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Olympiasieger Daniel-André Tande wehrt sich gegen mögliche Regel-Revolution des BMI im Skispringen

Eurosport
VonEurosport

Update 03/02/2023 um 13:46 GMT+1 Uhr

Im Skispringen könnte es womöglich zu einer Anpassung der Body-Mass-Index-Regel kommen. Das Verhältnis zwischen Körpergröße und Gewicht bestimmt bereits jetzt die Skilänge des einzelnen Athleten. Polens Nationaltrainer Thomas Thurnbichler forderte zuletzt eine Verschärfung dieser Regel. Olympiasieger Daniel-André Tande reagierte deutlich und stellte sich gegen eine mögliche Revolution.

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Der Norweger gehört zu den von Natur aus leichteren Springern und würde sich bei einer Anpassung der Regel benachteiligt fühlen.
"Ich arbeite jeden Tag, um schwer genug zu sein. Für mich wäre es also eine Strafe, wenn ich darum kämpfe, Gewicht zuzunehmen, während es für andere ein Vorteil wäre, die kämpfen, um Gewicht zu verlieren", sagte Tande zu "NRK". Aus Sicht des 29-Jährigen sei die BMI-Messung generell ein veraltetes Instrument.
"Es ist schwierig, eine Formel zu erstellen, die für alle passt, aber ich glaube, dass der BMI eine völlig falsche Berechnung ist", so Tande.
Bei einer Messung der Knochendichte, einem sogenannten DXA-Scan, habe er einen Fettanteil, "der im normalen Bereich liegt. Der BMI zeigt etwas ganz anderes."

Granerud: Athleten haben unterschiedliche Interessen

Polens Trainer Thurnbichler hatte mit Blick auf die lange und anstrengende Saison gegenüber "NRK" eine Anpassung der Regel gefordert: "Meiner Meinung nach müssen sie den BMI-Wert erhöhen. Und wenn sie unter dem BMI liegen, müssen sie die Ski stärker kürzen. Dann wären Skispringer nicht mehr so ​​stark an der Grenze."
Ein Beispiel nannte der Ex-Springer auch: "Wenn sie zum Beispiel ein Kilogramm leichter sind als der BMI-Grenzwert, dann sollten es nicht nur zwei bis drei Zentimeter kürzere Ski sein, sondern zehn Zentimeter."
Halvor Egner Granerud liegt nach eigenen Angaben im Gegensatz zu Teamkollege Tande eher am maximalen BMI und könnte daher von einer Umstellung profitieren.

FIS will Thema im Frühling besprechen

Dennoch meinte Granerud bei "NRK": "Es ist schwierig, dies aus der Perspektive eines Athleten zu diskutieren, wenn man bedenkt, dass jeder unterschiedliche Interessen hat und in Bezug auf das Gewicht verschieden ist." Er denke daher, dass die aktuelle Regelung "ganz gesund" ist.
Norwegens langjähriger Chefcoach Alexander Stöckl bestätigte zudem, dass man unter den Trainern bereits über die BMI-Regel diskutiert habe. Besonders im Jugendbereich hält der Österreicher eine Untergrenze für sehr hilfreich, damit Kinder und Jugendliche nicht zu leicht sind. FIS-Rennleiter Sandro Pertile erklärte gegenüber "NRK" zudem, dass man das Thema im April diskutieren und beurteilen werde. Danach werde man sehen, wohin der Weg führt.
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