Nordische Ski-WM 2023 - Wellinger und Geiger machen mit Medaillen-Coup harte Wochen vergessen: "Brutale Stärke"

VonEurosport

Update 26/02/2023 um 12:30 GMT+1 Uhr

Silber für Andreas Wellinger und Bronze für Karl Geiger: Die deutschen Skispringer haben bei der Nordischen Ski-WM in Planica dank ihrer beiden Vorzeigeflieger einen Traumstart hingelegt. Nicht nur die beiden Medaillengewinner, sondern auch Bundestrainer Stefan Horngacher war nach dem Doppel-Coup überwältigt. "Was die Jungs abgeliefert haben - brutale Stärke", lobte er seine Schützlinge.

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Andreas Wellinger fiel Karl Geiger um den Hals, dann schrien die beiden DSV-Adler vor Freude um die Wette: Mit Silber und Bronze von der Normalschanze haben die deutschen Skispringer in Planica einen WM-Auftakt nach Maß hingelegt. "Das fühlt sich unglaublich geil an. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich bin selbst überwältigt, wie gut ich es geschafft habe, die Sprünge anzusetzen", sagte Wellinger bei Eurosport, der sich in einem zweistündigen Krimi einzig dem polnischen Titelverteidiger Piotr Zyla geschlagen geben musste.

Noch bei der Vierschanzentournee hatten die DSV-Adler durch die Bank enttäuscht, nun gelang sogar das erste Doppelpodest bei einer WM seit 2019. "Das hätten wir nach dem Saisonverlauf auch nicht gedacht. Richtig schön, wenn es beim Großevent so klappt", sagte Geiger, der wie Wellinger pünktlich zur WM zu alter Form zurückfand. "Es freut mich unglaublich. Zudem dann noch mit Andi oben auf dem Podest stehen zu dürfen, ist schon sehr speziell", so der Oberstdorfer bei Eurosport.

Wellinger lag nach Flügen auf 101,0 und 102,0 m umgerechnet nur 130 Zentimeter hinter Zyla. Der Pole kämpfte sich mit dem Schanzenrekord von 105,0 im zweiten Durchgang noch vom 13. Rang nach ganz vorne und weckte Erinnerungen an seinen Landsmann Dawid Kubacki, der 2019 sogar vom 27. Platz noch zu Gold geflogen war.

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Ein wenig haderte Wellinger dann auch mit dem verpassten Gold. "Das Einzige, was für ganz oben gefehlt hat, waren die Kampfrichter, die mir nur 18,5 geben. Aber die Sprünge waren richtig geil", sagte der Bayer. Letzter deutscher Weltmeister vom kleinen Bakken bleibt somit Jens Weißflog, der 1989 in Lahti noch für die DDR triumphiert hatte.

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Bundestrainer Horngacher: "Ich bin komplett fertig"

Constantin Schmid, nach dem ersten Durchgang als Fünfter in Podestnähe, fiel noch auf den siebten Rang zurück. Markus Eisenbichler rundete als 13. das gute deutsche Ergebnis ab.

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"Ich bin komplett fertig. Dass wir zwei Medaillen haben, ist unglaublich. Die letzten Wochen waren hart. Was die Jungs abgeliefert haben - brutale Stärke", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher.

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Auch Horngacher war nach der Tournee in die Kritik geraten - nach dem WM-Auftakt dürften diese Stimmen aber verstummen. "Die Jungs hämmern das durch. Großen Respekt. Der Stein ist riesig, der fällt immer noch. Wir haben eine schwierige Saison hinter uns, aber haben nie aufgegeben", sagte der Österreicher.

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Wellingers Skisprung-Märchen geht weiter

Für Wellinger setzte sich derweil ein kleines Märchen fort. Nach seinem Kreuzbandriss im Juni 2019 hatte der Bayer ein tiefes Tal durchschritten: Für Olympia 2022 war er nicht nominiert worden, stand kein einziges Mal mehr auf dem Podest, ehe er am 11. Februar in Lake Placid seinen ersten Weltcupsieg seit fast sechs Jahren holte. Eine Woche später bestätigte sein Triumph in Rasnov seine Topform.

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Der nach dem ersten Durchgang noch führende Österreicher Stefan Kraft fiel noch auf Rang vier zurück. Olympiasieger Ryoyu Kobayashi (Japan) wurde wegen eines nicht regelkonformen Anzugs disqualifiziert.

Weiter geht es für Wellinger und Co. schon am Sonntag (17:00 Uhr live bei Eurosport 1 und bei discovery+) im Mixed. Im gemischten Vierer mit zwei Frauen und zwei Männern pro Mannschaft hatte Deutschland zuletzt viermal in Folge Gold geholt. Angesichts der zwei Goldmedaillen bei den Frauen durch Katharina Althaus im Einzel und am Samstag im Mannschaftswettbewerb zählt das deutsche Mixed-Team auch in Planica zu den Top-Favoriten. "Wenn alles zusammenpasst, können wir auch um Gold mitkämpfen", sagte Horngacher.

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(SID)