Vierschanzentournee: Kraft ist wieder Kraft - doch jetzt wartet sein "Schicksalsberg" in Garmisch-Partenkirchen
Stefan Kraft ist rechtzeitig zur Vierschanzentournee 2024/25 in Top-Form - und jagt nach seinem Sieg in Oberstdorf einmal mehr den Goldadler. An einen möglichen Gesamtsieg will der Triumphator der Saison 2014/15 noch nicht denken - auch, weil jetzt sein "Schicksalsberg" in Garmisch-Partenkirchen wartet. Am Neujahrstag will er nun seine ganz große Stärke ausspielen - auf den Punkt da zu sein.
"Perfekt erwischt!" Kraft fliegt in Oberstdorf zum Sieg
Quelle: Eurosport
Stefan Kraft bekam das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht, als er sein Geständnis abgab. "Ich war schon echt nervös und angespannt", sagte der österreichische Routinier nach seinem Sieg beim Auftaktspringen der Vierschanzentournee.
Zu sehen war davon nichts: Souverän war Kraft in Oberstdorf zum Triumph geflogen - auf den Tag genau zehn Jahre nach seinem ersten Einzel-Weltcupsieg am selben Ort.
Etwas mehr als eine Woche später, im Januar 2015, hatte sich Kraft zum bislang letzten österreichischen Tourneesieger gekrönt.
Die Zeichen stehen gut, dass diese Durststrecke nun enden könnten. Kraft führte die Austria-Adler am Sonntag vor seinen Teamkollegen Jan Hörl und Daniel Tschofenig zu einem überragenden Dreifachsieg - und zeigte sich gerade rechtzeitig wieder in Topform.
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Schmitt im Fachgespräch mit Vorjahressieger Lanisek
Quelle: Eurosport
Kraft zeigt zwei Stefan-Kraft-Sprünge
Denn während Hörl und Tschofenig in dieser Saison jeweils schon Weltcups gewonnen hatten, stand Kraft "nur" viermal auf dem Podest. Doch der Knoten platzte genau zur richtigen Zeit.
"Ich habe darauf gehofft, aber jetzt hatte ich das erste Mal diese Saison zwei gute Stefan-Kraft-Sprünge und es ist sich alles ausgegangen", sagte er am Montag im Gespräch mit Eurosport: "Das war ein anderer Stefan Kraft als zuvor."
Über die Weihnachtstage hatte man an einer Schwachstelle gefeilt. "Ich hatte ein kleines Problem in der Anlaufposition, aber das habe ich gestern gelöst", sagte der ÖSV-Routinier: "Ich brauche noch ein paar solcher Sprünge, damit es sich wieder normal anfühlt. Dann wird es eine großartige Tournee für mich."
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Schmitt-Analyse: Darum reichte es für Paschke nicht aufs Podium
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Kraft liebt die Highlights
Sein Plus dabei: "Wenn es drauf ankommt, kann ich meine besten Sprünge zeigen. Das ist eine große Stärke von mir, ein Vorteil. Ich hoffe, das bleibt so."
Auch ÖSV-Trainer Andreas Widhölzl zeigte sich beeindruckt. "Der Krafti ist seit zig Jahren einer der erfolgreichsten Springer der Welt", sagte er: "Das ist seine Klasse, dass er, wenn es drauf ankommt, auch da ist."
Im Kampf um den Goldadler liegt Kraft jedenfalls erst einmal in der Pole Position. Ein zweiter Triumph zehn Jahre nach seinem ersten wäre historisch: Nie lagen zwei Tourneesiege eines Springers so weit auseinander.
Krafts "Schicksalsberg" wartet
Doch den "extremen Teamplayer", wie Widhölzl den 31-Jährigen beschrieb, dürfte das aktuell noch recht wenig interessieren. "Wir haben ein Ziel, eine Mission", sagte Kraft: "Wir wollen das durchziehen und werden uns gegenseitig hochpushen."
Allerdings wartet für Kraft nun der "Schicksalsberg" in Garmisch-Partenkirchen (die Qualifikation an Silvester ab 13:00 Uhr live bei Eurosport und discovery+). Selbst bei seinem Tourneesieg 2014/15 wurde er an der Großen Olympiaschanze "nur" Sechster, ebenso im letzten Jahr, als er den Gesamtweltcup gewann, bei der Tournee aber hinter Ryoyu Kobayashi (Japan) und Andreas Wellinger (Ruhpolding) nur Dritter wurde.
Ganz bitter waren seine Ausrutscher 2018 (31.) und 2019 (49.), aber auch 2020 (13.), 2021 (28.) und 2023 (18.) büßte Kraft am Neujahrstag bereits alle Chancen ein. Auf dem Podest stand er in Garmisch-Partenkirchen nur ein einziges Mal (2017, 3.).
Kraft hat Paschke noch auf dem Zettel
Sein Sprung, meinte er im Gespräch mit Eurosport, sollte allerdings "dort auch funktionieren". Denn: "Garmisch ist wie eine Flugschanze, deswegen sollte ich sie eigentlich mögen. Es sollte eigentlich eine Schanze für mich sein", sagt Kraft.
Und überhaupt: "Diesmal muss ich auch nicht drauf schauen, wie viele Punkte ich schon in Oberstdorf verloren habe - vielleicht gibt mir das ein bisschen mehr Ruhe und hilft mir bei meinen Sprüngen." Die größte Konkurrenz lauert in Jan Hörl und Daniel Tschofenig indes im eigenen Team. "Wir haben ein Ziel, eine Mission", erklärte Kraft nach seinem Sieg in Oberstdorf: "Wir wollen das durchziehen."
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Interview Hoerl Fourhills
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Aber auch den Mann im Gelben Trikot, Pius Paschke, will Kraft nicht abschreiben. "Er hatte nur ein schlechtes Wochenende in Engelberg und zwei schlechte Trainingssprünge in Oberstdorf. Den Rest der Saison war er auf einem sehr hohen Level. Ich denke, dass er weiter performen und auch um den Adler mitkämpfen wird", sagte der Pongauer.
Auch den Oberstdorf-Fünften Johann Andre Forfang (Norwegen) hat Kraft noch auf der Rechnung: "Ich denke, das wird eine große Show die nächsten Tage."
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(mit SID)
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Quelle: Eurosport
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