Planica: Deutsches Team fliegt bei Österreich-Sieg klar am Podest vorbei - erneut Stürze beim Skifliegen in Slowenien

VonEurosport

Update 23/03/2024 um 11:49 GMT+1 Uhr

Die deutschen Skispringer haben im von zahlreichen Stürzen überschatteten letzten Teamwettkampf der Saison das Podest klar verpasst. Andreas Wellinger, Karl Geiger, Stephan Leyhe und Pius Paschke mussten sich beim Fliegen in Planica mit Rang sechs unter den neun Mannschaften begnügen. Der Sieg ging nach nur einem Durchgang an Österreich (803,8 Punkte) vor Gastgeber Slowenien (793,3).

244 Meter! Huber mit Traumflug in Planica

Weltmeister Timi Zajc trug eine Schlinge um seinen verletzten Arm, Giovanni Bresadola war bereits auf dem Weg ins Krankenhaus: Nach einer Sturzserie im letzten Teamwettkampf der Saison war Stefan Horngacher das schlechte deutsche Ergebnis beinahe egal. "Teilweise humpeln die Leute da unten raus. Ich bin froh, dass wir verletzungsfrei geblieben sind", sagte der Skisprung-Bundestrainer im "ZDF" nach dem sechsten Platz unter den neun Teams.

Auf der riesigen Letalnica-Schanze sammelten Andreas Wellinger, Karl Geiger, Stephan Leyhe und Pius Paschke 726,6 Punkte, der Sieg ging an Österreich (803,8 Punkte) vor Gastgeber Slowenien (793,3) und Norwegen (770,6). Aufkommender Wind verhinderte einen zweiten Durchgang - und möglicherweise weitere Stürze.

Gleich drei Springen verloren am frühen Samstag nach der Landung das Gleichgewicht, zumindest Decker Dean (USA) kam glimpflich davon.

Planica

Kreuzbandriss nach schwerem Sturz: Bittere Nachricht für Görlich

Update 22/03/2024 um 20:46 Uhr

Am Donnerstag waren bereits Team-Weltmeisterin Luisa Görlich und der Finne Eetu Nousiainen gestürzt, beide erlitten einen Kreuzbandriss. Beim Italiener Bresadola droht nun eine ähnliche Diagnose. "Das Knie schaut nicht gut aus. Ich wünsche ihm alles Gute", sagte Geiger.

“Was ist denn hier los?” Bresadola stürzt in Planica nach Landung

Planica: Schwere Verletzung bei Bresadola befürchtet

Der slowenische Weltmeister Zajc fiel auf seinen rechten Arm - ob er zum zweiten Durchgang angetreten wäre, blieb offen. Die Skisprung-Party von Planica, die am Freitag mit dem Heimsieg von Peter Prevc so furios begonnen hatte, erhielt jedenfalls einen kräftigen Dämpfer. "Es ging heute drunter und drüber", sagte "ZDF"-Experte Severin Freund.

Sturz nach über 240 Metern: Zajc kann Top-Flug nicht stehen

Das Problem war vor allem der Aufsprunghang, der bei Frost in der Nacht und den warmen Temperaturen am Tag schwer zu präparieren war. "Speziell auf der linken Seite sieht man das Problem. Wir springen Gott sei Dank nicht so weit links", sagte Horngacher.

Platz sechs war dennoch ein mäßiges Ergebnis, bei der WM am Kulm hatte Deutschland Ende Januar in derselben Besetzung noch Bronze gewonnen. Nun fehlten zum Treppchen mit 726,6 Zählern umgerechnet gut 36 Meter. "Das war nicht so gut. Wir kriegen hier nicht die Geschwindigkeit in den Flug", so Horngacher.

Einzig Paschke überzeugte mit 221,0 m, in einer Einzel-Wertung hätte dies Rang sechs bedeutet - noch vor Weltmeister Stefan Kraft. "Pius war sehr gut, obwohl er mit dem Sturz vor ihm eine schwierige Situation hatte", sagte Horngacher. Geiger (202,5 m), Leyhe (196,5) und Wellinger (209,5) blieben dagegen hinter den Erwartungen.

Planica: Saison endet am Sonntag mit Einzelwettkampf

Der Sieg ging somit an das ÖSV-Quartett aus Kraft, Daniel Huber, Michael Hayböck und Daniel Tschofenig. Huber zeigte mit 244,0 m auch den weitesten Flug des Tages - vor Zajc, der seine 242,5 m aber nicht stehen konnte.

Die Saison endet am Sonntag (9:30 Uhr live im TV bei Eurosport und bei discovery+) mit einem letzten Einzelwettkampf. Starten dürfen dann nur die 30 besten des Gesamtweltcups, aus Deutschland sind dies Wellinger, Paschke, Geiger und Leyhe.