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Kamil Stoch gewinnt Vierschanzentournee und letztes Springen in Bischofshofen

VonSID

Update 07/01/2017 um 08:33 GMT+1 Uhr

Skisprung-Olympiasieger Kamil Stoch aus Polen hat die 65. Vierschanzentournee gewonnen. Der 29-Jährige siegte im letzten Wettbewerb in Bischofshofen und entschied die Gesamtwertung vor seinem Landsmann Piotr Zyla für sich. Der als Führender ins letzte Springen gegangene Norweger Daniel Andre Tande wurde Gesamtdritter.

Kamil Stoch: Gewinner der Vierschanzentournee

Fotocredit: Imago

"Das ist eine unglaubliche Geschichte für mich, ein Traum. Für Daniel tut es mir aber unglaublich leid", sagte Stoch. Der 29-Jährige lag acht Wertungsdurchgängen mit 997,8 Punkten vor seinem Landsmann Piotr Zyla (962,5) und Tande (941,8). Dem Norweger, der mit hauchdünnem Vorsprung in den letzten Wettbewerb gegangen war, ging im finalen Sprung die Bindung auf, er vermied mit Mühe einen Sturz und kam nur auf Tagesplatz 26. Im Auslauf weinte der coole Tande bittere Tränen.
Markus Eisenbichler (Siegsdorf) beendete die Tournee als bester Deutscher auf einem guten Platz sieben (924,4) - mehr wäre freilich möglich gewesen, Rang 13 in Bischofshofen nach Platz 29 in Innsbruck verhinderte dies aber. "Ich hatte Kopfweh, Rückenschmerzen, Halsweh. Dafür war okay. Ich kann zufrieden nach Hause fahren, das war meine beste Tournee", sagte der Oberbayer. Stephan Leyhe (Willingen) wurde glänzender Gesamt-Achter (911,1).

Österreicher haben nichts zu lachen

Das letzte Springen war im bitterkalten Bischofshofen bei Temperaturen um minus 15 Grad für das DSV-Team aber trotz Platz sechs für Richard Freitag (Aue) in der Tageswertung eines zum Vergessen. Allen voran patzte Andreas Wellinger (Ruhpolding).
Der Team-Olympiasieger, der am Donnerstag mit einem Traumflug zum Schanzenrekord von 144,5 m die Qualifikation gewonnen und damit die Hoffnungen auf den den ersten deutschen Sieg in Bischofshofen seit Sven Hannwald 2002 geschürt hatte, stürzte böse ab, verlor sein K.o.-Duell mit Eisenbichler und verpasste sogar den zweiten Durchgang.
"Gestern war es geil, heute scheiße", sagte der restlos bediente 21-Jährige: "Mein Flug war auf Aufwind ausgelegt, mit den Bedingungen der Qualifikation würde ich wahrscheinlich jetzt noch fliegen".

Stoch springt mit Schmerzen

Nichts zu lachen hatten auch die Österreicher, die erstmals seit 2005/06 nicht auf dem Podium der Endabrechnung landete. Für Hoffnungsträger Stefan Kraft platzte der Traum vom Tourneesieg schon im ersten Durchgang, als er das K.o.-Duell gegen Freitag verlor. "Ich verstehe es nicht, was hier los war, bin ahnungslos", sagte Kraft, der immerhin noch als "Lucky Loser" den Finaldurchgang erreichte. Dort patzte er aber erneut, verlor als 25. seinen dritten Platz in der Gesamtwertung wurde nur Sechster.
Damit bleibt es ein Gesetz: Noch nie konnte ein vor dem letzten Springen Drittplatzierter die Tournee gewinnen. Doch nach der Statistik hätte Tande mit hoher Wahrscheinlichkeit siegen müssen: Bei den vorigen 64 Auflagen der Tournee hatte der nach drei Wettbewerben führende Springer nur achtmal den Titel verpatzt.
Stoch, der mit Schmerzen am Schlüsselbein sprang, gab allerdings nicht allzu viel auf Gesetze und Serien und sicherte sich als zweiter Pole nach dem großen Adam Malysz (2000/01) den Tournee-Sieg. Nach Olympiasieg, Weltmeisterschaft und Gesamtweltcup-Sieg holte Stoch, der zwei Jahre lang seiner Form hinterher gesprungen war, den vierten von fünf großen Einzeltitel, die das Skispringen zu bieten hat. Nun fehlt noch der Erfolg bei der Flug-WM.
Party bei den Polen, Frust bei den Deutschen. Deren Hoffnungen auf einen Podestplatz in der Gesamtwertung hatten sich schon in Innsbruck in Wind aufgelöst, als Eisenbichler gepatzt hatte. Severin Freund, Vorjahres-Zweiter der Tournee und dabei Dritter in Bischofshofen, war noch vor dem dritten Springen wegen eines grippalen Infekts abgereist.
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