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Skispringen Titisee-Neustadt: Stefan Horngacher und deutschen Skispringer starten in heiße Tournee-Phase

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 07/12/2022 um 12:01 GMT+1 Uhr

Ein Österreicher ist der "echteste" Schwarzwälder im deutschen Skisprung-Team: Für Bundestrainer Stefan Horngacher beginnt mit seinem Heimspiel in Titisee-Neustadt die heiße Tournee-Phase. Die deutschen Skispringer müssen nach zuletzt zwei enttäuschen Weltcup in Wisla und Ruka zurück in Spur finden, um für den ersten Saisonhöhepunkt bei der Vierschanzentournee in Top-Form zu sein.

Stefan Horngacher

Fotocredit: Imago

Thoma, Duffner, Schmitt - der Schwarzwald und seine Einwohner haben deutsche Skisprung-Geschichte geschrieben. Heutzutage aber sind die einzigen Schwarzwälder im bajuwarisch dominiertem DSV-Team ein Hesse und ein Österreicher: Wie der aus Willingen zugezogene Ex-Weltmeister Stephan Leyhe ist auch Bundestrainer Stefan Horngacher längst im deutschen Südwesteck heimisch geworden - beim Weltcup-Heimspiel in Titisee-Neustadt am Wochenende kann der "Steff" gar zu Fuß zur Schanze gehen.
"Es ist schön, als Bundestrainer Wettkämpfe direkt vor der Haustür zu haben", sagte der 53-Jährige der Badischen Zeitung. Der frühere Weltklassespringer, der seit mittlerweile mehr als 15 Jahren in Neustadt lebt, kann von seinem Häuschen auf die Hochfirstschanze blicken. Dort beginnt am Freitag (11:45 Uhr auf Eurosport) für die DSV-Adler um Team-Weltmeister Karl Geiger der Endspurt in Richtung Vierschanzentournee.
"Die Tournee zu gewinnen, ist natürlich nach wie vor unser höchstes Ziel. Das ist einfach das Highlight im Skispringen", sagt Horngacher mit Blick auf den ersten Saisonhöhepunkt (29. Dezember bis 6. Januar).
Als 2019 ein Nachfolger für den so erfolgreichen Bundestrainer Werner Schuster zurückgeholt wurde, fiel die Wahl auch deshalb auf dessen Landsmann Horngacher, weil der gebürtige Tiroler weiß, wie man den Goldadler gewinnt: Als polnischer Chefcoach führte er Kamil Stoch zweimal zum Tourneesieg.

Deutsche Skispringer starten enttäuschend in Winter

An einem solchen versuchten sich nach Reinhold Heß, unter dem Sven Hannawald 2001/02, triumphierte, in Wolfgang Steiert (2003 bis 2004), Peter Rohwein (2004 bis 2008) und schließlich Schuster (2008 bis 2019) drei Bundestrainer vergeblich - und auch Horngacher musste schon dreimal der Konkurrenz gratulieren.
Die laufende Saison bietet nicht allzu viel Hoffnung darauf, dass die Misere im vierten Horngacher-Winter endet: In keinem der bisherigen vier Springen standen Geiger, Markus Eisenbichler oder ein anderer DSV-Adler auf dem Podest - der schlechteste Saisonstart seit zwölf Jahren. Zuletzt landeten aber in Ruka vier Deutsche unter den Top Ten, Horngacher sagt deshalb: "Wir sind auf dem richtigen Weg."
Das ist auch der DSV mit Horngacher, die Erfolge - unter anderem zwei WM-Titel 2021 in Oberstdorf und zweimal Olympia-Bronze in Peking - sprechen für den Coach, der ja schließlich schon ein halber Deutscher ist.
Er, dessen Frau Nicole einst als Physiotherapeutin Martin Schmitt und Sven Hannawald in Form knetete, war einst der Liebe wegen in den Schwarzwald gezogen, wirkte erst in Hinterzarten, dann lange in der zweiten DSV-Reihe, ehe er schließlich als Polens Chefcoach eine Art Nationalheld wurde. Einer mit einer gewissen grimmigen Autorität.
"Ich weiß, dass ich nicht so lustig schaue, wenn es nicht läuft und ich so richtig drin bin in einer Emotion", sagt Horngacher. Und das hat er mit einer anderen Trainer-Institution aus dem idyllischen Südwestzipfel der Republik gemein: "Der Christian Streich kann das ja auch. Also, das mit dem grimmig schauen."
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(SID)
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