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Rolf-Kalb-Blog zur Snooker-WM: Tränenreicher und wunderbarer Abend im Crucible Theatre bei Kyren Wilsons Triumph

Rolf Kalb

Update 07/05/2024 um 19:48 GMT+2 Uhr

Am Ende war es ein tränenreicher Abend. Alle spürten die besondere Bedeutung: Der neue Weltmeister Kyren Wilson war nach einem langen Weg auf dem ersehnten Höhepunkt angekommen. Aber auch für den unterlegenen Finalisten Jak Jones könnte der Erfolg in Sheffield sein Leben verändern, meint Eurosport-Kommentator Rolf Kalb in seinem Blog. Hier seine Gedanken zu dem Abend.

Hochspannung: Wilson locht Re-Spotted Black und sichert sich Matchball

Das Crucible Theatre war am Ende ein Tränenmeer. Erst lagen sich Kyren Wilson und sein Bruder Taylor minutenlang schluchzend in den Armen, dann schmiss er sein Queue weg, um seine beiden Kinder zu umarmen und zu küssen. Schließlich kamen auch noch seine Frau Sophie und seine Eltern dazu.
Da spürte man, dass das nicht nur der Erfolg von Wilson war. Es war ein Triumph für den gesamten Wilson-Clan. Alles war in der Familie offensichtlich darauf ausgerichtet, diesen Moment zu ermöglichen.
Die Opfer, die das erforderte, müssen groß gewesen sein, auch in jüngster Vergangenheit. Aber gestern Abend hatte ich das Gefühl, dass auch in ihren Augen all diese Opfer gerechtfertigt waren.
Wilson wird ein guter Weltmeister sein. Vielleicht nicht für Ferrari-Verkäufer, aber für Snooker. Schon immer hat Kyren betont, dass gerade die Spitzenspieler auch ihren Sport repräsentieren. Dass sie Vorbilder und Botschafter für Snooker sein sollten. Diese Aufgaben wird er auch weiter wahrnehmen und als Weltmeister noch stärker in den Fokus rücken.
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Tränen in den Augen, die Söhne im Arm: Wilson von Emotionen übermannt

Spannendes Finale auch dank Jak Jones

Es hat sicher WM-Endspiele mit höherem spielerischen Niveau gegeben. Aber wenn man genau hinschaut, dann kann man erkennen, wie clever der Matchplan von Kyren war und wieviel Biss er dabei hatte.
Natürlich lief es in der vierten Session nicht mehr ganz so rund für ihn, aber er hatte immer die passende Antwort parat. Und seine 42 im 32. Frame unter allergrößtem Druck war bärenstark.
Dass es noch ein richtig spannendes und mitreißendes Finale wurde war nach dem 7:0-Start von Wilson nicht unbedingt zu erwarten. Dass es doch so kam war das Verdienst von Jak Jones. Seine Widerstandskraft und seine mentale Stärke auch in frustrierenden Momenten gehören auch zu den bemerkenswerten Eindrücken dieser WM.
Der Erfolg in Sheffield kann auch das Leben des Walisers verändern. Verbunden damit ist ja auch der Aufstieg in die Top 16 der Weltrangliste. Er wird also beim Shanghai Masters dabei sein. Als Vize-Weltmeister ist er auch für das Champion of Champions qualifiziert. Und die Masters-Teilnahme winkt auch. Da tun sich ganz neue Möglichkeiten für Jones auf.
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Das Crucible bebt: Wilson reckt WM-Pokal in die Höhe

WM-Finale als Abend der Abschiede

Zu einem emotionalen Abend trug auch bei, dass es ein Abend der Abschiede war. Paul Collier beendete seine Karriere als Schiedsrichter. Als WST-Turnierdirektor wird er aber weiter eine gewichtige Rolle spielen.
Für mich war es ja auch der Abschied als Kommentator. Ich kann nur Eurosport und allen Kolleginnen und Kollegen dort danken, was die auf die Beine gestellt haben war toll. Und danke auch an alle Fans. Ihr alle habt gemeinsam dafür gesorgt, dass ich einen wunderbaren Abschied feiern durfte. Danke dafür!
Herzliche Grüße
Ihr / Euer Rolf Kalb
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Ikonische Verabschiedung: Ein letztes Mal "Ihr/Euer Rolf Kalb"

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