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Snowboard-WM: Alessandro Hämmerle stinksauer auf deutschen Silbermedaillengewinner Martin Nörl

Tobias Laure

Update 02/03/2023 um 14:37 GMT+1 Uhr

Alessandro Hämmerle schiebt bei der WM im georgischen Bakuriani mächtig Frust. Der Snowboardcross-Olympiasieger von Peking 2022 fühlt sich um eine Medaille betrogen, nachdem ihm im Finale der Deutsche Martin Nörl aus seiner Sicht den Weg abgeschnitten habe. "Das hat mit Sport nichts mehr zu tun, das ist einfach ein Witz", polterte Hämmerle am "ORF"-Mikrofon - und meinte damit nicht nur die WM.

Final-Thriller! Österreicher entreißt Nörl Gold auf dem letzten Meter

Beim Snowboarcross geht es hart zu - weil die Athleten im direkten Duell gegeneinander fahren, ist da auch Durchsetzungsvermögen und cleveres Taktieren gefragt.
Dennoch: Alessandro Hämmerle fühlte sich verschaukelt.
"Es war ein klassisches Manöver inside-out. Ich habe ihm ein bisschen Platz gelassen und gewusst, er will innen reinstechen", analysierte der 29-Jährige die Aktion seines Kontrahenten Martin Nörl im Finallauf.
Das könne man zwar so machen, aber Nörl müsse "seine Linie innen halten", was nicht passiert sei. "Er lässt er sich raustreiben, während ich natürlich früher fertig mit dem Schwung", so Hämmerle. Er sei zudem leicht touchiert worden vom Deutschen. "Ich bin nur noch am Rudern, damit ich es korrigieren kann."

Hämmerle ratlos: "Wo soll ich denn hin?"

Die Folge: "Der Schwung von mir war aus, wo soll ich denn hin?", war Hämmerle ratlos. Gold schnappte sich schließlich Landsmann Jakob Dusek in einem ganz engen Finish vor DSV-Starter Nörl, Dritter wurde der Italiener Omar Visintin.
Hämmerle legte nach dem Finallauf Protest ein, doch dieser wurde nach längeren Beratungen abgewiesen - aus Sicht der Jury war das Manöver von Nörl nicht strafwürdig, die erste deutsche WM-Medaille nach Markus Ebner 2001 war perfekt.
Die Szene zwischen Nörl und Hämmerle erinnerte an die Olympia-Entscheidung im Skicross von Peking, wo Daniela Maier lange um ihre Medaille hatte bangen müssen. Ihr Duell mit der Schweizerin Fanny Smith hatte ein sportgerichtliches Nachspiel, nach Monaten der Diskussionen erhielten beide Bronze.
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Was Hämmerle noch mehr ärgerte, war die Tatsache, dass es angeblich nicht das erste Mal war, dass er um seine Chancen gebracht wurde. Beim Weltcup in Cortina d’Ampezzo sei es mit dem Spanier Lucas Eguibar "genau das gleiche Theater" gewesen, so der Österreicher.

Hämmerle: Deutsche Snowboarder werden bevorzugt

Doch damit nicht genug. Hämmerle behauptet, dass je nach Nation gar mit zweierlei Maß gemessen werde.
"Bei allen anderen Leuten hast du das Gefühl, es wird ein Foul gewertet, vor allem wenn die Deutschen fahren. Mittlerweile finde ich es schon eine Frechheit, man könnte auch ein Mal durchgreifen, wenn einer von uns fliegt."
Mit fairem Sport habe das nichts mehr zu tun, oder anders gesagt: "Das ist einfach ein Witz!"
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