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Opinion
Snooker

Finale! Aggressivität trifft auf unverrückbaren Fels

Rolf Kalb

Publiziert 28/05/2015 um 16:11 GMT+2 Uhr

Es ist soweit, der Schluss- und Höhepunkt der Snooker-Saison ist da: Das WM-Finale zwischen Shaun Murphy und Stuart Bingham. Ob es auch ein spielerischer Höhepunkt wird, bleibt natürlich abzuwarten.

Eurosport

Fotocredit: Eurosport

Häufig spielen gerade im WM-Finale die Kraftreserven der Spieler eine mindestens ebenso wichtige Rolle wie das spielerische Vermögen. Shaun Murphy natürlich ist ein Finalist, den man von Anfang an auf der Rechnung hatte. Stuart Bingham dürfte eher seltener auf dem Zettel gestanden haben. Aber auch in diesem Jahr gilt wieder: Jede Weltmeisterschaft nimmt eine eigene Entwicklung, und die ist unvorhersehbar.
Langweilig, blass, unspektakulär? Vergessen Sie es!
Stuart Bingham also. Langweilig, blass, unspektakulär? Vergessen Sie es. Wer das noch glaubt, der hat an den letzten Tagen die Augen fest geschlossen gehalten. Unverrückbar wie ein Fels agiert er, schießt regelmäßig hohe Breaks, spielt brillante Safeties und liefert spektakuläre Bälle en masse. Was war mit dem gelben Ball gegen Judd Trump? Wie war das mit der Wahnsinns-Kombination im Entscheidungsframe gegen Trump an der Kopfbande?
Das sind nur zwei Beispiele. Da fehlt nichts. Die letzte Session im Halbfinale gehört mit zum Besten, was jemals in diesem altehrwürdigen Theater gezeigt wurde. Und zudem hat Stuart Bingham nichts zu verlieren. Der fühlt sich schon jetzt wie ein Kind, bei dem Weihnachten, Ostern und Geburtstag zusammengefallen sind.
Murphy braucht nichts und niemanden zu fürchten
Shaun Murphy will den Titel. Er ist bereit für den Titel. Er hat das Spiel für den Titel. Seine atemberaubende Aggressivität verschafft dem Gegner zwar durchaus die eine oder andere Chance, aber in der Summe kann er seine Gegner damit überrollen. Er spielt jetzt schon lange auf ungeheuer hohem Niveau und hat sich in Sheffield sogar noch einmal gesteigert.
Bis jetzt hat es noch keiner seiner Gegner im Crucible Theatre geschafft, seine Grenzen auszutesten. Und das erzählt eigentlich schon die Geschichte. Solange er sein Spiel spielt, solange er nicht verkrampft, weil er den Titel zu sehr will, so lange braucht er nichts und niemanden zu fürchten.
Loch oder Euphorie?
In diesem Jahr könnte schon der erste Finaltag vorentscheidend sein. Shaun Murphys Samstag war ja eher lockeres Training als harte Belastung. Der wird also frisch und voller Tatendrang in das Match gehen und versuchen, wie schon in seinem Halbfinale gegen Barry Hawkins, am ersten Tag den Schaden anzurichten.
Stuart Bingham hat dagegen die vielleicht härteste Session seines Lebens in den Knochen. Fällt er da jetzt erst einmal in ein Loch oder hält ihn die Euphorie aufrecht?
Die Antwort werden wir erleben. Auf dem Tisch. Zum Glück.
Viel Spaß und herzliche Grüße
Ihr / Euer Rolf Kalb (Twitter: @Rolf_Kalb)
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