kleine und filigrane Hennig, die 1,78 m große und wuchtige Carl - die entscheidende Rolle gespielt.
Der märchenhafte Goldspurt der Schlussläuferin - "Hast du denn die Pfanne heiß?", rief "ARD"-Mann Jens-Jörg Rieck - ist längst deutsches Wintersport-Kulturgut.

Carl gönnt Hennig die Aufmerksamkeit

Hennig jedoch wurde damals zu Deutschlands Skisportlerin des Jahres gewählt. "Aber die Vici ist ein lieber Mensch, die kann anderen was gönnen", sagte die Oberwiesenthalerin. Nun gönnt sich dafür Carl die beste Saison ihrer Karriere. Sie hat sich dafür die schlechteste Saison ausgesucht: Weder WM noch Olympia stehen an.
So muss die Tour de Ski als Höhepunkt herhalten. Selbst wenn diese diesmal nicht in Deutschland, sondern nur in Italien und der Schweiz Station macht: Ein attraktives Ziel gibt sie allemal ab.
Denn die "Vierschanzentournee des Langlaufs" haben zwar die deutschen Männer schon gewonnen (Tobias Angerer 2006/07), eine DSV-Läuferin stand indes noch nie auf dem Podium - Hennings fünfter Platz im vergangenen Winter ist das Topergebnis.
Die Schlussetappe am 7. Januar in Val di Fiemme mit dem schwersten Anstieg der Langlauf-Welt ist eher eine Sache für Leichtgewicht Hennig als für Carl. Letztere hat dafür in den beiden Sprintrennen am Samstag sowie am 3. Januar klare Vorteile. Doch groß über Eventualitäten nachzudenken, ist nicht Carls Ding: "Ich möchte bei der Tour einfach gut laufen." Das klappte zuletzt auffallend gut.
(SID)
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