Rolf-Kalb-Blog nach British Open: Der Triumph von Shaun Murphy, die Tische und das fragwürdige Ranglisten-System

Endlich passte mal wieder alles: Shaun Murphy krönte eine starke Woche bei den British Open in Cheltenham mit seinem 10:7 im Finale über Anthony McGill. Nach einer Saison mit viel Auf und Ab holte der Masters-Champion damit seinen 13. Ranglisten-Titel. Eurosport-Experte Rolf Kalb blickt in seinem aktuellen Blog auf den Siegeszug von Murphy, hat aber auch einen Blick auf andere Themen.

Drin ist drin: Allen mit Fluke im Finale

Quelle: Eurosport

Für Shaun Murphy war die bisherige Saison ja hauptsächlich ein Auf und Ab. Immer wieder spielte er starke Matches, aber er brachte diese Leistung nicht konstant. Und so kassierte er dann auch teilweise heftige Niederlagen.
In der Woche bei den British Open war das aber nun anders. Und das, obwohl er ja keine leichte Auslosung hatte. Neil Robertson, Judd Trump und Titelverteidiger Mark Selby schaltete er auf dem Weg ins Finale aus. Heftiger geht es wohl kaum.
Im Finale selber war dann zunächst Anthony McGill der dominierende Akteur. Aber Murphy behielt die Ruhe. Wie er dann am Ende vier Frames in Folge gewann, das war schon großes Kino. Und ein Blick auf die Zahlen verrät auch, wie hochklassig dieses Finale war:
Drei Centuries und fünf weitere Breaks von mehr als 60 Punkten spielte Murphy dabei. Mit einem Century und ebenfalls fünf weiteren hohen Breaks musste sich McGill übrigens auch nicht verstecken.

Murphy lässt Den Worten Taten folgen

Schon zu Beginn der Woche hatte Shaun Murphy gesagt, ein Turniersieg lauere um die Ecke und dass das vielleicht seine Woche sein könnte. Den Worten hat er Taten folgen lassen. Und nach seinem Triumph ordnete er das auch richtig ein: Er wisse, dass er an einem guten Tag noch immer gefährlich sei und jetzt noch die Konstanz finden müsse, ließ er die WST wissen.
Ein leidiges Thema poppte in Cheltenham leider auch wieder auf. Es gab durchaus Kritik am Zustand der Tische. Die waren zwischenzeitlich wohl nicht so gut spielbar, wie die Spieler sich das wünschen (und wie sie es ja auch brauchen, um wirkliche Top-Leistungen zu bringen). Das verwundert mich schon. Eigentlich galt die Centaur Arena immer als Austragungsort, wo gute Bedingungen herrschen.

Fragwürdig: Die Tische und das Ranking

Was da jetzt konkret das Problem war kann ich aus der Ferne natürlich nicht beurteilen. Aber das Thema zieht sich ja durch. Ich würde mir wünschen, dass die World Snooker Tour diesen Problemen mehr Aufmerksamkeit widmet. Selbstverständlich haben da auch die Umweltbedingungen (wie zum Beispiel Luftfeuchtigkeit) einen gravierenden Einfluss. Aber mir scheint, da bleibt noch Luft nach oben.
Ein anderes Thema war die Kritik am Ranglisten-System. Mark Allen hatte kritisiert, dass der Sieg von Neil Robertson in Saudi-Arabien fünfmal so viel wert ist wie sein eigener Triumph bei den English Open. Dabei habe er in Brentwood ein Match mehr gewinnen müssen und nur einen Frame weniger geholt als der Australier.
Mark Allen hat Recht. Auch an dieser Stelle habe ich schon mehrfach darauf hingewiesen, dass das System der Geldrangliste das Ranking extrem verzerrt. Das ist einfach schade und nicht gut für den Sport.
In dieser Woche steht jetzt zunächst einmal die Qualifikation zur International Championship an. Vom 7. bis zum 13. Oktober (Achtung: Dienstag bis Montag) wird es dann beim Xi’an Grand Prix wieder richtig ernst. Dann gibt es auch wieder Bewegtbilder bei Eurosport im TV und bei Discovery+.
Herzliche Grüße
Ihr / Euer Rolf Kalb
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Quelle: Eurosport


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