Nordische Ski-WM 2025: Für Andreas Wellinger ist noch eine Medaille drin - die Lehren aus dem Team-Springen
Die DSV-Herren verpassen bei der Nordischen Ski-WM 2025 wie schon zwei Jahre zuvor eine Medaille im Team. Für Edelmetall sprangen Karl Geiger und Stephan Leyhe zu schwach - Philipp Raimund und vor allem Andreas Wellinger machen jedoch Mut für den abschließenden Einzelwettkampf am Samstag. Das sieht auch Eurosport-Experte Martin Schmitt so. "Beim Andi fehlt nicht so viel", sagt er.
Schmitt-Analyse zum Teamspringen: "Beim Andi fehlt nicht so viel"
Quelle: Eurosport
Andreas Wellinger stand im Zielbereich und war gar nicht zufrieden. "Es ist saubitter, wenn man zweimal hintereinander Vierter wird", sagte der 29-Jährige, der nach dem Mixed am Mittwoch auch am Donnerstag mit dem Männer-Team zu den ersten Verlierern gehörte.
"Wir haben leider zu viele Fehler gemacht. Es haben zu viele Meter gefehlt", sagte Wellinger angesichts von 59,5 Punkten - umgerechnet 33 Meter - Rückstand auf Bronzegewinner Norwegen.
"Es hat deutlich nicht gereicht", sagte auch Eurosport-Experte Martin Schmitt in seiner Analyse für Eurosport.de ganz klar: "Bei 60 Punkten Rückstand bringt es auch nichts, einen Einzelnen rauszupicken und zu sagen, der hat's hier oder da verloren. Darum geht's nicht."
Unterm Strich waren die Sprünge von Karl Geiger (127 m/119 m) und Stephan Leyhe (122,5 m/127 m) nicht gut genug, um Slowenien, Österreich und Norwegen herauszufordern. Vor allem Geiger wäre am liebsten im Boden versunken.
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DSV ohne Medaille: Die Entscheidung im Teamspringen der Männer
Quelle: Eurosport
Karl Geiger tut es leid
"Der erste war gut, aber keine Vollgranate. Der zweite ging leider wirklich in die Hose. Das tut mir auch unglaublich leid fürs Team", sagte der 31-Jährige bei Eurosport, wurde von Leyhe aber sogleich aufgebaut: "Wir siegen und wir verlieren gemeinsam."
Passiert, abhaken - mit zwei besseren Sprüngen von ihm hätte es auch nicht zur Medaille gereicht.
Schmitt meinte: "Er weiß, er kann es besser. Im ersten war's nicht gut und der zweite war noch schlechter. Da ist man persönlich enttäuscht, weil man dem Team mehr bieten wollte. Das ist sein eigener Anspruch."
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"Kein guter Sprung": Geiger greift sich an den Kopf
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Geiger habe aber schon so oft eine Medaille "für Deutschland gerettet und heute ist es ihm mal nicht gelungen. Passiert, abhaken - mit zwei besseren Sprüngen von ihm hätte es auch nicht zur Medaille gereicht."
Das Problem auf der Granasen-Großschanze: kleine Fehler haben gleich eine große Wirkung. "Es ist nicht viel Unterschied zwischen einem Sprung, der auf 120 und einem, der auf 130 Meter geht - aber der ist halt doch entscheidend", meinte Leyhe.
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Geiger enttäuscht: "Ging leider wirklich in die Hose"
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Raimund ein Lichtblick
Hat man den Dreh raus, läuft's fast wie von selbst - so wie bei Normalschanzen-Weltmeister Marius Lindvik, der auch im Teamspringen das Einzel-Ranking mit seinen Sprüngen auf 137,5 und 138,5 Meter vor dem Slowenen Anze Lanisek (137 m/138 m) anführte.
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Highlights: Slowenien bezwingt Topfavorit Österreich
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"Aktuell funktioniert's nach dem Prinzip: Rausspringen und dann davon ausgehen, dass es einen irgendwann wegzieht. Ich glaube, die Norweger springen alle so", sagte Raimund, neben Wellinger erneut der Lichtblick im DSV-Team. Der 24-Jährige wäre in einem Einzelspringen am Donnerstag mit 135,5 und 135 Metern auf einem starken siebten Rang gelandet.
Raimunds Sprünge funktionieren wie ein Uhrwerk, das macht Mut für Samstag (15:45 Uhr live bei Eurosport und discovery+). "Beide Sprünge waren ziemlich gut. Das Jahr war nicht das beste für mich, ich habe es trotzdem geschafft, hier auf höchste Leistung hochzufahren", freute sich der Oberstdorfer trotz Doppel-Blech. Devise: "Ich denke gar nicht darüber nach und mach einfach."
Wellinger und Raimund besser als die Österreicher
Laut Schmitt wirkt Raimund in Trondheim von Tag zu Tag "immer selbstbewusster. Es kam ein Sprung wie der andere. Über die Sprungqualität wird sich auch nochmal was lösen. Er kann sehr zufrieden sein, er ist auf einem sehr guten Weg."
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Raimund trotz Rang vier zufrieden: "Muss auch die Sonne sehen"
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Noch besser lief's an und für sich beim enttäuschten Wellinger. Ohne genauer aufs Tableau geguckt zu haben, sah sich der Ruhpoldinger mit seinen Sprüngen "in den Top Ten".
De facto wäre Wellinger mit seinen Sprüngen auf 132 und 135 Metern aber sogar auf Rang vier gelandet - zwar 17,9 Zähler hinter Lindvik, aber wie Raimund vor den im Gesamtweltcup führenden Österreichern Daniel Tschofenig (8.), Jan Hörl (11.) und Stefan Kraft (9.). In Addition beider Durchgänge hatte der Deutsche auch den größten Rückenwind zu meistern.
Lindvik und Lanisek sind definitiv dabei. Ich würde aber auch den Andi noch mit dazunehmen.
Wellinger "hat es selbst in der Hand"
"Beim Andi fehlt nicht so viel", analysierte Schmitt: "Im zweiten Durchgang war er durch den Radius hoch ein bisschen hoch mit dem Gesäß, dann kriegt er den Druck aus den Beinen nicht so sauber umgesetzt und hat nicht so die Energie im Sprung, um mit den allerbesten mithalten zu können. Aber er ist auf Tuchfühlung und dieses Element kann er verbessern."
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"Das ist saubitter": Wellinger hadert nach Teamspringen
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Wenn Wellinger alles richtig macht, "gehen gleich mehrere Meter her. Er hat es selbst in der Hand." Für das Einzelspringen am Samstag ist Schmitt deshalb auch optimistisch: "Lindvik und Lanisek sind definitiv dabei. Ich würde aber auch den Andi noch mit dazunehmen."
Der sagte selbst: "Wenn ich die Medaille angreifen will, muss der Fluss besser werden und die Nuance mehr Lockerheit in den Anlauf." Sein Motto: "Ich werde es mit Attacke angehen - und hoffentlich nicht Vierter werden."
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Alles Käse! Schmitt macht Ausflug zum Bauern
Quelle: Eurosport
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