Debatte um Alexander Stöckl - Johann Andre Forfang trifft sich mit Norwegen-Trainer: "Die Dinge sind hässlich geworden"
Publiziert 25/03/2024 um 11:12 GMT+1 Uhr
Die Debatte um Norwegens Skisprung-Nationaltrainer Alexander Stöckl geht in die nächste Runde. Nun trafen sich der Österreicher und sein Athlet Johann André Forfang im Rahmen des letzten Weltcup-Wochenendes im slowenischen Planica. "Es ist ein bisschen wie ein Treffen mit dem Ex", sagte Forfang nach dem Gespräch. Zudem habe man seit Jahren versucht, die Unzufriedenheit im Team zu thematisieren.
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Quelle: Eurosport
Die Situation zwischen Stöckl und der norwegischen Mannschaft spitzte sich im Laufe des Winters immer mehr zu. Schließlich blieb der Trainer den Wettkämpfen gar ganz fern, während seine Sportler durch die Welt reisten.
Bereits vor einigen Wochen hatten die norwegischen A- und B-Kader in einem Brief an den Verband Gerüchten zufolge maßgeblich die menschlichen Führungsqualitäten Stöckls kritisiert.
"Hier geht es nicht um Ergebnisse. Es geht darum, dass wir der Meinung sind, dass dies nicht bis zum Frühjahr warten kann, da wir eine neue Mannschaft für die Saison zusammenstellen wollen", erklärte Athletensprecher Forfang damals gegenüber "Dagbladet".
Im Rahmen des Weltcup-Wochenendes in Planica kam es nun zu einem Treffen zwischen Forfang und Stöckl. "Es ist eine Liebesbeziehung, die in vielerlei Hinsicht zu Ende gegangen ist. Die Dinge sind auf dem Weg dorthin ein bisschen hässlich geworden, ohne dass es jemand gewollt hätte", wird Forfang nun im öffentlich-rechtlichen Rundfunk "NRK" zitiert.
Forfang: Probleme bestehen "über mehrere Jahre"
"Ich denke und hoffe, dass Alex merkt, dass es nicht ich gegen ihn bin", führte Forfang anschließend weiter aus. "Es ist klar, dass ich zu den Athleten gehöre, und alle Athleten waren in den letzten Jahren mit der Art und Weise, wie das Fördersystem funktioniert hat, unzufrieden", sagt Forfang.
"Das war nichts, das plötzlich passiert ist. Es ist etwas, das schon seit langem besteht. Und zwar über mehrere Jahre hinweg“, führte er weiter aus.
Auf die Frage, warum sich die Athleten erst jetzt zu den Problemen geäußert hätten, antwortete Forfang: "Wir hatten das Gefühl, dass uns die Zeit davon läuft. Mit der Weltmeisterschaft im eigenen Land steht uns eine sehr wichtige Saison bevor. Wir haben gemerkt, dass es viele Dinge gibt, die kurzfristig verbessert werden können, wenn wir sie nur in den Griff bekommen."
Woher genau die Unzufriedenheit der Sportler kommt, wollte Forfang jedoch nicht verraten. Eher kryptisch antwortete er: "Viele der Athleten und Mitglieder des Systems hatten das Gefühl, dass die Dinge ein bisschen langsam liefen."
Stöckl schätzt Forfangs Vorstoß
Auch der Trainer, der seit 2011 in Norwegen im Amt ist, gab dem "NRK" nach dem letzten Springen in Planica ein Interview, in dem er sich über die Annäherung mit Forfang erfreut zeigte.
Es gebe jetzt mehr "gegenseitiges Verständnis für die Situation", sagte Stöckl. "In diesem Sinne finde ich es wichtig, dieses Gespräch zu führen. Und er war derjenige, der auf mich zugekommen ist, und das weiß ich wirklich zu schätzen."
Die Unzufriedenheit der Athleten selbst könne er aber weiterhin nicht vollumfänglich nachvollziehen: "Ich finde das ein bisschen seltsam. Wir haben Evaluierungen durchgeführt und versucht, einige kleine Probleme zu lösen. Aber es war immer eine Herausforderung, vor allem in den letzten Jahren, da wir nur sehr begrenzte Mittel und Mitarbeiter haben. Aber abgesehen davon sind mir noch keine größeren Probleme vorgetragen worden."
Stöckls Zukunft bleibt offen
Unterdessen erklärte Staale Villumstad, der neue Sportdirektor der Norweger, gegenüber "NRK", dass man sich nach der Saison zusammensetzen und überlegen werde, wie man sich in Zukunft organisieren wolle.
Wie die Zukunft beim norwegischen Skisprung-Team aussehen wird, bleibt also weiterhin offen.
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Quelle: Eurosport
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