Red Bull Target Jumping - Martin Schmitt über Besonderheiten des Wettbewerbs und mögliche Zukunft des Events im Weltcup

Martin Schmitt feierte am vergangenen Wochenende eine gelungene "Rückkehr" in den Skisprung-Sport. Der Eurosport-Experte gewann mit seinem Team um DSV-Adler Andreas Wellinger die erste Ausgabe des "Red Bull Target Jumping". Im Gespräch mit Eurosport äußerte sich der 47-Jährige zu den Besonderheiten des Wettbewerbs und ob er sich ähnliche Wettkämpfe auch für den Weltcup vorstellen könnte.

Andreas Wellinger beim Red Bull Target Jumping 2025 in Zakopane

Fotocredit: Getty Images

Das Ziel des Wettbewerbs bestand darin, als Team exakt 1000 Meter weit zu springen.
Für Letzteren eine gelungene Veranstaltung, wie er im Eurosport-Gespräch verdeutlichte: "Das Red Bull Target Jumping war ein tolles Event. Wir hatten sehr viel Spaß, alle Beteiligten. Es war natürlich trotzdem auch sportlicher Ehrgeiz dabei, jeder wollte ja gewinnen."
Auch Gregor Deschwanden (SUI), Valentin Foubert (FRA), Timi Zajc (SLO) und Jakub Wolny (POL) gelang das Kunststück, exakt 1000 Meter Weite zu akkumulieren - allerdings eben erst als zweiter Mannschaft.

"Red Bull Target Jumping": Kubacki zeigt besondere Feinheit

"Insgesamt war das gar nicht so einfach, in den acht Sprüngen exakt auf die 1000 Meter zu kommen", gab Schmitt anschließend zu. "Die Windverhältnisse und das Wetter waren nicht ganz einfach, deswegen wussten wir auch gar nicht, ob es einen zweiten Durchgang gibt. Daher haben wir im ersten Durchgang schon mal ein bisschen vorgelegt, ein paar weite Sprünge waren dabei, ganz tolle Sprünge."
Andreas Wellinger tütete den Sieg mit einem Satz exakt auf die geforderten 107 Meter schließlich ein.
Dabei hatte sich das Team vor dem zweiten Durchgang eine besondere Strategie überlegt, verriet Schmitt gegenüber Eurosport: "Wir hatten doch ein bisschen Weiten-Überschuss. Dawid und Stephan haben das fantastisch gelöst. Dawid (Kubacki, Anm. d. Red.) hat da eine ganz besondere Technik, mit einer Schulterdrehung die Strömung abreißen zu lassen."
picture

Eurosport-Experte Martin Schmitt beim Red Bull Target Jumping

Fotocredit: Getty Images

Eine komplizierte technische Feinheit, die der Pole offenbar zu beherrschen wusste: "Das hat er vorher schon angekündigt, wir hatten das besprochen und uns auf eine Weite geeinigt, eine sehr kurze Weite. Das hat er wirklich gut gemacht. Das hat uns dann Spielraum gegeben für die letzten beiden Sprünge, für Anze Lanisek und Andi Wellinger."

Schmitt über Zielspringen: "Besonderes Erlebnis"

"Wer die Bilder gesehen hat, hat unsere Freude und unsere Begeisterung auch gesehen. Es war schon ein besonderes Erlebnis", fügte Schmitt hinzu.
Vor allem die Arbeit in einem "internationalen Team" sei spannend gewesen. Sich mit den Springern aus anderen Teams auszutauschen und zu reden, "das ist etwas Besonderes". Die "Skisprung-Familie", so der Eurosport-Experte weiter, sei durch das Event "enger zusammen gerückt".
Überhaupt habe der Wettbewerb den Skisprung-Sport so gezeigt, wie man ihn sonst kaum kennt: "Im Mittelpunkt stand aber natürlich, das Skispringen mal von einer anderen Seite kennenzulernen und zu zeigen. Das ist gelungen. Man hat einmal die ganze Range gesehen, man sieht ja sonst die Weltklasse-Athleten nicht kurz springen - schon gar nicht absichtlich."
picture

Andreas Wellinger, Anze Lanisek, Dawid Kubacki, Stephan Embacher und Martin Schmitt beim Red Bull Target Jumping in Zakopane

Fotocredit: Getty Images

Zielspringen auch im Weltcup? Schmitt: "gut aufgestellt"

"Aber auch einfach so: Das Spiel mit den Weiten, da sind wieder ganz andere Qualitäten gefragt, die manchmal auch in Notsituationen gefordert sind", erklärte Schmitt weiter. "Man muss vielleicht mal einen Sprung abbrechen, mal aufmachen, so einen Sprung kontrolliert abbrechen ist auch eine wichtige Fähigkeit, die man nicht regelmäßig schult. Da hat man einen tollen Einblick ins Skispringen bekommen, welche Veränderung der Körperpositionen Auswirkungen haben auf die Luftfahrt."
Eine Zukunft für ein ähnliches Event im Weltcup sehe er dennoch nicht, erklärte der 47-Jährige: "Ich glaube nicht, dass das ein Format für die reguläre Wettkampfebene ist. Da sind wir gut aufgestellt mit unserem Wettkampf-System."
Dennoch sei es dadurch möglich, "das Skispringen auch ganz anders, auch in einem gesonderten Event zu erleben, in dem einfach alles zusammen passt. Da ist Entertainment dabei, die Nähe zu den Fans und einfach Freude am Skisprung-Sport, tolle Sprünge und etwas Anderes als im normalen Weltcup."
Eine Zukunft - wenn auch außerhalb des Weltcups - dürfte das Event also auf jeden Fall haben.
picture

"Wo geht der hin!?" Prevc fliegt zu neuem Weltrekord

Quelle: Eurosport


Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung