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Markus Eisenbichler genießt den Abschied in Planica - Grillparty und Feierabendbier zum Karriereende für den DSV-Adler
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Update 30/03/2025 um 08:31 GMT+2 Uhr
Seine Teamkollegen feierten ihn gebührend, der Bundestrainer verneigte sich: Markus Eisenbichler hat beim Skifliegen in Planica "Servus" gesagt - und wie: Der 33-Jährige glänzte als Schlussspringer mit zwei starken Flügen und verhalf dem DSV-Team damit zu Platz zwei. Für Eisenbichler war es das Ende einer langen und überaus erfolgreichen Karriere, die zuletzt auch einige Tiefen verkraften musste.
Emotionen und Sektdusche: Eisei führt DSV-Team zum Abschied aufs Podium
Quelle: Eurosport
Nach der finalen Landung seiner großartigen Karriere fuhr Markus Eisenbichler mit ausgebreiteten Armen mitten in die Sektdusche der Teamkollegen hinein, seine Spezis aus der Heimat hatten sich mit Plakaten in den Auslauf gemogelt und trugen ihren "Eisei" schließlich auf Schultern.
Unglaublich emotional und noch einmal mit zwei Traumflügen hat sich einer der besten deutschen Skispringer der Geschichte in den Ruhestand verabschiedet - mit Platz zwei im Teamfliegen von Planica endete eine famose Laufbahn.
"So ein geiler Abschluss! Das bedeutet mir unglaublich viel. Ich muss gerade mit mir kämpfen, mir rafft es den Atem", sagte der sechsmalige Weltmeister den Tränen nahe am "ARD"-Mikrofon, während "Eisei"-Sprechchöre durch den strömenden slowenischen Regen schallten.
"Ich weiß nicht, was ich sagen soll. So viele coole Leute haben mich heute und in den ganzen Jahren begleitet, meine Eltern, meine Freunde, meine alten Trainer. Und deshalb wollte ich heute noch einmal zwei gute Sprünge zeigen."
Kollegen und der Bundestrainer verneigen sich
Das gelang ihm mit Bravour: Als Schlussspringer der deutschen Mannschaft sicherte der 33-Jährige Platz zwei hinter Österreich ab und ging mit einem letzten Highlight in den Ruhestand nach fast 14 Weltcup-Jahren.
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Markus Eisenbichler lässt sich zum Abschied feiern.
Fotocredit: Imago
"Das war eine saustarke Karriere", sagte Teamkamerad Andreas Wellinger, und Karl Geiger musste eine Träne verdrücken: "Es ist nicht nur mein Zimmerkollege, sondern auch ein guter Freund. Eisei war als Springer ein brutaler Instinktmensch und als Mensch eine ehrliche Haut."
Die deutsche Trainerriege um Chefcoach Stefan Horngacher verneigte sich auf dem Turm.
Im letzten Wettkampf seines letzten Winters, in dem es Eisenbichler nur noch sporadisch ins Weltcup-Team geschafft hatte, zeigte sich der Bayer aus Bad Reichenhall noch einmal voll auf der Höhe.
Eisenbichler zeigt zwei blitzsaubere Sprünge
Auf der riesigen Letalnica, wo er 2017 und 2019 mit 248,0 m den noch gültigen deutschen Rekord erzielt hatte, zeigte Eisenbichler mit zweimal 223,5 m zwei blitzsaubere Sprünge - und anders als am Vortag keinen atemberaubenden Patzer.
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"Schau dir den an!" Eisenbichler legt fürs DSV-Team nochmal alles rein
Quelle: Eurosport
Weil auch der Rest des immens routinierten Teams mit Pius Paschke (34 Jahre/215,5+215,5), Geiger (32/228,5+226,0) und Wellinger (29/226,5+227,0) am Ende einer Saison mit vielen Höhen und Tiefen noch einmal ablieferte, reichte es zum ersten Podestplatz in einem Weltcup-Teamfliegen seit vier Jahren.
2021 hatten die DSV-Adler um Eisenbichler in Planica triumphiert. 2021 war ohnehin ein sehr gutes Jahr für Eisenbichler, der bei der Nordischen Ski-WM damals Gold im Team und im Mixed-Team gewann.
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Markus Eisenbichler in Planica
Fotocredit: Imago
Nur 2019 in Seefeld war er mit drei Goldmedaillen noch erfolgreicher. Eine davon gewann er im Einzel auf der Großschanze. Mit sechs Mal Gold und einmal Bronze ist Eisenbichler der erfolgreichste deutsche Skispringer bei Weltmeisterschaften.
Grillabend mit Bier für Eisenbichler
Dass diesmal Österreich mit Weltcup-Gesamtsieger Daniel Tschofenig besser abschnitt, war am Samstagmorgen nicht mehr als eine Fußnote.
Und schmälerte die Partystimmung nicht. Während Eisenbichler noch seine letzte Siegerehrung genoss, schmissen die Betreuer oben im Springerlager schon den Grill an.
Das Feierabendbier durfte der "Eisei" dann auch guten Gewissens genießen: Am Freitag hatte er mit einem zweiten Flug jenseits von Gut und Böse die Qualifikation für das abschließende Fliegen der besten 30 im Weltcup am Sonntag (9:30 Uhr live bei Eurosport und bei discovery+) verspielt.
Aber so war er halt, der Eisenbichler. "Es ist auch immer diese Portion Wahnsinn gewesen, die ihn ausgemacht hat", sagte Wellinger.
Dieser Wahnsinn wird dem deutschen Team künftig fehlen.
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(mit SID)
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ÖSV-Adler fliegen zum Sieg, Jubel um Eisenbichler
Quelle: Eurosport
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