Rolf-Kalb-Blog: Triumphales Comeback von Superstar Ronnie O'Sullivan wäre die größte Story der Snooker-Geschichte

Derzeit läuft zwar noch die Tour Championship, aber alle Augen in der Snooker-Welt richten sich schon auf die WM, auch die von Eurosport-Experte Rolf Kalb. Dabei wird im Vorfeld vor allem die Frage diskutiert, ob Ronnie O'Sullivan denn im Crucible Theatre an den Start geht oder nicht? Sollte er dort seinen achten WM-Titel holen, wäre das die größte Snooker-Story der Geschichte, meint Kalb.

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Quelle: Eurosport

Natürlich läuft derzeit die Tour Championship. Eigentlich ist das ein tolles und wichtiges Turnier. Schließlich sind die zwölf besten Spieler der Saison unter sich. Da sollte eigentlich Top-Snooker garantiert sein, gerade bei den langen Distanzen.
In diesem Jahr allerdings fühlt sich das nur an wie eine Kopie dessen, was wir schon in den vergangenen Wochen erlebt haben. Häufig sogar mit denselben Paarungen.
Da rächt sich halt, dass in diesem Jahr erstmals alle drei Turniere der Players-Serie direkt hintereinander ausgetragen werden. In der letzten Ausgabe unseres Podcasts waren Matthias Breusch, Lukas Kleckers und ich uns ja einig, dass das einfach eine schlechte Planung ist. Das bewahrheitet sich nun.
Umso mehr richten sich jetzt alle Blicke auf die Weltmeisterschaft. Die Qualifikation beginnt ja schon in der nächsten Woche. Für die, die in den ersten Runden bei der Quali antreten müssen, geht es dabei erst einmal nicht so sehr um das Ticket für das Crucible Theatre, sondern ums Überleben. Es geht um den Verbleib auf der Maintour und damit um die berufliche Zukunft. Das ist Druck pur.

O'Sullivan macht Kleinholz

Die meistdiskutierte Frage derzeit aber ist die, ob Ronnie O'Sullivan bei der WM an den Start geht. Seit 1993 war er jedes Jahr im Crucible dabei. Er hat aber zuletzt im Januar die Championship League vorzeitig abgebrochen und seitdem kein Turnier mehr gespielt. Zudem hatte er in Leicester aus Frust auch noch Kleinholz aus seinem Queue gemacht.
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Quelle: Eurosport

Um ehrlich zu sein: Ich weiß es natürlich auch nicht, ob "The Rocket" in Sheffield antritt. Fest steht für mich allerdings, dass er nur dabei sein wird, wenn er sich fit fühlt. Das muss und kann einzig er selbst entscheiden. Natürlich ist eine WM mit Ronnie immer besser als eine ohne.
Falls er sich für eine Teilnahme entscheidet, dann muss er mit einem neuen Queue spielen. Ich erwarte aber nicht, dass das ein großes Problem für ihn sein wird. O'Sullivan ist da flexibler als andere Spieler. Wenn er ein Queue gefunden hat, das ihm liegt, dann dürfte ihm ein guter Monat intensiver Arbeit am Trainingstisch reichen, um wirklich wieder konkurrenzfähig zu sein.

Zweifel an Wettkampfhärte von O'Sullivan

Eine andere Frage ist, ob er nach so langer Wettkampfpause wirklich in der Lage ist, seinen achten WM-Titel zu holen und damit zum alleinigen Rekord-Champion zu avancieren. Die Buchmacher scheinen da optimistisch zu sein. Ich habe aber meine Zweifel.
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Ronnie O'Sullivan muss erneut ein Turnier absagen

Fotocredit: Getty Images

Natürlich hat Ronnie dieses Kunststück schon einmal geschafft. Nach seinem WM-Triumph 2012 hat er die gesamte folgende Saison ausgelassen, ist dann aber bei der WM zurückgekehrt und hat seinen Welttitel sogar erfolgreich verteidigt. Würde ihm ein ähnliches Kunststück jetzt wieder gelingen, dann wäre das sogar für ihn die wohl bemerkenswerteste Leistung seiner Karriere.
Aber: Er ist jetzt zwölf Jahre älter als damals. Das spielt auch bei einem solchen Ausnahmekönner eine gewichtige Rolle. Zudem ist die Konkurrenz härter geworden. Spieler wie Judd Trump oder Kyren Wilson spielten 2013 noch keine Rolle. Auch das macht einen Unterschied aus.
Deshalb bin ich skeptisch, ob es ein triumphales Comeback von Ronnie O'Sullivan bei der WM gibt. Aber er kann mich gerne Lügen strafen. Das wäre dann die größte Snooker-Story aller Zeiten.
Herzliche Grüße
Ihr / Euer Rolf Kalb
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"War ein Albtraum!" O'Sullivan erklärt Rückzug vom Masters

Quelle: Eurosport


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