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Skispringen: Severin Freund startet in Ruka mit Fragezeichen in den WM-Winter

VonSID

Update 25/11/2016 um 16:01 GMT+1 Uhr

Skisprung-Weltmeister Severin Freund startet am Freitag (17.00 Uhr live im TV auf Eurosport 1 und im Liveticker) mit vielen Fragezeichen in den WM-Winter. Nach einer fünfmonatigen Zwangspause könnte auch die Tournee zu früh kommen. Von April bis Ende September musste Freund nach einer Hüft-Operation auf Sprünge verzichten, am Polarkreis wartet somit ein echter Kaltstart auf den Niederbayern.

Severin Freund greift nach seinem vierten Saisonsieg

Fotocredit: SID

Die Krücke ist weg, doch die Form noch nicht zurück: Wenn Skisprung-Weltmeister Severin Freund am Freitag nach fünfmonatigem Flugverbot in den WM-Winter startet, beginnt eine Reise ins Ungewisse. "Es ergibt sich von selbst, dass ich nicht das Ziel habe, sofort ganz oben zu stehen", sagt der 28-Jährige vor dem Weltcup-Auftakt im finnischen Kuusamo (17.00 Uhr live auf Eurosport 1).

Freund braucht Geduld

"Wenn die ersten Wettkämpfe nicht so grandios laufen, dann muss ich mir einfach die Zeit nehmen und nicht gleich nervös werden", sagt der Gesamt-Zweite der vergangenen Saison. Für ein Duell auf Augenhöhe mit Dominator Peter Prevc (Slowenien) dürfte es zunächst kaum reichen.
Auch Bundestrainer Werner Schuster stapelt lieber tief. "Die Schanze in Kuusamo mag er, da hat er viele Erfolge gefeiert. Wenn er sich dort unter den besten Zehn wiederfindet, gibt ihm das die nötige Sicherheit", sagt der Österreicher über seinen Vorzeige-Athleten. Der Gewinner von 21 Weltcup-Springen sei "noch nicht der Alte", sagt Schuster. In der Qualifikation am Donnerstag zeigte Freund mit 126,5 Metern dann auch noch Luft nach oben, Gewinner Maciej Kot (Polen) landete bei starken 141,5 Metern.

Erste Erkenntnnisse für Tournee

Und so wird Finnland schon ein kleiner Fingerzeig in Richtung Vierschanzentournee. Einen guten Monat hat Freund Zeit, um für seinen Traum vom ersten deutschen Gesamtsieg seit Sven Hannawald 2001/2002 in Form zu kommen. Zu wenig? "Wir wollen den Teufel nicht an die Wand malen, aber sollte es bei der Tournee nicht klappen, ist immer noch genug Zeit für die WM", sagt Schuster. Die Goldjagd in Lahti beginnt am 22. Februar, Freund geht dort als Titelverteidiger an den Start.
Doch so weit will der DSV-Adler noch gar nicht denken. Zwei solide Wettkämpfe in Kuusamo, das würde Freund für den Beginn schon reichen. Und vielleicht reicht es ja doch für eine Überraschung. "In einzelnen Sprüngen hat es schon wieder ziemlich gut funktioniert", sagt er, Schmerzen habe er keine. "Aber die Monate, die mir fehlen, die fehlen einfach", sagt der deutsche Vorflieger und mahnt zur Ruhe. Immerhin sei der Druck nicht so hoch wie üblich.
Ein Wörtchen mitreden will Freund trotz des nicht ganz einfachen Starts auch im Gesamtweltcup. In den vergangenen Wintern gelang ihm im Kampf um die große Kristallkugel mit den Rängen vier, drei, eins und zwei eine beeindruckende Konstanz. "Die vergangenen vier Jahre waren fast ein kleines Märchen. So eine Serie legen nur ganz wenige Sportler hin", sagt Bundestrainer Schuster und weiß: "Von Jahr zu Jahr wird es kniffliger, diese Position zu halten."
Doch noch brennt das Feuer in Severin Freund, allen Rückenproblemen zum Trotz. "Spätestens zur WM will ich in einer guten Form sein, die Schanze dort liegt mir sehr", sagt der Ehrgeizling aus dem Bayerischen Wald: "Und dann wird man sehen, was passiert."
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